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US Open: DeChambeau siegt mit Spektakel, McIlroy trauert

Bryson DeChambeau hat zum zweiten Mal die US Open gewonnen. Der Amerikaner siegt in Pinehurst dank eines spektakulären Pars auf der 18 und profitiert von späten Fehlern von Rory McIlroy.

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Sieger in Pinehurst: Bryson DeChambeau
Sieger in Pinehurst: Bryson DeChambeau

Eines hatte Bryson DeChambeau während der US Open in Pinehurst immer wieder betont: Er wolle langweiliges Golf spielen. Fairway, Mitte Grün, zwei Putts – so die Zielsetzung des Amerikaners. Viele Pars, das ein oder andere Birdie zwischendurch. So weit der Plan.

Der Ryder-Cup-Spieler, der mit zwei Schlägen Vorsprung in das Finale gestartet war, konnte diesen am Sonntag nicht wirklich umsetzen. Der Grund: Er schlug seine Bälle überall hin, nur nicht auf das Fairway. Doch der Star der LIV Golf League kämpfte. Trotz eines stark aufspielenden Rory McIlroys, der seine Runde mit einem Birdie eröffnete und zwischenzeitlich die Führung übernehmen konnte, ließ sich er sich nicht einschüchtern.

Showdown auf der 18

Schlaggleich ging das Duo auf die 18. Bahn. Während McIlroy das Par auf dem schwierigen Par 4 in der vorletzten Gruppe hauchdünn durch einen verpassten Putt aus knapp einem Meter verpasste, setzte sein Kontrahent zum fulminanten und ganz und gar nicht langweiligen Schlussakt an.

Sein Abschlag landete in der Waste-Area links direkt unter einem Baum. Der Rückschwung war aufgrund der Äste begrenzt und so schaffte er es lediglich, den Ball mit einem halben Schwung in den Bunker vor dem Grün holpern zu lassen. 50 Meter fehlten zum Loch.

Es folgte die große Show. DeChambeau gelang ein sensationeller Bunkerschlag, der Ball lag danach nur etwas mehr als einen Meter neben der Fahne. Und im Gegensatz zu seinem nordirischen Kontrahenten lochte er den Putt und ließ sich feiern. Es war der zweite Major-Sieg für den 30-Jährigen, den ersten hatte er 2020 ebenfalls bei der US Open gewinnen können.

Der Schlag seines Lebens

„Dieser Bunkerschlag war der Schlag meines Lebens“, kommentierte er. „Ich werde für immer dankbar sein, dass ich längere Wedges habe, so dass ich ihn weiter schlagen kann und ihn neben das Loch bekomme (lächelt). Ich weiß nicht, was ich denken soll. Ich habe es noch nicht ganz begriffen. Ich möchte einfach, dass alle es auch genießen. So herzzerreißend es für manche Leute ist, für mich war es bei der PGA (Championship) schwierig. Ich wollte dieses Turnier unbedingt gewinnen. Als ich auf den Back Nine gesehen habe, dass ich ein paar Schläge zurücklag, sagte ich mir: ‚Nein, das lasse ich nicht zu.‘ Ich muss mich darauf konzentrieren, herauszufinden, wie ich das schaffen kann. Ich hatte ein bisschen Glück. Rory hat ein paar Putts nicht getroffen, die er hätte treffen können. Ich hatte ein erstaunliches Up-and-Down auf der letzten Runde. Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll. Es ist ein wahr gewordener Traum.“

McIlroy verabschiedete sich wortlos aus Pinehurst. Der Nordire, der zwischenzeitlich so groß aufgespielt hatte, kassierte auf den letzten vier Löchern drei Bogeys, zwei davon durch verfehlte Ein-Meter-Putts. Es ist eine weitere herzzerreißende Niederlage für den 35-Jährigen, der seit knapp zehn Jahren auf seinen fünften Major-Sieg warten muss. Seither landete er fünf Mal in den Top fünf und vier Mal auf Platz zwei. McIlroys nächste Major-Chance folgt bei der Open in Royal Troon.

Zwei Schläge hinter dem Gewinner teilen Tony Finau (67 im Finale) und Patrick Cantlay (70) den dritten Rang. Aus deutscher Sicht reichte es sowohl für Stephan Jäger, der mit Platz 21 sein bisher bestes Major-Ergebnis einspielen kann, als auch für Martin Kaymer (T64) für Preisgeld. Der Österreicher Sepp Straka beendete das Turnier auf dem 56. Rang.

+++ US Open in Pinehurst: Der Endstand +++