Ob in guten oder schlechten Zeiten: Von einem Refugium im Süden träumen die meisten von uns. Blicken wir einmal genauer auf traumhafte Golfimmobilien.
Die Pandemie hat bewiesen: Wir erleben die komplette Umwälzung unseres Arbeitslebens mit – und damit unseres gesamten Daseins. Bis zu 80 Prozent von uns können zumindest teilweise remote arbeiten, fernab aller Bürogebäude und Konferenzzimmer. Das konnten sich vor Covid auch die kühnsten Propheten kaum vorstellen. Der technologische Fortschritt wird es in der Zukunft sogar noch mehr Menschen gestatten, von daheim zu arbeiten. Und dieses »daheim« kann überall sein. Dazu kommt noch das beliebte Schlagwort Work-Life-Balance, die nun mal bei gutem Wetter leichter fällt als bei Dauerregen.
Wenn es erstens möglich ist, sein Zuhause zumindest zeitweise ganz woandershin zu verlegen und es zweitens auch der eigenen geistigen Gesundheit gut tut, ein bisschen abzuschalten – warum dann nicht gleich dorthin ziehen, wo es schön ist und wo wir Golfer unsere Leidenschaften nahezu ganzjährig ausleben können?
Träumen ist erlaubt
Stellen wir es uns doch einmal konkret vor: Es ist früh am Morgen, die ersten Strahlen der tiefstehenden Sonne fallen durch die Terrassentür ins Wohnzimmer. Die Vögel zwitschern, die Kaffeemaschine zischt. Beim Turnier, das gestern im Fernsehen übertragen wurde, haben wir Tommy Fleetwoods eigenwilligen Griff beim Putten studiert und können kaum erwarten, den einmal auszuprobieren. Das Golfbag wartet vor der Tür, die Schläger funkeln frisch geputzt, der erste Abschlag ist in fußläufiger Entfernung. Die Wettervorhersage verspricht Sonne und Temperaturen von bis zu 25 Grad, mit einem leichten, angenehmen Südwind, der salzige Meeresluft heranträgt. Es ist Ende Dezember.
Ja, so könnte das (Golfer-)Leben im Winter sein. Klar, wir sind in unserem Traum nicht mehr in Deutschland. Sondern im Süden. Zum Beispiel in Andalusien, dieser gewaltigen Golfregion mit einer fast 1.000 Kilometer langen Küste, die sich in die Costa del Sol (Sonnenküste) am Mittelmeer und die Costa de la Luz (Lichtküste) am Atlantik aufteilt – schon die Namen klingen wie ein Versprechen. Mehr als 100 Golfplätze liegen in den acht Provinzen Almeria, Granada, Cadiz, Cordoba, Sevilla, Jaen, Huelva und Malaga – und die benachbarte Algarve mit ihrer beinahe ebenso üppigen Auswahl auf kleinstem Raum ist dabei noch gar nicht berücksichtigt.
Auswandern, aber richtig
Es gibt zwei verschiedene Stile des Auswanderns. Die Generationen vor uns zog es am liebsten an Ziele wie die Côte d’Azur oder die Toskana. Dort ist es drei Monate länger wärmer und seltener kalt. Das Wetter ist also besser, aber es gibt dennoch den spürbaren Rhythmus der Jahreszeiten, den manche Menschen einfach brauchen. Doch wir Golfer denken diesbezüglich anders, gar radikaler: Warum nicht gleich zwölf Monate im Jahr schönes Wetter? Deswegen zieht es viele von uns im Winter tiefer in den Süden, nach Andalusien, in die Türkei oder gar nach Südostasien, Südafrika oder Florida oder nach Mauritius.
Doch auch wenn die finanzielle Lage es zulässt, sollten Sie jetzt nicht allzu schnell den Umzugswagen buchen und jubelnd in die neue Golfimmobilie ziehen. Ein paar Fragen sollten Sie sich unbedingt stellen. Beispielsweise jene, ob 350 Tage im Jahr Sonnenschein wirklich etwas für Sie sind – oder ob Sie nicht doch den Wechsel der Jahreszeiten miterleben wollen. Lernen wir von den Generationen vor uns: Südfrankreich und Norditalien sind auch deswegen so beliebte Auswandererziele, wo es zumindest ein paar Wochen im Jahr richtig kühl werden und sogar schneien kann. Es geht schnell, dass man bei Weihnachten in tropischer Hitze plötzlich doch sentimental wird.
Wichtig: Ein Platz-Check
Außerdem sollten Sie sich, wenn Sie eine Golfimmobilie im Auge haben, den Golfplatz genau anschauen. Passt er zu Ihnen? Ist er so schwierig, dass es nur frustrierend wird, oder lieben Sie Herausforderungen, und das Layout ist Ihnen allzu touristisch-einfach? Reichen Ihnen überhaupt 18 Löcher – und das über Monate und Jahre? Können Sie kurz am Abend neun Löcher einschieben, oder lässt das Layout es nicht zu? Gibt es präferierte Startzeiten für Immobilienbesitzer auch in der Hochsaison? Gibt es interessante Plätze in der Nähe?
Und rechnen Sie sich Ihre Immobilie nicht schön – seien Sie also bloß nicht zu optimistisch in Sachen Vermietung! Abgesehen von komplizierten steuerlichen Fragen (ja, auch die Finanzbehörden durchkämmen die Airbnb-Portale): Die Vermietung Ihres Apartments ist nicht so einfach, wie es einem die Verkäufer (oder wir uns selbst) gern vorrechnen. Golfimmobilien sind keine Selbstläufer, und auch die lieben Freunde, die versprochen haben, einmal vorbeizuschauen, werden überraschend zögerlich, wenn es um konkrete Termine (und ums Bezahlen) geht. Und dann sind da ja noch lästige organisatorische Fragen wie Schlüsselübergabe, Endreinigung, Beschädigungen, eventuelle Gartenpflege und ähnliches. Apropos: Generell können die Nebenkosten in einem Golfresort erheblich sein.
Achten Sie zudem auf die Umgebung und berücksichtigen dabei Ihren Partner oder Ihre Kinder, die vielleicht nicht ganz so golfverrückt sind wie Sie und beispielsweise einen Pool, einen Badestrand oder gute Einkaufsmöglichkeiten eher genießen als die gepflegte Driving Range, auf der Sie Stunden verbringen können.
Und noch etwas: Wenn Sie in Ihrem neuen Domizil im Süden überwintern wollen, dann schauen Sie sich – trotz des guten Wetters – an, ob das Clubrestaurant und auch die netten Lokale im Ort überhaupt noch offen haben. Denn wer will schon Wochen in einer Geisterstadt zubringen?
Golfimmobilien: Die GM-Favoriten
Beachcomber – Mauritius
So sehen Träume aus: Das Resort liegt an der Westküste der Insel an einer türkisblauen Lagune. 220 Luxusvillen unter dem wohlklingenden Namen Harmonie entstehen direkt am 18-Löcher-Golfplatz in nachhaltiger Bauweise: mit direktem Zugang zum Strand und Yachthafen. Besitzer können unter drei unterschiedlichen Golfimmobilien-Optionen und Grundstücken wählen und können künftig die Annehmlichkeiten des benachbarten Harmonie Beachcomber Golf Resort genießen oder Family & Friends dort zu besonders günstigen Konditionen unterbringen.
Info: www.beachcomber-hotels.com
Bogogno – Italien
Zwei anspruchsvolle 18-Löcher-Plätze im Schlemmerparadies Piemont, viele Wochenend-Mitglieder aus Mailand und Turin, daher unter der Woche wenig Fairwayverkehr, kaum Golfgruppen. Sehr gutes Clubrestaurant, neues Hotel mit Gym, und inmitten des Clubs liegt das preisgekrönte Weingut Ca’ Nova. In der gated community gibt es Apartments und Golfimmobilien jeder Preisklasse.
Info: www.bogognogolfresort.com
Camiral Golf & Wellness – Spanien
Das frühere PGA de Catalunya bei Girona an der Costa Brava mit seinen beiden hervorragenden Plätzen bietet seit Neuestem die »La Ginesta«-Golfimmobilien mit Blick auf den Stadium Course an. Die lichtdurchfluteten Häuser samt Terrasse wurden vom preisgekrönten Architektenbüro Lagula entworfen und liegen inmitten von knapp 550 Hektar unberührter Natur und mediterranen Pinienwäldern. Besitzer genießen, nur eine Stunde von Barcelona entfernt, darüber hinaus die Annehmlichkeiten des nahen 5-Sterne Hotels Camiral oder das 1.000 Quadratmeter große Wellness Center im Resort.
Info: www.camiral.com/de
La Manga – Spanien
Das Resort bei Cartagena bietet nicht nur drei Golfplätze und ein riesiges Übungsareal, sondern auch 15 Bars und Restaurants, 28 (!) Tennisplätze, ein Wellness-Center, mehrere Gyms und einen Triathlon-Trail; die Swimming-Pools sind nicht zu zählen.
Info: www.lamangaclub.com
Sotogrande – Spanien
Der Klassiker in Südspanien feiert in diesem Jahr 60-jähriges Bestehen: Nur 40 Minuten von Marbella entfernt und mit vier erstklassigen Golfplätzen ist der La Reserva Club eine Ikone unter den Golf- und Wellnessresorts. Und mit »The Seven« wurde jüngst ein Immobilienprojekt realisiert, das seinesgleichen sucht. Auf sieben spektakulären Grundstücken sind sieben einzigartige Golfimmobilien entstanden – jede von einem anderen international renommierten Architekten entworfen. Aber auch für den etwas kleineren Geldbeutel lässt sich der Traum vom Eigenheim im Süden realisieren.
Info: www.sotogrande.com
Vale do Lobo – Portugal
Vale do Lobo bietet alles im Überfluss: Die beiden 18-Löcher-Plätze Royal Course und Ocean Course sind schon allein jede Reise wert. Nicht nur am resorteigenen Strand, sondern auch auf den Plätzen wird viel Meer geboten, etwa auf der royalen 16, dem vielleicht meistfotografierten Golfloch der Welt. Auf dem Ocean Course wird der Atlantik ab Bahn 11 zum ständigen Begleiter.
Info: www.valedolobo.com