Der zweite Platz des Constance Belle Mare Resorts ist The Links Course. Der Championship-Parcours wurde von dem ehemaligen britischen Golfprofessional Peter Alliss gezeichnet und im Jahr 2002 eröffnet. Die 18 Bahnen fügen sich nach mittlerweile zehn Jahren perfekt in das weite Areal zwischen Indischem Ozean und Lagune ein. Mit dem kostenlosen Hotelshuttle werden wir zum fünf Minuten entfernt gelegenen 18-Löcher-Platz chauffiert. Dass die Anlage nicht viel mit einem typisch schottischen Linkscourse gemein hat, lässt sich bereits von der Clubhausterrasse erkennen. Von dem erhöht liegenden und Reet gedeckten Gebäude mit seinem Restaurant The Swing schweift der Blick über das weite mauritische Land mit seiner üppigen Pflanzenwelt. Affenbrotbäume, Tamarindenbäume und Kokospalmen recken sich in den Himmel.
Dazwischen schlängelt sich der Golfparcours. Statt der für Links-Plätze typischen Topfbunker säumen Krater vulkanischen Ursprungs und dunkle Gesteinsbrocken die saftig grünen Fairways und fordern exakte Schläge. Auch die Wasserlandschaft auf den Back Nine hat zwar wenig Links-Charakter; reichlich golferisches Geschick ist auf den stark ondulierten Fairways und Grüns, die zum Teil blinde Annäherungen erfordern, dennoch gefragt.
Dass sich die Senior-Professionals auf Mauritius wohl fühlen, kann Sergio Studer (67) gut verstehen. Seit 30 Jahren reist der Schweizer Architekt und Unternehmer nach Mauritius. „Ich bleibe meistens fünf Wochen hier – immer über Weihnachten“, sagt der Golfer. „Das Klima ist das beste für meine Gelenke: Zu Hause habe ich Hüft-, Knie und Rückenprobleme. Hier aber spiele ich schmerzfrei Golf“, betont er. Täglich dreht der Schweizer eine Runde auf einem der beiden Resortplätze. Aufpassen müsse man jedoch auf seinen Kreislauf: „Das feucht-warme Klima laugt den Körper bei täglichen Golfrunden mit der Zeit aus“, weiß Sergio Studer und rät zur Einnahme von Mineraltabletten, um den Mineralstoffverlust bei schweiß-treibenden Runden auszugleichen. Um uns zu stärken, lassen wir uns am Abend statt der empfohlenen Tabletten im Restaurant La Spiaggia verwöhnen.
„Das Klima ist das beste für die Gelenke: Zu Hause leide ich unter Hüft-, Knie- und Rückenproblemen. Hier aber spiele ich schmerzfrei“
Sergio Studer, Architekt, Unternehmer und Mauritius-Liebhaber aus Bern, Schweiz
Ein Hummer-Menü wird uns vom Küchenchef empfohlen – eine köstliche Wahl. Eine Live-Band spielt im offen gestalteten Gebäude, durch das der typische Vanille-Duft der Insel strömt. Zum Abschluss des Abendessens werden geeiste Handtücher zur Erfrischung gereicht und Vanilletee serviert. Bevor wir unsere Tour am nächsten Morgen mit dem Ziel Le Touessrok Golf Course fortsetzen, genieße ich den Sonnenaufgang über dem Horizont beim Yoga am menschenleeren Strand, der zu den schönsten auf Mauritius zählen soll. Die Momente, die man als Tourist in diesem Insel-Paradies erleben darf, möchte man am liebsten festhalten. So eindrucksvoll sind die stimmungsvollen Farbspiele inmitten der beeindruckenden Landschaft an der Wasserkante zum Indischen Ozean. Auf der Fahrt mit dem Taxi durchqueren wir Zuckerrohrplantagen und kleine Ortschaften. Einheimische am Straßenrand lachen uns zu. Nach 30 Minuten erreichen wir das Fünf-Sterne-Resort Le Touessrok. Bevor wir zum legendären Platz des deutschen Golfprofis Bernhard Langer fahren, lassen wir uns von dem paradiesischen Strand des Resorts begeistern. Noch weißer scheint der Sand zu sein als an der Bucht von Belle Mare, noch kitschiger das Türkis des Meeres an der Bucht von Trou d’Eau Douce – eine postkartenreife Szenerie.