Vater Stefan (Xanders bisher einziger Schwung-Coach) erklärt: „Wir wollen gar nicht, dass er schneller wird. Xander ist schon dicht am Optimum. Der Schlüssel für seine Power ist der Durchmesser seines Schwungradiusses. Umso weiter der Schwung, desto mehr Zeit bleibt ihm, Tempo für den Treffmoment aufzubauen.“ Ein wichtiger Schwungfaktor sei, dass er alle Energie im Treffmoment bündele und sich dabei vorstelle, „einen Nagel in die Wand zu schlagen“, verrät Xander. Tatsächlich hat er genau das früher mit seinem Vater trainiert.
Dem Plan Treu bleiben
Beim Ansprechen des Balls (Foto oben) macht sich Xander bereit für seinen Standard-Abschlag, einen mittelhoch startenden Drive mit einer leichten Links-Kurve. „Die Ansprechposition wurde entworfen, um simpel und wiederholbar zu sein“, erklärt Vater Stefan. „Das Konzept ist, die Zahl der Fehlerquellen und bewegten Körperteile zu minimieren, bevor er den Rückschwung startet. Auch die Balance ist dabei wichtig.“
Ein großer Schwungradius für mehr Länge
Auf den Bildern ist gut zu erkennen, wie weit sich Xanders Arme von seinem Körper wegbewegen. „Erinnern Sie sich dran: Die Aufgabe lautet, ein Objekt auf einem Kreisbogen zu beschleunigen“, erklärt Stefan. „Umso größer der Bogen, desto größer das progressive Beschleunigungspotential. Also macht ein großer Bogen das Defizit mangelnder Hebelwirkung wett.“
„Achten Sie einmal darauf, wie Xander nach zwei Drittel seines Rückschwungs das Gewicht kaum sichtbar verlagert: Er dreht sich um die Anker seiner Wirbelsäule – Nacken und Steißbein“, erklärt Trainer Stefan. Obwohl Xander die rechte Seite kraftvoll auflädt, „gibt es fast keine erkennbare Seitwärtsbewegung.“ Seine Hüften haben sich nicht vom Ziel wegbewegt.
Mit klassischen Elementen zum Erfolg
Am Ende des Rückschwungs sind Xanders Schultern voll gedreht, der Schaft befindet sich parallel zum Boden. „Diese Schwungposition ist zwar modern, aber wir haben nichts gegen klassische Elemente. Bräuchte Xander zusätzliche Power, würde er am Ende des Rückschwungs die linke Ferse heben“, was ein Stilmittel der 1980er-Jahre ist.
Wenn sich der Schläger dem Ball nähert, „ist es Zeit, vom großen Schwungradius zu profitieren“, sagt Stefan. Wenn Xander zum Ball schwingt, ist zu sehen, wie er die Knie beugt und die Oberschenkel- und Gesäßmuskeln nutzt, um sich in den Boden zu drücken und dem Schlag zusätzliche Power zu geben. „Als würde ein Boxer zuschlagen.“
Achten Sie auf die Wirbelsäule
„Xanders rechte Ferse löst sich im Treffmoment deutlich vom Boden“, erklärt Stefan. „Um mehr Kraft zu generieren, drückt er sich mit seiner rechten Seite ab.“ Die Bewegung nimmt auch Belastung von seiner Wirbelsäule und „gestattet ihm, die linke Seite zum Ziel zu drehen und das Gewicht ungehindert auf diese Seite zu verlagern“.
„Sehen Sie die maximale Streckung Richtung Ziel? Xanders Oberkörper zeigt in Schwungrichtung, sein linker Arm ist maximal gebeugt. Das sind Indikatoren für Kraft und Tempo. Sein Schwung entwickelt sich von groß zu klein und ist zum Schluss wieder groß“, sagt Stefan. Im Finish stellt sich Xander vor, wie ein Hund seine Beute zu wittern.