Besser spielen: Training mit Arnold Palmer und Kate Upton
Jetzt Pose bitte
Ich zeigte Kate in Latrobe das 5. Loch, ein Par 4, an dem mich vor fast genau 75 Jahren eine Dame aus dem Club regelmäßig bat, ihren Ball vom Tee über einen Wassergraben zu schlagen. War ich erfolgreich, gab es einen Nickel – damals viel Geld für einen Achtjährigen. Ich erklärte Kate, dass ich es nur schaffen konnte, wenn ich aggressiv genug draufhaute. Für mich ging das harte Zuschlagen immer einher mit einem für mich typischen hohen Finish, bei dem die Hände über der linken Schulter enden. Das Gewicht, wie man hier bei Kate auch sehr schön sieht, ist nach vorne verlagert und ihr Körper zeigt zum Ziel. Kate gestand mir, dass sie sich in der Pose nicht ganz wohl fühlte. Und es stimmt, dass mein Finish schon oft eher komödiantisch nachgeahmt wurde – aber es funktioniert.
Vorsicht beim Nachmachen
Gute Golfer wissen, wie man richtig klaut. Sie finden heraus, was die besten Details im Spiel der anderen sind und bauen sie in ihr eigenes ein. Kate kopiert mich hier beim Putten mit den X-Beinen sehr gut. Das war immer eines meiner Markenzeichen. Dieser auffällige Stand half mir dabei, zentriert und ausbalanciert zu stehen. Außerdem verleihen mir die eng am Körper anliegenden Hände ein kompaktes Gefühl von Kontrolle. Ich bat Kate, sich noch ein wenig weiter runter zu ducken, denn die Nähe zum Ball hilft bei einem sauberen Kontakt im Treffmoment. Eine weitere Sache, die ich meinen Schülern einimpfe, ist die Ausrichtung der Schlagfläche direkt auf der Ziellinie. Erstaunlich, aber das müssen sogar die Tourspieler von Zeit zu Zeit bei sich überprüfen. Noch zwei Tipps: Der Kopf bewegt sich nicht, bevor der Ball auf dem Weg zum Loch ist und beide Hände bewegen sich als Einheit Richtung Ziel.
NUR ÄRGER DURCHS ÄRGERN
Auch Kate findet einige Bälle in misslichen Lagen wieder. Und da sie eine Wettkämpferin ist, wird sie versuchen, sich aus der Misere herauszuspielen, statt einen Strafschlag in Kauf zu nehmen. Aus meiner sehr langen Erfahrung mit solchen Situationen kann ich sagen: Liegt die Chance für einen erfolgreichen Rettungsschlag bei mindestens 50 Prozent – „go for it“. Kate wird so einige furchtbare Fehlschläge produzieren, sich später aber noch viel häufiger an genial gelöste Spielsituationen erinnern. Wer sich zum Rettungsschlag entschließt, muss zunächst einmal Ruhe bewahren. Anspannung führt definitiv zu noch mehr Ärger, da ein verkrampfter Körper nicht sauber schwingt. Nehmen Sie einen Schläger mehr und greifen Sie ihn kürzer, denn in der Regel ist das Resultat bei schwierigen Schlägen schlechter als gewöhnlich. Und ganz wichtig: Der Schwung sollte entschlossen sein – ohne Rücksicht auf „Schlägerverluste“…
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