Eine weitere Tourstation innerhalb des Florida Swings ist das traditionsreiche Innisbrook Resort in Palm Harbor unweit der Tampa Bay, seit dem Jahr 2000 Austragungsort der Valspar Championship. Auf über 360 Hektar finden sich hier vier 18-Löcher-Plätze, alle Anfang der 1970er-Jahre vom amerikanischen Golfplatzarchitekten E. Lawrence Packard kreiert.
Die Tourpros spielen auf dem Copperhead Course, dem Aushängeschild von Innisbrook, und wählten diesen in einer Umfrage zu einem der besten Plätze, die sie über das ganze Jahr spielen. Die große Beliebtheit dürfte nicht zuletzt etwas damit zu tun haben, dass der Copperhead wirklich so ganz und gar nicht dem typischen Florida Golf Course – platt wie ein Pfannkuchen und von Wasserhindernissen durchsetzt – entspricht.
Die Szenerie des ondulierten Terrains mit Höhenunterschieden bis zu 20 Metern ähnelt viel mehr den Sandbergen in Georgia und den Carolinas. Das Copperhead Clubhouse steht auf einem Hügel oberhalb des Platzes.
Es wird hügelig
Daher geht es sowohl vom ersten als auch vom zehnten Abschlag bergab, während die 9. und 18. Bahn bergauf verlaufen. Packard neigte dazu, zwischen seinen Bunkern und den Grüns eine Menge Platz zu lassen; ein optischer Trick, der dazu führen kann, dass der Ball nach unpräzisen Bunkerschlägen noch immer im Rough liegt.
Sehr gemein. Aber eben auch richtig gut! Obwohl Wasser an fünf Löchern ins Spiel kommt –insgesamt nehmen die Seen im Resort knapp 30 Hektar ein –, prägen vornehmlich eben diese Bunker und der üppige Baumbestand den Charakter des Copperhead Course. Die ultimative Frage, die wir uns nach dem Besuch von Golfplätzen und Resorts immer wieder stellen, lautet: Würde ich wiederkommen? Für Innisbrook ist die Antwort klar: unbedingt!
Noch entscheidender lässt sich diese Frage für den World Woods Golf Club bejahen. Knapp 100 Kilometer nördlich von Tampa, mitten im Nirgendwo und ohne Navi kaum zu finden, ließ der japanische Geschäftsmann Yukuhisa Inohue 1993 von Star-architekt Tom Fazio seine Traumvorstellung eines Golfclubs errichten.
Absolutes Weltkassegolf, für jedermann zugänglich und bezahlbar
Inohues Idee: absolutes Weltklassegolf, für jedermann zugänglich und bezahlbar. Das unbescheidene Designkonzept: Die Golfplätze von Augusta National und Pine Valley imitieren. Das Ergebnis: Zwei grundverschiedene Plätze, die zu den besten in ganz Florida zählen. In World Woods dreht sich alles um Golf. Kein Glamour, kein laufstegartiges Parkplatzgehabe, kein luxuriöses Clubhaus, keine Wohnhäuser auf den Plätzen.
Wenn man nur Zeit für einen der beiden Plätze hat, sollte die Wahl auf den Pine Barrens Course – die Pine Valley-Hommage –fallen. Auf diesem in einen Pinienwald geschlagenen Platz sind riesige Waste-Areas das prägende Element. Teilweise begleiten sie die Fairways über deren gesamte Länge.
Das mag auf den ersten Blick einschüchternd aussehen, hat aber Vorteile. Die gestreuten Bälle sind leicht zu finden und auch als durchschnittlicher Golfer kann man sich aus dem Waste meist gut befreien. Vor allem aber definieren die mit den sattgrünen Fairways kontrastierenden Sandflächen die Spielbahnen.
Die schroffe, fast unfertig wirkende Architektur hat Charakter und mehr Erinnerungswert als so mancher bis zur Kitschigkeit manikürte Privatplatz. Rolling Oaks, der andere Platz im World Woods GC, hat zwar relativ wenig mit Augusta National zu tun, ist aber auch schön anzusehen. Für unter 100 Dollar Greenfee wird man kaum bessere Plätze in den USA finden.
Was spricht also noch gegen eine Golfreise nach Florida? Raubtiere auf den Plätzen? Die haben sich längst mit dem knüppelschwingenden Homo Sapiens arrangiert und bleiben normalerweise friedlich. Und schnatternden Gänsen soll man ja auch hierzulande gelegentlich begegnen.
Weite Informationen über Florida
Reiseplanung: Florida ist mit 170.000 Quadratkilometern fast halb so groß wie Deutschland. Man sollte sich daher bei der Urlaubsplanung für eine Region entscheiden.
Vergleichen Sie die Flugpreise! Es gibt einige große Flughäfen in Florida, sodass man nicht auf einen einzigen angewiesen ist und die Angebote verschiedener Fluggesellschaften checken kann. Für Gäste aus Deutschland sind Miami und Orlando die wichtigsten.
Von Januar bis April fahren die Amerikaner selbst nach Florida. Deshalb sind die Hotelpreise und Greenfees bis zu doppelt so hoch wie in den restlichen Monaten.
Im Sommer geht es richtig heiß zu! Allerdings: Wer zur Jahresmitte kommt, spart Geld. Dafür darf man auch nicht erwarten, dass die Plätze in perfektem Zustand sind. Und man sollte früh auf die Runde gehen, um die Mittagshitze (bis zu 40 Grad) zu vermeiden und die Gewitter am Nachmittag. Gute Gründe für die Neben-aison: April, Mai sowie September bis November gelten nicht nur vom Wetter als beste Reisezeit, sondern auch, weil man immer noch bis zu 30 Prozent der normalen Kosten sparen kann.