Wie üben Sie Ihr Kurzes Spiel? Die meisten Golfer suchen sich immer perfekte Lagen und finden von dort ihren Rhythmus nach fünf, sechs Versuchen. Schön und gut, aber wie oft finden Sie auf der Runde so perfekte Bedingungen vor? Richtig: so gut wie nie. Umso wichtiger, dass Sie auch die schwierigeren Lagen trainieren. Um schwierigen Untergrund zu meistern, müssen Sie wissen wie sich der Schlägerkopf verhält, wenn er auf die unterschiedlichen Untergründe trifft. Davon abhängig ist, wie weit Sie hinter den Ball schlagen. Mit diesem Verständnis müssen Sie sich auch vor den schwierigsten Lagen nicht mehr fürchten.
Harter Boden
AUFRECHT BLEIBEN UND HANDGELENKE EINSETZEN
Eigentlich gehört dieser Tipp zu den Basics bei allen Schlägen im Kurzen Spiel: Halten Sie die Wirbelsäule während des Schwungs im gleichen aufrechten Winkel. So können Sie kontrollieren, wo genau der Schläger auf den Boden trifft. Das ist besonders wichtig, wenn der Ball von sehr hartem Boden gespielt wird. Von normalem Grasboden darf man sich erlauben, im Durchschwung mit dem Oberkörper ein wenig „abzutauchen“. Der Schlägerkopf kann sich durch die Erde graben und schlimmstenfalls wird der Ball etwas fett getroffen. Auf sehr hartem Boden hingegen wird der Schläger abprallen. Der Ball wird dünn getroffen und unkontrolliert davonschießen.
Sprechen Sie den Ball mittig im Stand an, mit mehr Gewicht auf dem vorderen Bein. Halten Sie den Kopf im Rückschwung still und knicken Sie im Durchschwung nicht ein. Nutzen Sie die Handgelenke und den Bounce des Wedges, um den Schlägerkopf quasi durch den Impact zu schleudern. Die Schlagfläche zeigt nach dem Impact nach oben. Lassen Sie den Loft die Arbeit machen; Löffeln funktioniert nicht.
WEICHER BODEN
UNTEN BRAUCHT DER SCHLÄGER REICHLICH SPEED
Matschiger Boden kann einschüchternd wirken, weil man nicht weiß, was im Schwung passieren wird. Bleibt der Schläger im Boden stecken oder gleitet er sauber durch? Aus Verunsicherung schwingen viele Golfer bei diesen Balllagen zu langsam, was meist zu einem fetten Schlag führt. Stattdessen sollten Sie die gleiche Technik wie bei einem Standardschlag aus dem Grünbunker anwenden.
Sprechen Sie den Ball so an, dass er fünf bis acht Zentimeter vor der Mitte Ihres Stands liegt und „entladen“ Sie die Handgelenke im Durchschwung mit voller Geschwindigkeit. Dabei ist wichtig, dass die rechte Handfläche nach oben zeigt, der Schläger also mit dem Bounce in den Boden trifft. Wenn Sie die Handgelenke überrollen und damit die Schlagfläche nach unten drehen, wird sich die Führungskante in den Boden graben und Ihr Schwung wird die ganze Geschwindigkeit verlieren. Die richtige Bewegung ähnelt dem Schleudern eines Steins, den man übers Wasser hüpfen lassen will.
Kurzes Gras
DER FÜHRUNGSARM BLEIBT ENTSPANNT
Viele Golfer werden nervös, wenn ihr Ball auf sehr kurz gemähtem Gras liegt, weil sie denken, dass der anstehende Schlag absolut perfekt ausgeführt werden muss. Schwingt man in dieser Situation zu zögerlich oder führt den Schläger durch den Ball, anstatt ihn schwingen zu lassen, ist das Resultat wahrscheinlich ein dünn getroffener Ball. Eine übliche Reaktion darauf ist, den Ball weiter hinten im Stand anzusprechen. So ist es zwar einfacher, den Ball sauber zu treffen, aber man ist gezwungen, steil auf ihn hinabzuschlagen und verliert damit den nötigen Loft.
Machen Sie es sich nicht so schwer! Die Sohlen heutiger Wedges – ich benutze meistens ein Wedge mit 58 Grad Loft und acht Grad Bounce – helfen enorm. Achten Sie auf einen engen Stand, gleich hohe Schultern und einen entspannten linken Arm. Ein überstreckter Führungsarm schiebt die Schultern nach hinten, und verfrüht das Eintreffen des Schlägers auf den Boden. Spielen Sie den Ball aus der Mitte des Stands und stellen Sie sich vor, die Schlägersohle würde die oberen Grasspitzen abschälen.
Waste Areas
LESEN SIE DEN BODEN
Waste Areas sind eine Herausforderung, weil die Konsistenz des Bodens variiert. Mal einfach hart, mal kiesig und manchmal auch puderig wie Bunkersand. Von der Bodenbeschaffenheit hängt ab, wie weit Sie hinter den Ball schlagen müssen. Als Faustregel gilt: Je härter der Boden, desto näher zum Ball sollte der Schläger den Boden treffen. Viele Waste Areas sind nicht als Hindernis gekennzeichnet, was bedeutet, dass Sie Probeschwünge machen dürfen. Testen Sie also unbedingt aus, wie der Boden reagiert.
Auch die Füße liefern Informationen. Sinken Ihre Füße etwas im Boden ein oder stehen Sie eher oben darauf? Bei allen Böden gilt: Lassen Sie den Schlägerkopf schwingen, statt einfach den Griff schneller zu bewegen. Achten Sie auf die Position meines linken Ellbogens. Er liegt eng am Körper, entspannt und gebeugt. Daran sieht man, dass ich den Schlägerkopf freigegeben habe. Das können Sie auch!