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Ryder Cup, Tag 2: Cantlay setzt die Zeichen

Europa geht mit einem deutlichen Vorsprung ins Finale, verliert am Nachmittag aber erstmals eine Session. Ausgerechnet Patrick Cantlay setzt den Schlusspunkt.

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Patrick Cantlay setzt den Schlusspunkt am Samstag
Patrick Cantlay setzt den Schlusspunkt am Samstag

Es war ein Bild mit Symbolcharakter. Während Viktor Hovland und Ludvig Aberg beim Interview scherzten und strahlten, saß Scottie Scheffler auf einem Cart und zog die Kappe übers Gesicht. Der Hintergrund: Das skandinavische Duo hatte dem Masters-Gewinner von 2022 und Brooks Koepka, PGA-Championship-Gewinner von 2023, am Vormittag eine historische Niederlage zugefügt. Auf der elften Bahn schüttelten sich die Parteien die Hände. Das Ergebnis 9&7. Nie zuvor verlief ein Foursome in der Geschichte des Wettbewerbs deutlicher. Die Folge: Tränen bei der Nummer eins der Welt, der Trost von seiner Frau Meredith bekam.

Die Geschichte der amerikanischen Mannschaft in den Tagen des Kontinentalvergleichs im Marco Simone Golf & Country Club ist bislang eine ungewöhnlich bittere. Neben außergewöhnlich gut aufgelegten Gegnern mit reichlich Spielglück grassiert ein Virus – und schwächt das Ensemble. Team-Kapitän Zach Johnson wollte nicht ins Detail gehen, merkte aber an, froh zu sein, dass ein Arzt Teil seines Teams sei. 

Zusätzlich sind da die Gerüchte um Patrick Cantlay. Der Kalifornier trug bei seinen Auftritten bislang keine Kappe. Anscheinend aus einem konkreten Grund. Cantlay, 31, will so seinen Unmut darüber ausdrücken, dass die Spieler beim Mega-Event keine Gage bekommen. Laut Sky Sports verbringt der FedExCup-Sieger von 2021 mit seinem Freund und Spielpartner Xander Schauffele die Zeit in einem separaten Bereich der Umkleidekabine der Gäste. Nicht gerade die besten Voraussetzungen, um im Ensemble über sich hinauszuwachsen. „Lächerlich“ und „unverantwortlich“, kommentierte Johnson die Gerüchte.

USA dominiert am Nachmittag

Immerhin: Nach erneut schwacher Ausbeute am Vormittag reichte es am Nachmittag zu drei Punkten in den Foursomes. Ausgerechnet Cantlay, der mit Wyndham Clark unterwegs war, sicherte seiner Mannschaft mit einem spektakulären Birdie-Putt auf der 18 den dritten Punkt. Der Rest der Truppe wedelte ironisch mit den Kappen. Ein spätes Zeichen von Geschlossenheit? 

Justin Rose und Robert MacIntyre hatten den Europäern in den Fourballs den einzigen Punkt gesichert. Das Duo setzte sich gegen Justin Thomas und Jordan Spieth durch, die die dritte Niederlage in Folge kassierten. 

Noch vier Punkte zum Titel

Am Vormittag hatte Team Europe um Kapitän Luke Donald auf Bewährtes gesetzt. Mit Erfolg: Neben dem historischen Triumph der beiden Skandinavier holten Jon Rahm und Tyrrell Hatton sowie Tommy Fleetwood und Rory McIlroy blaue Punkte. 

Am Ende eines langen Tages im Marco Simone Golf & Country Club steht es 10,5 zu 5,5 für Europa. Vier Siege aus den zwölf Einzeln würden für den Sieg reichen. Team USA geht zwar mit Rückenwind in den finalen Akt, allerdings auch mit einem Rückstand, den niemals zuvor in der Geschichte des Wettbewerbs ein Team noch drehen konnte. 

Foursomes – Vormittag 

Tommy Fleetwood/Rory McIIlroy versus Justin Thomas/Jordan Spieth 2&1

Viktor Hovland/Ludvig Aberg versus Scottie Scheffler/Brooks Koepka 9&7

Sepp Straka/Shane Lowry versus Max Homa/Brian Harman 4&2

Jon Rahm/Tyrrell Hatton versus Patrick Cantlay/Xander Schauffele 2&1

Fourballs – Nachmittag

Ludvig Aberg/Viktor Hovland versus Sam Burns/Collin Morikawa 4&3

Tommy Fleetwood/Nicolai Højgaard versus Max Homa/Brian Harman 2&1

Justin Rose/Robert MacIntyre versus Justin Thomas/Jordan Spieth 3&2

Matt Fitzpatrick/Rory McIlroy versus Patrick Cantlay/Wyndham Clark 1auf