Sie ließ die Schultern hängen und man konnte es Helen Briem ansehen. Die dritte Runde der Aramco Team Series passte ihr so überhaupt nicht ins Konzept. Ein Lächeln sollte erst auf der 18. Bahn kommen. Weil da etwas passierte, das sie so noch nicht kannte. Via Mikrofon wurde sie vorgestellt: »Und hier kommt die ehemalige Nummer eins der Amateur-Weltrangliste, vierfache Gewinnerin auf der LETAS in diesem Jahr und La Stella Open Siegerin auf der Ladies European Tour 2024 – Helen Briem aus Deutschland.“ Im Anschluss versenkte die Deutsche den Putt zum Birdie und einer Par-Runde. Ihr Gesamtscore: 10 unter Par und der geteilte vierte Platz.
Ihr Fazit: „Mit den ersten beiden Runden bin ich zufrieden (je 5 unter Par, d. Red), die dritte war schwierig.“ Helen Briem wollte einfach mehr, wobei ein vierter Rang bei so einem Feld durchaus beachtlich ist. Überhaupt, dieser Schlusstag war kein Tag der deutschen Spielerinnen. Olivia Cowan kam mit einer 73 ins Clubhaus (T14), wobei sie furios angefangen hat (Birdie und Eagle auf den Bahnen 3 und 4), Patricia Isabel Schmidt benötigte 76 Schläge (T22) und Sophie Witt gar 78 (63.).
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An der Spitze sollte es dann doch nicht das überraschende Comeback der Pia Babnik werden. Die Slowenin, seit fast zwei Jahren in einer Formkrise und jenseits der 500 in der Weltrangliste, konnte ihre Spitzenposition nicht halten. Der Druck, den Charley Hull aufbaute, war einfach zu groß. Die Engländerin, ein extrovertierte Star im globalen Golf, startete gleich mit einem Birdie und ließ bis zur siebten Bahn vier weitere folgen. Damit sprintete sie nicht nur an die Spitze, sondern setzte ein Statement. An ihr würde keine Proetten vorbeikommen. Am Ende spielte die 28-Jährige es souverän nach Hause (-18) und jubelte. Es war ihr erster Triumph nach 25 Monaten (2022, Volunteers of America Classic, LPGA Tour).
„Ich habe das Gefühl, dass mein Spiel schon die ganze Saison über ziemlich gut war. Ich habe oft an die Tür geklopft, und diese Woche kam alles zusammen. Jetzt feier ich mit einer heißen Schokolade, aufregender geht es für mich nicht!“
Charley Hull
In Saudi-Arabien sind weitere Entscheidungen gefallen. Mit ihrem siebten Platz sicherte sich Chiara Tamburlini die Gesamtwertung der Saison 2024 und zudem holte sich die Schweizerin den Titel „Rookie des Jahres“.
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