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Deutsche on Tour: Isabell Gabsa

Die deutsche Flagge auf den Leaderboards im Profigolf zu sehen ist keine Seltenheit mehr. Das GolfMagazin begleitet und verfolgt die Profis und Proetten auf den Touren und rückt sie ins Rampenlicht. Diese Mal im Blickpunkt: Isabell Gabsa.

Isi Gabsa 2019 in Los Angeles

Steckbrief: Isi Gabsa

Geboren: 7.6.1995 in München
Wohnort: Orlando (Florida/USA)
Profi seit: 2013
Siege: The Forsyth Classic (2018, Epson Tour), PGA Halmstad Ladies Open by Haverdal, Drobak Ladies Open (2015, beide LETAS)
Tour: Epson TourRolex Ranking: 459
Preisgeld: 243.041 USD (lt. Yahoo Ranking)
Golf seit: erste Schläge mit 3,5 Jahren
Trainer: Sean Hogan (Leadbetter Academy, Reunion)

Sagt Ihnen der Name Alvaro Quiros noch etwas? Genau, dieser Schlacks aus Spanien, der einst den Ball bedrohlich weit geschlagen hat. Der Spanier war mal eine große Nummer auf der DP World Tour, gewann sieben Turniere und kletterte in der Weltrangliste bis auf Nummer 21 hoch. Lang ist’s her. In der OWGR liegt er jenseits der 1.000 und mittlerweile dümpelt er erfolglos auf der Challenge Tour vor sich hin und stellt sich die Sinnfrage: Gelingt mir nochmals der große Wurf oder lasse ich es bleiben?

Auf dem Scheideweg?

Die Situation bei Isi Gabsa ist in Teilen vergleichbar. Die Deutsche muss wieder in der zweiten Reihe agieren, um sich zurück auf die LPGA Tour zu spielen. Aus dem Umfeld hört man, dass sie am Scheideweg steht und durchaus das Karriereende in Erwägung zieht. Schade, wenn eine Spielerin, die mit so viel Können ausgestattet ist, mit 29 Jahren bereit ist, einen Schlussstrich zu ziehen. Doch man kann es nachvollziehen: Ihre Profikarriere ähnelt seit 2012 (Q-School zur Ladies European Tour) einem Marathon: lang, zäh, mit kontinuierlichen Verbesserungen. Letztlich aber wurde die investierte Arbeit zu selten von Erfolg gekrönt. Dieser permanente Kampf ist auch ein Kampf, der eine Athletin zermürben kann. Und wenn dann auch noch eine schwerwiegende Verletzung hinzukommt, wird’s schwer positiv gestimmt zu bleiben.

2023 hat es Isi Gabsa knüppeldick erwischt. Beim ersten Turnier der LPGA Tour schnappte sie sich beim Essen den Salzstreuer und es schoss ihr in den Rücken (»der hat mir schon mehrmals Probleme bereitet«). Die Schmerzen strahlten ins Bein und dennoch spielte sie weiter. Bis es einfach nicht mehr ging. Letztlich buchte sie von der Tour aus, verabschiedete sich von ihrer Wahlheimat in Orlando und reiste in die Heimat nach Deutschland. In Niederbayern unterstützte sie Physio Arthur Frank im vergangenen Sommer beim Heilungsprozess. Gesundheitlich ging es ihr besser, bis bei ihr im Herbst 2023 Borreliose diagnostiziert wurde. Mit Antibiotikum bekam man es zügig in Griff und die Golferin konnte wieder ernsthaft trainieren.

Q-School und Epson Tour statt LPGA

Mit ihrer Medical-Kategorie bekam sie in dieser Saison auch einige Starts auf der LPGA Tour. Bei den ersten beiden Events scheiterte sie am Cut, es folgten dann zwei Top-40-Resultate. So sollte es aber nicht weitergehen und im Juni stand fest, dass sie auf die zweitklassige Epson Tour zurück muss, um dort einen erneuten Anlauf zu starten. Die Herabstufung scheint ihr Probleme zu bereiten, bislang fehlt es für eine Trendwende an Ergebnissen. Bleibt nach jetzigem Stand wohl nur der harte Gang über die Q-School. Wieder einmal. Und es bleibt offen, ob sich Isi Gabsa nochmals auf diese Mission begeben möchte. Das gilt übrigens auch für Alvaro Quiros.