Die Entscheidung, ob es eine gute oder schlechte Runde wird, fällt auch bei uns Profis fast immer auf den Par 4-Bahnen. So, wie bei meinem Sieg beim US-Masters: In Augusta lag ich nach vier Runden und für alle Par 4-Bahnen zusammengerechnet bei drei unter Par; natürlich auch deshalb, weil mir zwischen Donnerstag und Sonntag auf diesen Bahnen zehn Birdies gelungen waren. Selbst in der aufregenden Schlussrunde spielte ich die zehn Par 4s in Par, was einen großen Anteil an meinem ersten Major-Sieg hatte. Warum aber sind Par 4-Löcher so schwer zu spielen? Auf den Par 5s sind die meisten Golfer lang genug, um wenigstens mit einem Bogey vom Grün zu gehen. Auf den Par 3s wiederum reicht meist ein guter Abschlag, um einen ordentlichen Score zu sichern. Auf den mittellangen Bahnen aber muss man den Ball nicht nur zweimal sauber treffen, sondern auch noch die richtige Strategie anwenden. Deshalb lautet mein erster Tipp: Planen Sie die Bahn vom Abschlag aus komplett durch. Denken Sie über die richtigen Schläger nach, ob ihre bevorzugte Flugkurve passt, wo Ihr Drive landen soll und wie Sie von dort das Grün angreifen können. Natürlich wird es nicht immer so nach Plan verlaufen. Wenn Sie sich das alles aber schon einmal vorgestellt haben, werden Sie sich leichter darauf konzentrieren können, was zu tun ist. Folgen Sie mir doch einfach mal auf den nächsten Seiten, und ich sage Ihnen, wie ich die Par 4-Bahnen angehe!
MIT DEM DRIVER
Suchen Sie sich ein passendes Ziel aus
Als Erstes sollten Sie sich den Punkt auf dem Fairway aussuchen, wo Ihr Drive landen soll – und seien Sie dabei realistisch! Wenn es das Gebiet der Bahn ist, von dem Sie das Grün mit dem zweiten Schlag angreifen können, umso besser. Das muss nicht immer das Fairway sein, denn bei einem Dogleg nach links kann es durchaus auch das leichte Rough auf der rechten Seite sein, von dem man einen viel besseren Winkel ins Grün hat. Wenn Sie also wissen, wohin, sollten Sie sich überlegen, wie Sie dorthin kommen. Rhythmus und Tempo sind die entscheidenden Kriterien. Natürlich ist es verführerisch, mit dem Driver Vollgas zu geben – das aber sollten Sie sich für die Par 5-Bahnen aufheben. Ein ruhigerer Schwung mit mehr Kontrolle erhöht die Chancen, den anvisierten Landebereich zu treffen, deutlich. Und so die Chancen auf einen guten Score!
Und wenn der Drive so richtig danebengegangen ist? Dann gilt es, den Schaden zu begrenzen, und die Drei-Schläge-Vorgabe umzusetzen. Die besagt: Niemand möchte mehr als drei Schläge, um auf einem Par 4 das Grün zu erreichen. Also: Der zweite Schlag bringt Sie zurück aufs Fairway und hoffentlich dichter ans Grün, das Sie mit dem dritten Schlag erreichen. Mit etwas Glück können Sie dann immer noch das Par retten.