Indoor-Golf

Indoor-Golf: Richtig unterhaltsam

Der Beweis: Auch Skeptiker empfinden zunehmend Gefallen an Indoor Golf. GM ließ sich in Seven Tees überzeugen – ein Erfahrungsbericht.

privat, GM

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Indoor-Golf: Seven Tees

Der Old Course in St. Andrews. Ja, den will man als Golfer einfach mal spielen. Genau das habe ich am ersten Februar-Wochenende mit meinem Schwiegervater realisiert. Nachmittags standen wir auf dem ersten Abschlag. Kalt? Überhaupt nicht. Nervös vor dem ersten Versuch auf dem heiligen Areal? Keine Spur. Denn es war angenehm warm in der Indoor-Golf-Anlage von Seven Tees in München Nord. Das ist nun wirklich keine große Sache, Indoor eine berühmte Wiese nachzuspielen – womöglich geht Ihnen das jetzt durch den Kopf. Doch das kommt auf den jeweiligen Typ an. Ich habe ehrlich gesagt mit dieser Art des Indoor-Golfs immer gefremdelt. Wenn mein Pro mich auffordert, in der Halle vorbeizukommen, hatte ich sofort Ausreden parat. Für meine Abwehrhaltung habe ich auch eine Erklärung. Um das Jahr 2010 herum drehte sich in der deutschen Golflehrerszene alles um die Schwungebene. Die Pros sezierten ihre Schützlinge (auch mich) mittels Scope System und zeichneten in unterschiedlichen Farben ganz viele Linien auf den Bildschirm. Minutenlang wurde analysiert und man verdrehte mich in alle möglichen Positionen, so dass ich letztlich alle zehn Minuten mal einen Ball schlagen durfte. Fad und eine Qual. Das bin ich nicht und stieg vorzeitig aus.

Von der Vergangenheit geprägt, tue ich mich mit den Golf-Radar-Systemen schwer. Sinn und Zweck leuchten mir ein, nur werde ich mit zu vielen Daten konfrontiert, fühle ich mich überfordert – und Bälle einfach gegen ein Netz bzw. Leinwand zu hauen, gehört ebenfalls nicht zu meinen Lieblingsdisziplinen. Die virtuelle Flugkurve kann noch so scharf sein, aber als visueller Typ präferiere ich den Ballflug auf Range oder Platz.

Indoor Golf auf den Old Course

Mein Schwiegervater und ich wollten es einfach mal ausprobieren, wie es so sein würde, einen Kurs virtuell zu spielen. Ein interessantes Experiment. Ich, der Skeptiker und er ist über 70 – ein klassischer Hobbygolfer, der erst spät mit Golf angefangen hat, der sich über gelungene Schläge diebisch freut und schlechte Versuche durchaus auf die Laune schlagen. Wie würde er, der bei technischen Geräten stets auf dem neuesten Stand ist, Indoor Golf in der Halle empfinden? Wir legten los und fanden es beide beeindruckend. Immer wieder vernahm ich die Worte »toll«, »super« und »macht richtig viel Spaß«. Mit so viel Lob habe ich nicht gerechnet. Zum Hintergrund: Mein Schwiegervater ist aus Nürnberg und als echter Mittelfranke beantwortet er Fragen (z.B.: wie geht’s, wie war’s im Urlaub, etc.) gerne mit »passt scho«. Ich musste mich daran gewöhnen, dass diese zwei Worte eine durchaus positive Bedeutung haben. Nachdem wir den Old Course virtuell gemeistert haben, stand fest: Demnächst buchen wir wieder einen Simulator, um eine Edelwiese zu bezwingen. Virtuelles Golf entspricht dem Zeitgeist.

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