Sport

Deutsche Golf Liga 2025 – Stark im Team

Im Mai startet die Deutsche Golf Liga, bei der bundesweit 460 Mannschaften an den Start gehen werden –mit Team-externen Caddies und erstmals auch mit Teaching-Professionals.

Spannung, Stimmung, Emotionen und ganz viel Team-Spirit - das ist die DGL. Impressionen vom Team Mannheim-Viernheim aus 2023. (Foto: DGV/Stefan Heigl)
Spannung, Stimmung, Emotionen und ganz viel Team-Spirit - das ist die DGL. Impressionen vom Team Mannheim-Viernheim aus 2023. (Foto: DGV/Stefan Heigl)

Wer glaubt, Golf sei hierzulande ein reiner Einzelsport, der irrt. Spätestens als Zuschauer oder aktiver Spieler der Deutschen Golf Liga (DGL) wird deutlich: Es geht um mehr – um Team-Gefüge, darum die Farben seines Clubs vertreten zu dürfen und in der Mannschaft zu performen.

Die Deutschen Mannschaftsmeister 2020 der Damen: Das Team vom GLC Berlin-Wannsee (Foto: DGV/stebl)
Die Deutschen Mannschaftsmeister 2020 der Damen: Das Team vom GLC Berlin-Wannsee – rechts Sportdirektorin Miriam Hiller (Foto: DGV/stebl)

Vom gemischten Club-Team zur DGL

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich viel im Mannschaftsgolfsport getan. »Vor etwas über 20 Jahren traten die Damen und Herren in der Bundesliga noch in gemischten Mannschaften an. Das wirkt jetzt wie ein anderes Zeitalter«, erinnert sich Miriam Hiller, Sport-Direktorin des GLC Berlin-Wannsee und DGV-Vize-Präsidentin. Als aktive Spielerin erlebte die zur Fully Qualified PGA Professional ausgebildete Sport-Direktorin den Wandel des Liga-Systems hautnah – als Spielerin und später als Funktionärin. »Beim Clubpokal von Deutschland wurde früher gemischt gespielt. 1999 war ich für Wannsee dabei. Ab 2000 wurde die Bundesliga eingeführt, mit einer Übergangsphase für Damen, die bis einschließlich 2002 noch in den Clubmannschaften mitspielen durften, ehe es zu der endgültigen Trennung kam«, erzählt Hiller.

Hierarchie DGL bis Final Four

Die Deutsche Golf Liga (DGL) ist nach dem Leistungsprinzip aufgebaut – die besten Teams qualifizieren sich für das große Saisonfinale, dem »Final Four«, die schwächeren Teams steigen in eine der unteren Ligen ab. Doch ganz egal, wie leistungsstark eine Mannschaft ist, alle spielen aus ähnlichen Beweggründen: Wegen der Team-Erfahrung und dem Ziel sich mit Gleichgesinnten messen und verbessern zu wollen.

Impressionen der Deutschen Golf Liga (DGL) beim Final Four 2023 gekürt. (Foto: DGV)

Athletik im Amateurgolfsport

»Der Liga-Betrieb ist für den Golfsport wichtig. Heutzutage haben wir eine ganz andere Förderung«, erzählt Miriam Hiller. Ähnlich wie auf der Profi-Tour hat sich der Sport über die Jahre deutlich mehr in Richtung Athletik entwickelt. Clubs fördern ihre Teams zunehmend das gesamte Jahr durch, mit langfristig ausgelegten Trainingsplänen einschließlich Athletik-Einheiten. Der GC St. Leon-Rot stellt mit seiner Kaderschmiede und den exzellenten Trainingseinrichtungen sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland dar, doch auch andere Vereine haben Fitness-technisch aufgerüstet. »In unserem Athletikhaus in Berlin-Wannsee gibt es für die Jugend und die Clubmannschaften wöchentlich 26 Stunden Athletiktraining«, bestätigt Miriam Hiller. Und aktuell gibt es so viele deutsche Tourspielerinnen und -spieler wie noch nie zuvor. Und die meisten von ihnen haben ihre ersten Wettkampferfahrungen in der DGL gesammelt, wie beispielsweise Esther Henseleit, Helen Briem und Alexandra Försterling.

Große Emotionen beim Final Four 2023 der DGL im GC Pfalz im Halbfinale Damen (Hamburger GC – Münchener GC). (Foto: DGV / Stefan Heigl)

Deutsche Golf Liga 2025 mit Teaching-Pros

Bisher war es nur Playing-Professionals gestattet, ihr Club-Team zu unterstützen. Dieses Jahr dürfen auch Teaching-Professionals an den Start; vorausgesetzt sie waren über einen zusammenhängenden Zeitraum von mindestens drei Kalenderjahren im entsprechenden Club beschäftig. »Ich habe nicht verstanden, warum zwischen Teaching- und Playing-Pros differenziert wurde. Gerade in den unteren Ligen können Teaching-Pros ihren Mannschaften helfen, da diese teilweise unter Personalknappheit leiden«, sagt Kariem Baraka, Präsident der PGA of Germany und Clubmanager von München Riedhof. Über ein halbes Jahr leistete er mit seinen Kollegen im Ausschuss des DGV-Sportrats Überzeugungsarbeit.

Support durch den Caddie: Spielerin aus Berlin-Wannsee mit Unterstützung und Jubel über das Par. (Foto: DGV/Stebl)

Caddieverbot aufgehoben

Vergangene Saison waren nur Ersatzspieler als Caddies gestattet. Dieses »Pilotprojekt« führte zu heftiger Kritik (GM #05/24) und wurde wieder revidiert. Eine Mannschaft versteht sich eben doch als eine Einheit, bestehend aus Betreuern und Caddies.

Auch aufgrund von Spieler- und Trainerwechseln verspricht die bevorstehende Saison Spannung. Und Kariem Baraka ist sich sicher: »Das Final Four wird wieder ganz klar unser Saisonhighlight und auch passend zur Neuausrichtung des Riedhof.«    

Alles zum System Deutsche Golf Liga (DGL) von den Ursprüngen, Meistern, Rekorden und Extra-Wissen gibt’s hier.