Spätestens nach ihrer sensationellen Silbermedaille bei den Olympischen Spielen hatte Esther Henseleit einen Fuß in der Türe, was eine Teilnahme am Solheim Cup im Robert Trent Jones Golf Club, Virginia (12.-15. September) betrifft. Sie wolle sich ihren Platz im Team über die Ranglisten erspielen, hatte die Deutsche vor der Woche angekündigt. Die 25-Jährige wollte sich nicht auf eine Nominierung via Captain’s Pick von Kapitänin Suzann Pettersen verlassen.
Nach einer erneut starken Vorstellung bei der Women’s Scottish Open in Dundonald Links steht die Türe zum Team-Europe-Debüt nun noch weiter offen. Nach Runden von 70, 71, 66 und 69 Schlägen stand im stark besetzten Feld an der schottischen Westküste Rang zwei zu Buche für die aktuell beste deutsche Golferin.
Coughlin siegt deutlich
Einzig Lauren Coughlin, die das Turnier am Ende mit vier Schlägen Vorsprung gewinnen konnte, war in dieser Woche besser als die Norddeutsche. Der Lohn: 167.000 US-Dollar an Preisgeld und ein Sprung auf Rang zwei der LET Points List – neben der Weltranglistenwertung eine von zwei Möglichkeiten, sich einen Platz im europäischen Kader zu erspielen. Hält Henseleit den zweiten Rang bis zum Ende der kommenden Woche, ist sie eine von acht Damen, die ihren Platz im europäischen Team sicher haben.
„Es hat heute Spaß gemacht“, sagte die zweimalige Siegerin auf der Ladies European Tour. „Ich habe wirklich solide gespielt. Auf den hinteren Neun hatte ich einen kleinen Durchhänger, aber Lauren [Coughlin] hat fantastisch gespielt. Selbst wenn sie in Schwierigkeiten war, hat sie sich schnell wieder daraus befreit. Sie hat heute gut gespielt.“
Viel Selbstvertrauen
„Diese Woche und die letzte Woche haben mir viel Selbstvertrauen gegeben“, verriet Henseleit. „Im Moment genieße ich meine Zeit auf dem Golfplatz sehr. Ich habe das Gefühl, dass der Putter heiß gelaufen ist und ich einige gute Putts gelocht habe, was schön zu sehen ist, und ich freue mich auf die nächste Woche.“
„Mein kurzes Spiel war wirklich gut. Es ist immer ein bisschen anders, hierher zu kommen. Ich habe daran gearbeitet, und in den letzten zwei Jahren vor allem an meinem Putting, würde ich sagen. Ich fange an, einige wirklich große Verbesserungen zu sehen, und das nimmt auch etwas Druck von meinem Eisenspiel und meinem kurzen Spiel. Das ist schön zu sehen.“
Damit reist die LPGA-Tour-Spielerin mit reichlich Rückenwind zur AIG Women’s Open, dem letzten Major des Jahres.