Dabei ist es egal, ob es eine elegante Flugkurve oder der intelligente Angriff des Grüns sein soll. Dort soll der Ball auf der richtigen Linie und mit der perfekten Geschwindikeit laufen, die Sie vorgesehen haben. Wenn Sie die Kugel in allen Situationen kontrollieren können, sind Sie auf dem besten Weg zu deutlich besseren Ergebnissen.
Es geht steil bergauf
Bei meinem Masters-Sieg lag ich am Samstag neben dem 18. Grün und brauchte, um das Par zu retten, einen hohen Schlag, der nur sehr kurz auslaufen durfte. Wenn ich den Ball so steil in die Luft bringen will, gehört er in die Mitte meines sehr weiten Standes. Ich öffne das 60-Grad-Wedge so weit, dass die Schlagfläche direkt nach oben zeigt. Der weite Stand bringt die nötige Stabilität, um aggressiv schlagen zu können. Dadurch startet der Ball sehr steil. Der weit aufgedrehte Schläger bringt noch mehr Loft, den ich durch den ganzen Schlag nutzen kann. In dem Moment, in dem ich den Ball treffe, setze ich meine Hände und Handgelenke sehr feinfühlig ein. Optimal ist es, wenn der Schläger unter dem Ball hindurchgleitet, bevor meine Hände über ihn hinwegführen – da geht es um den Bruchteil einer Sekunde. Das sorgt dafür, dass Sie den Loft, mit dem Sie den Schlag eingeleitet haben, auch im Treffmoment noch nutzen können. Wenn alles passt, startet der Ball steil und landet weich. Dieser Trick verlangt viel Gefühl und Training. Nehmen Sie sich also die Zeit dafür auf der Range, bevor Sie ihn auf der Runde einsetzen.
ein hügel als hilfe
Versuchen Sie mal, den Ball in die Neigung eines Grüns zu spielen, sodass er dort schnell an Fahrt verliert. Diese Technik wende ich an, wenn die Fahne zu dicht am Grünrand steht, um einen hohen Schlag zu riskieren. Um den Ball hoppeln zu lassen, spiele ich ihn kurz vor dem hinteren Fuß und verwende ein Wedge mit weniger Loft, zum Beispiel das mit 52°. Dadurch startet und bleibt der Ball flach. Achten Sie darauf, dass das meiste Gewicht auf dem linken Fuß liegt; bei mir sind es rund 70 Prozent. Der Schlüssel für das „Bumpen“, die flache Flugkurve und das präzise Auslaufen, ist, dass der Schläger zunächst den Ball und dann den Boden trifft. Es muss sich so anfühlen, als wollten Sie von oben auf die Kugel schlagen. Wenn Sie sauber durch den Ball gehen, wird die Kugel flach starten, bei der Landung in der anvisierten Schräge an Tempo verlieren und zur Fahne hin ausrollen.
ganz cool gebremst
Einer der coolsten Schläge überhaupt ist der, bei dem man den Ball flach aufs Grün spielt und er nach ein paar Hopsern bremst – die perfekte Technik, wenn ich viel Platz auf dem Grün habe. Ich nehme mein 60-Grad-Wedge und öffne das Schlägerblatt ein wenig. Der Ball liegt in der Mitte meines Stands. Im Aufschwung verdrehe ich meine Handgelenke und versuche, ein bißchen davon auf dem Weg nach unten beizubehalten. Im Treffmoment sind meine Hände einen Hauch dichter am Ziel als der Schlägerkopf. So bekommen Sie die Bremse auf den Ball: Halten Sie den Schlägerkopf nach dem Treffer so lange und so dicht am Boden wie es geht. Das hilft den Rillen auf der Schlagfläche, dem Ball den nötigen Rückwärtsdrall („backspin“) zu geben. Um diesen Spin zu bekommen, brauchen Sie Tempo und einen kernigen Schlag. Drehen Sie also Ihren Körper weit zum Ziel auf!
das tempo macht’s
Wenn der Ball beim Chippen und Pitchen macht, was Sie wollen, bleiben ja demnächst nur noch ganz kurze Putts… Schön wäre es! Bei längeren gilt: Sie werden nicht einschätzen können, wie sehr der Putt bricht, bevor sie nicht entschieden haben, wie schnell Sie ihn spielen werden. Das klingt banal, aber ich sehe immer wieder Putts, die zu kurz bleiben, weil der Spieler sich mehr auf den Break als auf das Mindesttempo konzentriert hat. Putts, die deutlich brechen werden, sollten Sie zunächst auf der unteren Seite abgehen und überlegen, wie schnell der Ball sein muss. Wenn Sie über ihm stehen, gucken Sie noch ein paarmal zum Loch und auf die richtige Linie. Dann suchen Sie sich bitte einen Punkt auf halber Strecke zum Loch und entscheiden, wie hoch das Tempo des Balls an diesem Punkt noch sein soll. Mit dieser Technik werden deutlich mehr lange Putts das Break schaffen – und fallen.