Neben zwei Hole-in-Ones begeisterte in Runde zwei auf dem Wittelsbacher Golfclub vor allem ein Führungstrio, das höchst unterschiedlich in den Tag gestartet war – am Ende jedoch bei zehn unter Par im Gleichschritt ins Wochenende marschierte. Der Spanier Alejandro Del Rey (66er Runde) eröffnete seine Runde am Freitag mit einem Triple-Bogey an der 10, der Pole Mateusz Gradecki (68) lochte an der 1 vom Fairway zum Eagle. Manuel Elvira (69) ging mit seinem Birdie am selben Loch dagegen relativ unspektakulär auf die Runde.
Zur Halbzeit des einzigen deutschen Turniers der Challenge Tour fanden sich alle drei vor dem Moving Day am Samstag an der Spitze des Leaderboards, einen Schlag vor dem Führenden des Vortages, dem Slowaken Tadeas Tetak (-9). „Ich bin sehr zufrieden. Der Start mit dem Triple-Bogey war schrecklich, aber es war einfach ein schlechter Schlag“, so Del Rey. „Ich habe dann noch einmal neu angefangen und mich beruhigt. Manchmal ist es eben so: Du fängst an, Birdies zu machen und kannst einfach nicht mehr damit aufhören.“ Es wurden sieben Birdies und ein Eagle auf den folgenden 15 Bahnen.
12 von 24 Deutschen im Wochenende
Derart heiß liefen die deutschen Golfer an diesem Sommertag nicht. Max Schmitt etablierte sich mit einer 71 immerhin unter den besten Zehn und geht als geteilter Achter ins Wochenende. „Ich habe viele gute Putts gemacht, aber sie sind leider nicht reingegangen. Das ist echt schade“, sagte Schmitt. „Wenn man auf diesem Platz nur zwei Fairways und zwei Grüns verfehlt, dann ist eins unter schon ernüchternd. An sich spricht es für mein langes Spiel, aber an meinem kurzen Spiel muss ich noch etwas arbeiten.“
Ebenfalls nicht ganz zufrieden mit seinem Spiel auf den Grüns war sein deutscher Kollege Allen John, der sich dennoch mit einer guten 69 unter die besten 15 arbeitete (-5). „Die letzten Wochen waren nicht sehr leicht. Jetzt hier in Deutschland wieder den Cut zu machen, ist dann das Sahnehäubchen“, so John.
Die weiteren Deutschen im Wochenende: Freddy Schott (-4), Nick Bachem, Bernd Ritthammer, Velten Meyer, Michael Hirmer (-3), Max Rottluff, Alexander Knappe, Marc Hammer, Timo Vahlenkamp und der Amateur Jonas Baumgartner (-2).
Doppeltes Ass am Vredestein Par 3
Der Schlag des Tages gelang einem Spieler, der im Wochenende nicht mehr dabei sein wird. Der Finne Kim Koivu nimmt statt einem Top-Ergebnis dafür das spektakuläre Golf-Cart Vredi mit nach Hause. An der anspruchsvollen 6 lochte Koivu aus 199 Metern mit dem Eisen 5 zum Hole-in-One. „Ich habe ihn perfekt getroffen. Doch wir haben erst auf dem Grün gemerkt, dass er im Loch lag. Ein richtig gutes Gefühl. Mein erstes Hole-in-One überhaupt – und das zum richtigen Zeitpunkt“, freute sich Koivu, der mit seinem Ass und dem Gewinn des Preises dem Franzosen Sébastian Gros zuvorkam, der an der 6 ebenfalls ein Hole-in-One notierte. Gros konnte sich nach seinem Traumschlag mit einem Eisen 6 über einen Satz Reifen von Vredestein freuen.
Stimmen
Alejandro Del Rey, ESP; -10 (68, 66)
„Ich bin sehr zufrieden. Der Start mit dem Triple-Bogey war schrecklich, es war einfach ein schlechter Schlag. Ich habe dann noch einmal neu angefangen und mich beruhigt. Manchmal ist es eben so: Du fängst an, Birdies zu machen und kannst einfach nicht mehr damit aufhören. Ich wusste, dass ich die zweite Neun, die Löcher 10 bis 18 nutzen musste. Ich habe mich nach der 10 zurückgekämpft und gute Birdies gespielt mit kurzen Putts. Das war schön. Dann habe ich die Par 5 genutzt. Auf der ersten Neun geht es hier eher darum, in guter Position zu liegen nach harten Abschlägen. Danach wird es einfacher. Das mag ich. Wir Spanier sagen uns immer, es reicht nicht, Woche für Woche gut zu spielen. Es braucht richtig gute Ergebnisse wie eine Top 3. Morgen ist ein großer Tag, ich hoffe auf einen großen Tag für mich und ein gutes Wochenende.“
Mateusz Gradecki, POL; -10 (66, 68)
„Ich habe mit einem Eagle-Hole-Out am ersten Loch begonnen, was ein schöner Bonus war. Mein Putting war anfangs nicht so gut, aber ich bin geduldig geblieben und dann kamen die Birdies. Ich bin sehr zufrieden. Es war nicht viel Wind da draußen, also war es definitiv machbar. Letzte Woche habe ich vom Abschlag bis zum Grün sehr gut gespielt, aber mein Putter war nicht gut. Ich kam hier in zuversichtlicher Stimmung an, nachdem ich an meinem Putting gearbeitet hatte, und das zeigt einfach, dass sich harte Arbeit auszahlt. Die Grüns sind hier sehr gut, und wenn man den Putt gut rollen lässt, hat man eine gute Chance, ihn zu treffen. Letztes Jahr habe ich hier den Cut verpasst, aber dieses Jahr habe ich meinen Spielplan geändert. Ich habe versucht, vom Tee aus aggressiver zu spielen, und hoffe, dass mir das weiterhin gelingt.“
Max Schmitt, GER; -6 (67, 71)
„Ich habe viele gute Putts gemacht, aber sie sind leider nicht reingegangen. Die laufen alle über die Lochkante oder lippen aus. Das ist echt schade. Aber ich habe ja noch zwei Tage. Wenn man auf diesem Platz nur zwei Fairways und zwei Grüns verfehlt, dann ist eins unter schon ernüchternd. An sich spricht es für mein langes Spiel, aber an meinem kurzen Spiel muss ich noch etwas arbeiten. Ich werde jetzt nochmal aufs Putting-Grün gehen und gucken, dass ich mich jetzt nicht zu sehr daran aufreibe, dass es dann heute mal am Putten gescheitert ist, denn solche Tage gibt es halt.“
Allen John, GER; -5 (70, 69)
„Ja, ich bin sehr zufrieden, zumal es gut nach Gameplan gelaufen ist. Ich hätte mir natürlich noch gewünscht, dass das eine oder andere Birdie mehr gefallen wäre, aber so bin ich sicher im Wochenende und schaue mal, was da noch so geht. Die letzten Wochen waren nicht sehr leicht. Jetzt hier in Deutschland wieder den Cut zu machen, ist dann das Sahnehäubchen. Letztes Jahr hatte ich den Cut um einen Schlag verpasst. Jetzt war das meine Rache (lacht).“
Freddy Schott, GER; -4 (69, 71)
„Die ersten Neun liefen gar nicht, ich war nicht wirklich da und habe mir keine Chance gegeben. Dann kamen Löcher, die mir auch optisch besser liegen. Und dann konnte ich meine Chancen auch nutzen. Ich glaube, dass es im Regen gestern sogar etwas einfacher war. Das ist eine gewagte Aussage vielleicht, aber alles ist etwas einfacher zu planen. Die Bälle rollen nicht unkontrolliert weit, es gibt eine überraschenden Bounces nach links und rechts. Ich habe jetzt acht Wochen in Folge gespielt, das ist mein letztes Turnier, das würde ich gerne erfolgreich beenden. Wenn ich so einen Tag wie heute habe und mit eins unter par reinkomme, ist das in Ordnung. Wenn es aber wieder besser läuft, werde ich auch aggressiv auf die Fahnen gehen.
Es ist super hier, weil hier so ein familiäres Umfeld herrscht und ich viele Leute noch aus der Jugend kenne. Das machen die Veranstalter hier alles schon richtig gut – eine Public Area wie bei einem DP World Tour Turnier. Alle, mit denen man spricht, finden es richtig gut hier.“
Bernd Ritthammer, GER; -3 (73, 68)
„Es war anstrengend, aber alles in allem bin ich froh, dass es sich ausgegangen ist und ich jetzt am Wochenende mitspielen kann. Es war eine klassische Golfrunde: Die ersten 14 Löcher habe ich eigentlich sehr gut gespielt, lag aber nur eins unter. Das war sehr frustrierend. Auf der 15 habe ich dann ein Plicht-Birdie gemacht und die letzten vier Löcher trotz einiger Fehler in drei unter gespielt. Das war klassisch Golf – einfach nicht vorhersehbar. Aber insgesamt natürlich schön, mal wieder eine gute Runde gespielt zu haben. Es ist hier echt super. Im vergangenen Jahr habe ich auch schon mitgespielt und um einen Schlag den Cut verpasst. Das ist natürlich immer ärgerlich. Meine Eltern und Freunde sind mit draußen und da will man natürlich performen und zeigen, was man draufhat. Deswegen ist es gut, am Wochenende zu spielen.“
Big Green Egg German Challenge, Leaderboard, Runde 2:
T1. Mateusz Gradecki (POL) -10
T1. Manuel Elvira (ESP) -10
T1. Alejandro Del Rey (ESP) -10
4. Tadeas Tetak (SVK) -9
5. Robin Sciot-Siegrist (FRA) -8
T8. Max Schmitt (GER) -6
T13. Allen John (GER) -5
T13. Jeremy Freiburghaus (SUI) -5
T20. Freddy Schott (GER) -4
T27. Michael Hirmer (GER) -3
T27. Velten Meyer (GER) -3
T27. Bernd Ritthammer (GER) – 3
T27. Nick Bachem (GER) -3
T40. Jonas Baumgartner (GER/Am.) -2
T40. Joel Girrbach (SUI) -2
T40. Marc Hammer (GER) -2
T40. Alex Knappe (GER) -2
T40. Timo Vahlenkamp (GER) -2
T40. Timon Baltl (AUT) -2
T40. Max Rottluff (GER) -2
CUT: Philipp Mejow, Jannik De Bruyn, Tim Wiedemeyer (Am.), Dominik Foos, Sebastian Heisele, Wolfgang Glawe (Am.), Maximilian Herrmann, Benedikt Thalmayr, Jonas Kölbing, Christian Bräunig, Felix Katzy, Finn Fleer (alle GER), Ronan Kleu (Am.), Benjamin Rusch, Marco Iten (alle GER), Martin Wiegele, Niklas Regner (bd. AUT) – WD: Robert Foley (AUT)
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