von Justin Rose
Die meisten Amateure, mit denen ich spiele, verstehen die technischen Grundlagen von Pitches und Chips. Sie wissen, dass sie den Ball mit leicht geöffnetem Stand ansprechen und mehr Gewicht auf das vordere Bein (links beim Rechtshänder) verlagern sollen. Ihnen ist auch klar, dass sie durch den Impact beschleunigen müssen und der Loft der Schlagfläche für die Flughöhe und den Spin des Balls sorgt.
Obwohl sie das alles verstehen, machen sie oft sehr schlechte Annäherungsschläge. Woran liegt das? Ich denke, ich kenne den Grund für diese schlechten Schläge: Viele Amateure versuchen, die Fluglänge des Balls zu kontrollieren, ohne zu wissen, wie das funktioniert. Bei kurzen Schlägen entschleunigen sie den Schwung und treffen den Ball fett. Bei längeren Schlägen schwingen sie zu wild und treffen den Ball dünn, sodass er übers Grün schießt. Hier gebe ich Ihnen meine Blaupause für Distanzkontrolle um die Grüns herum. Wenn es Ihnen gelingt, in diesen Situationen, den Ball pin-high zu platzieren, wird Ihr Score besser als je zuvor sein. Dafür habe ich Ihnen zwei Trainingstipps zusammengestellt.
Chippen: Der Griff zeigt in die Mitte
Ich empfehle Ihnen, zum Chippen aus dem Rough ein Wedge mit 56 Grad Loft zu nehmen. Die Schlagfläche erwischt einen größeren Teil des Balls verglichen mit einem Lobwedge, das noch mehr Loft hat. Zudem ist es vielseitig einsetzbar was Kontrolle und Länge betrifft. Abhängig davon, was für einen Schlag Sie ausführen wollen, sollten Sie den Ball aus einer der hier gezeigten fünf Positionen ansprechen. Je weiter hinten der Ball im Stand liegt, desto flacher wird er fliegen und desto weiter wird er rollen. Ganz egal von welcher Position Sie den Ball chippen, das Griffende des Schlägers sollte beim Ansprechen immer in die Mitte Ihres Körpers zeigen. Lehnen Sie den Schaft weder vor noch zurück, denn dann riskieren Sie einen schlechten Ballkontakt.
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Pitchen: Variieren Sie den Rückschwung
Es ist zu schwierig die richtige Flugweite abzurufen, indem man härter oder weicher schlägt. Entwickeln Sie für die Wedges lieber ein System, bei dem Sie die Weite des Rückschwungs variieren. Schwingen Sie Ihr Lobwedge zurück, bis der linke Arm auf 9 Uhr steht oder – anders gesagt – parallel zum Boden ist (Foto links) und notieren Sie die Länge. Dann schwingen Sie bis 10 Uhr zurück und schließlich machen Sie einen vollen Rückschwung. Notieren Sie die jeweiligen Schlaglängen.
Versuchen Sie, immer im selben Tempo und gleich weit durchzuschwingen. Wenden Sie das „Drei-Rückschwünge-System“ auf alle Ihre Wedges an. So lernen Sie, fast alle Pitch-Längen abzudecken und müssen nicht mehr raten, wie der Ball an die Fahne kommt.
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