Bei meinem Masters-Sieg 2013 hat sich mein verbessertes Kurzes Spiel zum ersten Mal bezahlt gemacht. Ein kurzer Chip an Loch 18 der vierten Runde ermöglichte mir das anschließende Par und damit die Teilnahme am Stechen mit Angel Cabrera, das ich am 2. Extraloch mit einem Birdie für mich entschied. Genau solche vermeintlich kurzen und einfachen Chips habe ich früher reihenweise verbockt. Deshalb habe ich mit meinem Trainer Brad Malone zwei Jahre vorrangig daran gearbeitet, die Technik meiner Chips und Pitches zu vereinfachen. Die Folge: Ich bin heute in diesen Situationen viel selbstbewusster, entspannter und gleichzeitig aggressiver. Lassen auch Sie das Kurze Spiel einfach aussehen und der Erfolg kommt von ganz allein.
MEIN CHIP FRÜHER
In meiner Ansprechposition habe ich den Schlägerschaft stark nach vorne gelehnt. Die Folge waren sehr schnelle Chips. Manchmal habe ich zur Kompensation deshalb künstlich langsam geschwungen und versucht, den Ball zu löffeln. Selbst bei den einfachsten Chips bekam ich so Probleme.
Für konstant gute Chips habe ich mein Gewicht gleichmäßig verteilt und die Ballposition ist mittig.
CHIP HEUTE
Nicht zu sehr nach unten schlagen
Beim Chip kommt es darauf an, dass kleinere Ungenauigkeiten nicht gleich zu einem Fehlschlag führen. Deshalb sollte man die Ansprechposition und den Schwung so weit es geht vereinfachen. Mir gelingt das, indem ich den Ball mittig in meinem Stand anspreche und mein Gewicht gleichmäßig auf beide Beine verteile. Der Schaft ist nur leicht nach vorne gelehnt. Dieses Setup lässt nur einen flachen Schwung zu und das Wedge das tun, wofür es gebaut wurde: auf dem hinteren Teil der Sohle über den Boden gleiten. Beim Schwung stelle ich mir einfach eine Mini-Körperrotation vor – die Hände bleiben passiv. Selbst bei etwas fetten Schlägen gelangt der Schläger noch ausreichend unter den Ball.
MEIN PITCH FRÜHER
Ich dachte, für meine Pitches bräuchte ich extra viel Loft und Spin. Daher habe ich meine Handgelenke im Rückschwung stark abgewinkelt und musste diese Winkel kurz vor dem Treffmoment schnell wieder auflösen. Ganz ehrlich: Wie genau der Ball reagieren würde, konnte ich so kaum abschätzen
Mein linkes Bein ist gerade: Ich nutze es als „Pfahl“, um den mein Körper rotiert.
PITCH HEUTE
Nimm die Hände aus dem Schlag!
Beim Pitchen geht es um Distanzkontrolle. Die erreiche ich am besten, indem ich meine Hände und Handgelenke möglichst ruhig stelle. Das mag sich für Sie komisch anhören, aber mit dieser relativ passiven Technik habe ich das Gefühl, dass der Ball für eine Millisekunde länger am Schlägerblatt bleibt und ich ihn so besser steuern kann. Ich konzen-triere mich beim Pitch darauf, meinen Körper um das linke Bein rotieren zu lassen. Den Schwung beginne ich mit einem leicht geöffneten Stand, einer mittigen Balllage und zentriertem Gewicht. Im Rückschwung begrenzt sich die Bewegung meiner Hände auf ein Minimum. Dann drehe ich meinen Brustkorb Richtung Ziel. Arme und Schläger folgen automatisch. Für mehr Spin verändere ich einfach die Ballposition oder drehe das Schlägerblatt weiter auf. Nur selten nutze ich meine Handgelenke.
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