Ein Clubhaus im Kolonialstil ist schon einen Besuch wert
Das Clubhaus im Kolonialstil mit seinem Restaurant ist ebenfalls einen Besuch wert. Hier kann man die Geschichte des Clubs richtig riechen. Und lesen: Im Untergeschoss des Clubhauses werden Umkleidekabinen strikt nach „Members“ – und „Non-Members“ und nicht etwa nach „Dames“ und „Hommes“ aufgeteilt. Daran hält sich wohl heute keiner mehr, aber schmunzeln muss man beim Betreten schon. Erwähnenswert ist hier auch das Essen: Man kann ein bescheidenes Croque Monsieur für 4,10 Euro bestellen, wird aber bereuen, nicht das Steak bestellt zu haben: Dieses ist zwar mit 20 Euro deutlich teurer, aber die Sauce Bernaise, die dazu serviert wird, ist jeden Cent wert.
Apropos kulinarische Highlights: Die Franzosen sind ja bekannt für ihre gute Küche, aber die Bretagne hat ihr ganz eigenes Gericht: Crêpes und Galettes sind für die Region typisch. Während wir die süßen, hauchdünnen Eierkuchen von Jahr- und Stadtmärkten kennen, findet man in Deutschland Galettes eher selten. Der Teig hierfür besteht traditionell nur aus Buchweizenmehl, Salz und Wasser. Belegt werden Galettes mit herzhaften Zutaten. Dabei ist eine beliebte Variante der Region die Galette Complète mit geraspeltem Käse, Ei und Kochschinken. Ein Geheimtipp ist hier die Crêperie Moulin du Mont (www.lemoulindumont.fr).
Nach dem Essen in diesem abgeschiedenen Restaurant können Sie im Hotel des Ormes übernachten. Es liegt direkt an einem Drei Sterne-Campingplatz im Herzen einer 200 Hektar großen Parklandschaft. In diesem Park befindet sich auch die Anlage des GC Domaine des Ormes. Dieser Waldplatz überrascht mit seinen durchaus anspruchvollen Bahnen, die man taktisch spielen muss. Zudem gibt es abseits des Platzes viel zu entdecken: Ähnlich wie auf einem großen Abenteuerspielplatz findet man hier auf fast jedem großen Baum selbstgebaute Baumhäuser, zu denen man entweder auf einer Leiter oder per Seil kommt. Passend dazu befindet sich direkt neben dem Clubhaus – in dem man übrigens auch übernachten kann – eine Festung aus dem 16. Jahrhundert. Diese Anlage ist eine einzige Entdeckungsreise. Aber Achtung: Das Frühstück ist hier typisch französisch. Baguette, Butter, Marmelade – das war’s. Wenn Sie hier ein Ei bestellen, lächelt die „Dammes des Hauses“, Madame Marchand, nur freundlich, aber bestimmt.
Die letzte Station der Reise ist der Saint- Malo Hotel Golf & Country Club. Dieser ist nur 30 Minuten entfernt von Domaine des Ormes und bietet wie dieser ein „Hotel auf dem Fairway“. Direkt neben dem Clubhaus und inmitten der 27-Löcher-Anlage braucht man hier nur aus dem Bett zu fallen und steht schon auf dem Golfplatz. Unser Highlight dieses Platzes: Loch Nummer 16 – ein Par 4, bei dem Sie ganz gezielt Ihren Ball vor das Wasser legen sollten. Und selbst dann holen Sie noch einmal tief Luft und hoffen, den Schlag in die Nähe der Fahne zu bekommen. Domaines des Ormes und der Saint-Malo Hotel Golf & Country Club bieten übrigens gemeinsame Packages an.
Fazit: Die Bretagne wird (noch) unterschätzt. Und: Ich glaube, meine Klassenkameraden sind nun neidisch auf mich.
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