Noch vor wenigen Monaten war Tiger Woods Karriere scheinbar am Ende, denn bei Woods lief es nicht, die Form fehlte, der Tiger wirkte verunsichert. Laut offizieller Weltrangliste gehöret er nicht einmal mehr zu den Top-200-Spielern des Planeten und der letzte Majorsieg lag lange zurück.
Zahlreiche Verletzungen, Schwungumstellungen und Unruhe im Privatleben haben den einst von der Konkurrenz so gefürchteten Überflieger Tiger Woods menschlich werden lassen. Auf dem Papier und auch in der Wahrnehmung einiger Tourkollegen war Woods nur noch einer von vielen. Anzeichen für eine Besserung seiner Leistungen gab es lange kaum. Doch spätestens mit seinem Sieg beim Masters 2019 änderte sich das ein für alle mal.
Denn einen Jahrhundertspieler wie Tiger Woods, der unzählige Rekorde aufgestellt und das Weltgolf länger als jeder andere Pro beherrscht hat, einen der sein ganzes Leben für den Golfsport gelebt und vor allem niemals aufgegeben oder den Glauben in die eigenen Fähigkeiten verloren hat, sollte man nicht zu früh abschreiben. Das lehrte Tiger Woods alle, als er im April 2019 zum fünften Mal das Grüne Jacket überstreifen durfte.
Die lange Verletzungsgeschichte von Tiger Woods
Der neue Schwung von Tiger Woods: rückenschonend und kraftvoll.
Die besten Schläge von Tiger Woods: Die kann sonst Keiner!
Schaut man sich die Top 10 der besten Schläge von Tiger Woods an, wird eines klar: Tiger Woods beherrscht Schläge, die sonst keiner kann. Sei es von der technischen Ausführung her, dem kreativen Auge – den vielleicht einzigen möglichen Schlag zu „sehen“ – oder dem Mut, diesen auch abrufen zu können. Ein Ass kann nämlich Jedem mal passieren, auch Durchschnittsspielern. Doch es gibt Spielsituationen, die kaum jemand meistert. Schläge, wie die Nummer 6 im Video:
In der Endphase des Memorial Tournament 2012 im Muirfield Village GC spielt Woods einen perfekten Flopshot aus schlechter Rough-Lage auf ein glasplattenschnelles Grün. Das Grün hing stark zum lauernden Wasserhindernis auf der gegenüberliegenden Seite, auf der auch die Fahne steckte.
Tiger Woods locht diesen Ball ein, denn Tiger Woods macht so etwas. Es ist ein typischer Tiger-Moment. Viele seiner Zauberschläge hat er genau dann gespielt, als es um alles ging. Das macht bei Woods‘ Spiel die Faszination aus, denn seine Devise ist: geht nicht, gibt’s nicht.
Tiger Woods Debut 1992 im Riviera Country Club
Lange bevor den vielen Siegen, den unfassbaren Schlägen und den großartigen Momenten, die uns das Golfgenie in den vielen Jahren bescheren sollte, gab es aber auch für Tiger Woods ein erstes Mal. 1992 bei der Nissan L.A. Open im berühmten Riviera Country Club gab der damals 16-Jährige Teenager sein PGA Tour Debut. Damals noch als Amateur. Sein Schwung war schon da eine Augenweide und nicht wenige sagen, wäre er über seine gesamt Karriere bei jenem geblieben, wäre er mit deutlich weniger Verletzungen davon gekommen.
Das ist reine Spekulation. Fakt ist aber, dass Tiger Woods schon damals die Massen zu bewegen wusste. Auch wenn vieles noch neu und ungewohnt war. „Es war eine unglaubliche Stimmung“, berichtete der damals noch unbekannte Highschool-Junge aus Cypress, Kalifornien, überwältigt von seiner ersten PGA-Runde. „An Loch 9 sah ich vor lauter Leuten die Fahne nicht“. Woods beendete sein erstes Turnier auf der großen Bühne mit Runden von 72 und 75 Schlägen. Es sollte einer der ganz wenigen verpassten Cuts seiner Karriere bleiben.
Unglaublicher Bunkerschlag in Mexiko
Auch nach seiner Rückkehr aus der langen Verletzungspause ist von der Faszination, die Tiger Woods mit seinen Schlägen auf die Fans ausübt, nichts verloren gegangen. Beispielsweise zeigte er beim World Golf Championship in Mexico diesen unglaublichen Bunkerschlag.
Ein Schlag, wie ihn eben nur einer kann: Tiger Woods.