Sepp Straka hat beim The American Express seinen dritten Titel auf der PGA Tour geholt. Der Österreicher brillierte in der kalifornischen Wüste beim The American Express, schloss mit insgesamt 263 Schlägen, 25 unter Par und einer finalen Runde von 70 Schlägen ab und triumphierte mit zwei Schlägen Vorsprung vor Major-Sieger Justin Thomas.
Der 32-jährige gebürtige Wiener, der seit seiner Jugend in den USA lebt, schrieb bereits 2022 Golfgeschichte, als er als erster Österreicher überhaupt ein Turnier auf der PGA Tour gewann (Honda Classic 2022). Straka besitzt sowohl die österreichische als auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft und entwickelte sich seitdem zu einer festen Größe auf der PGA Tour.
69 Löcher ohne Schlagverlust
Straka kam über die Turniertage (gespielt wird auf den drei Plätzen im PGA West) über 69 Löcher ohne einen einzigen Schlagverlust aus, musste auf den abschließenden drei Löchern aber zwei Bogeys notieren. Dennoch reichte sein Vorsprung, um nach 65, 64, 64 und 70 Schlägen erneut als Sieger hervorzugehen. Neben der Trophäe durfte sich Straka über eine Siegprämie von 1,584 Millionen Dollar freuen.
„Die Nerven waren wirklich spürbar“, analysierte er. „Ich hatte auf den hinteren Neun durchgängig einen Knoten im Magen. Ich bin wirklich begeistert, wie ich heute mit dem Druck umgegangen bin.“
„Ich hatte auf den hinteren Neun durchgängig einen Knoten im Magen“
Sepp Straka
Ein frischer Look und ein neues Mindset
Nach seinem gelungenen Debüt beim Ryder Cup 2023 in Rom sind die Chancen hoch, dass Straka auch im September beim Auswärtsspiel in Bethpage wieder ins Team von Kapitän Luke Donald berufen wird.
Seit kurzem zeigt sich Straka mit einer neuen Frisur – oder besser gesagt: ohne. Tour-Kollege Brian Harman hatte ihm über Jahre geraten, den Schritt zur Glatze zu wagen. „Er sagte immer: ‚Irgendwann kommt der Punkt‘, und als ich merkte, dass er Recht hatte, dachte ich mir, ich muss jetzt einfach in den sauren Apfel beißen.“
Doch nicht nur äußerlich, sondern auch spielerisch hat sich bei Straka viel getan. Der Wechsel zu Schwungtrainer John Tillery im Herbst 2021 war ein entscheidender Wendepunkt. Von Platz 213 der Weltrangliste arbeitete sich Straka in die Top 25 vor. „Du musst endlich begreifen, wie gut du bist“, soll Tillery zu ihm gesagt haben – Worte, die Straka offenbar motivierten, sein volles Potenzial zu entfalten.