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Lässiger Premium-Club – Panther National

Der Privatclub Panther National ist ein Ort, an dem hochklassiges Golf mit Tiefenentspannung vereint wird. Dominic Seen, Gründer und Visionär, hat in Florida eine ganz besondere Luxus-Enklave erschaffen – und GM war vor Ort.

Getty

Panther National
Panther National

Privatclubs haben meist den Ruf wertkonservativ, traditionalistisch und steif zu sein. In Palm Beach Gardens, Florida mausert sich derzeit ein Privatclub der frischeren Art ein Renommee: Der Panther National. Ein Club, der belegt, dass Qualität nicht unentspannter Konservatismus sein muss. Dabei ist dieser Club hinsichtlich seines Alters gerade erst ein Küken. Im November 2023 eröffnete der bis zu 7.864 Yards lange Course seine Pforten.

Die Architekten, die sich auf dem großzügigen 400 Hektar großen Areal entlang des frisch angelegten »Fairway Drive« austoben durften, sind keine Geringeren als Golf-Legende Jack Nicklaus und PGA-Tour-Star Justin Thomas – daher heißen die Championship-Abschläge auch »JT Tees«. Panther National ist ein Ort, an dem viele Spitzen-Golfer, Profis anderer Sportarten und »Celebrities« trainieren, doch keiner bildet sich etwas auf den vermeintlichen Promi-Status ein. Der Course fordert sämtliche Spieler heraus; auch die Profis: So hat jedes Par 3 eine andere Windrichtung. Die einzelnen Bahnen können vom Platzteam erheblich variiert werden – einige Bahnen haben bis zu elf unterschiedliche Teeboxen. Den Meisterschaftsplatz umgeben über 200, teilweise noch in Bau befindliche, Luxus-Villen und prunkvolle Rückzugsorte für die finanzstarke High-Society. Kostenpunkt: 3,5 bis 12 Mio. US-Dollar.

Panther National Loch 18
Panther National Loch 18

Mitgliedschaft gefällig?

Wer hier Mitglied werden möchte, muss vorsprechen und eine Aufnahmegebühr von 500.000 US-Dollar hinblättern, zuzüglich einer fünfstelligen Jahresmitgliedschaft. Was sich ungemein »posh« anhört, ist in der Umsetzung ein genialer Mix aus einer unfassbar entspannten Leichtigkeit und Golf auf allerhöchstem Niveau – perfekt getrimmte Fairways und Greens, äußerst großzügige Trainings-Areale mit Pitching- und Chipping-Möglichkeiten, Aim-Point-Putting-Grün, 9-Löcher-Kurzplatz, etc. Hier ist alles easy, cool, unkompliziert – und dabei durchgestylt.

»Sorry, dass wir noch kein richtiges Clubhaus haben«, begrüßt uns Dominic Senn herzlich in den »provisorischen« Räumen des Panther National. Das vermeintliche Provisorium sind zusammengebaute, durchgestylte schwarze Container. Kosten: 3 Mio. US-Dollar. »Das meiste Geld soll lieber in den Platz investiert werden«, erklärt der ehemalige Ski-Alpin-Profi. Und das ist gelungen. Auf dem einst flachen Gelände wurden Erdmassen bewegt und Erhöhungen mit bis zu 16 Meter erschaffen. Der Course ist nicht nur auf allerhöchstem Niveau, sondern die Regeln sind hier freier: An den Teeboxen

markiert nur jeweils ein Marker den Startpunkt; Flight-Größen variieren – Fünfer- oder auch Neuner-Flights sind durchaus an der Tagesordnung; mit den Buggies darf beispielsweise durch die flacheren Bunker auf dem schick angelegten Kurplatz gefahren werden – das ermöglicht das Design und auch der besondere Sand. Dies ist definitiv ein Ort, an dem zwei Welten miteinander vereint werden: ein traditioneller Sport mit einem »New World Golf Concept«.

Panther National mit Dominik Senn
Panther National mit Dominik Senn

Drei Fragen an Dominic Seen

Wann entstand dieses Projekt in Ihrem Kopf?

So vor sechs, sieben Jahren. Damals verlegte ich meine Golf-Devision nach Jupiter, Florida. Und wir versuchten ein Haus zu mieten. Da waren wir in Golf- und Country-Clubs in diesen Gated-Communities. Doch dort ist alles sehr »dated« und alt. Aber hier in Florida hat man eine hohe Platz-Qualität, unfassbar gutes Wetter und die Qualität der Leute, die im Golf arbeiten, ist ebenfalls sehr gut.

Mit Panther National haben Sie einen Course samt Trainingsbereich auf einem hohen Niveau entworfen…

Ja, wir hatten ein super Team aus Architekten und drei Shapern, die unter den »Big Names« arbeiten, und das ist extrem wichtig. Auf der 15 haben wir das größte Green, das Jack (Nicklaus, Anmerkung d. Red.) je gebaut hat. Wir haben hier sogar elf Teeboxen. Alle Greens haben das gleiche Gras, damit der Ball den identischen »Response« zeigt. Auf der Range haben die Spieler von überall ihre Targets. Die Kurzspiel-Area wurde mit verschiedenen Short-Game-Coaches entworfen, entsprechend sind vier verschiedene Schwierigkeitsgrade in die Greens eingebaut. Man kann von oben runter pitchen, level pitchen oder von unten rauf. Das Aim-Point-Green hat ein, zwei und drei Prozent Gefälle.

Obwohl man hier ganz viele Tonnen Erde bewegt hat, ist der Course nicht sonderlich artifiziell…

Ja, wir haben nur Pflanzen oder Bäume verwendet, die auch im direkt angrenzenden Naturschutzgebiet wachsen. Also hier gibt es keine künstlichen Royal Palms, die extra eingeflogen werden müssen.

5 lässige Dinge, die uns in Panther National aufgefallen sind:

– »Spiel von wo du willst« ist hier die höchste Regel. Kein Regel-Konformismus.

– Junge, charmante Mitarbeiter sorgen dafür, dass wir unsere Bags keinen einzigen Meter mehr tragen müssen.

– Auf der Range kann man sich seine Rangebälle nach Marke und Festigkeit aussuchen.

– Lockere Mitglieder-Community: Das Motto »No A-holes« ist auf alle Mitglieder-Caps gestickt.

– Jeder Buggie hat seinen eigenen Blue-Tooth-Lautsprecher für die persönliche Lieblingsmusik.