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Reise Südafrika: Das ist der Gipfel

Legend Golf Resort Ein Golfplatz als Naturschauspiel – und mit bis zu 7.748 Metern einer der längsten der Welt!
Überhaupt: Der Service im Club ist nicht zu toppen. Headpro Ryan Dodds: Weil wir noch nicht so viele Gäste haben, können wir die, die hier sind, richtig verwöhnen. Personal haben wir ja genug. Das geht so weit, dass sie auf Wunsch irgendwo auf dem Platz einen Tisch aufbauen und Drinks servieren. Unter anderen einen wunderbar weichen Sherry, der dem meist sehr kräftigen Wind (deshalb die Surfer) die Schärfe nimmt zumindest zeitweise.

Reise Südafrika
Kein seltenes Bild in Südafrika: Mit dem Zebra auf dem Grün.

Nicklaus hat die Dünen von St. Francis  sehr sensibel eingebunden. Es gibt, wie es sich für einen Linkskurs gehört (der hier liegt allerdings ein paar Kilometer vom Meer entfernt), viele natürliche Hindernisse und einige blinde Abschläge. Da stehen farbige Pfähle in den Dünen, um die perfekte Richtung zu weisen. Verlassen Sie sich drauf oder Sie sind verlassen.
Der Platz ist einer für Denker. Nutzen Sie den Strokesaver, planen Sie jeden Schlag. Gegen den Wind können Sie drei bis vier Schläger mehr nehmen; mit der Düse im Rücken fliegen fast alle Bälle zu weit. Das führt bei den Doglegs ins Rough, bei den Grüns an die Ränder, die hochgezogen wurden. Zu lang ist besser als zu kurz, weil vor den Grüns mittelgroße Wüsten lauern. Und möge sich keiner darüber aufregen, dass das Dünengras an den Bunkerkanten nicht sauber geschnitten ist wir sind in der Natur, und wer hier mit der Nagelschere anrückt, hat nichts verstanden.
Viele Grüns sind so buckelig wie das gesamte Gelände und ordentlich fix. Man muss präzise lesen, zumal es Zehn-Meter-Putts sein können, die unterwegs zwei oder gar drei Mal brechen. Ein Traum, den man sich leisten sollte. Putten Sie ruhig ein paar Bälle, bis Sie das richtige Gefühl haben es wird meist niemand von hinten drängeln. Pinnacle Point war der Start-, St. Francis der Außenposten auf unserer Tour entlang der Garden Route. Dazwischen liegen weitere erstklassige Golfplätze, die man sich gönnen sollte. Der Oubaai Golf Club zum Beispiel, das erste Werk von Ernie Els in seinem Heimatland. Big Easy, wie er ob seines nahezu schwerelosen Schwungs genannt wird, hat auf einem weitläufigen Plateau 18 interessante Bahnen verteilt. Die fünf Par 5, fünf Par3 und acht Par 4 sind dabei alles andere als easy, wenn man sie von den hinteren Abschlägen spielt. Von vorn aber sind sie so entspannt, wie anspruchsvolles Urlaubsgolf sein sollte.
Das Urteil gilt auch für den Simola Golf Club, ein weiteres Werk von Jack Nicklaus. Ein Resort-Platz erster Güte, von unseren südafrikanischen Digest-Kollegen im Jahr 2005 als bester neuer Platz ausgezeichnet. Nachdem zwischendurch einige Fairways vom Starkregen weggespült worden waren und ein neuer Greenkeeper fast alle Grüns ruiniert hatte, zeigt sich Simola wieder in alter Qualität auch wenn das bei einer jungen Anlage komisch klingt. Unser Tipp: Hinfahren, spielen und dann im nahen Knysna, der urigen Stadt an der gleichnamigen Lagune, frische Austern schlürfen.
In den Golfclubs im Norden Südafrikas kommt eher Kudu oder Springbock auf den Teller. Hier, auf halber Strecke zwischen Johannesburg und Botswana, zeigt sich Südafrika afrikanisch: endlose Weite, hohe Gräser, knorrige Bäume. Sonne, Sandboden, Savanne. So sehen, mit grünen Flecken (Abschläge), Streifen (Fairways) und Spots (Grüns) dazwischen, auch die Golfplätze aus. Zebula hat so einen und einen kernigen Anspruch, weil es sich selbst als einziges 5 star golfing resort in South Africa preist. Wir ziehen da mal einen ab und vergeben vier Bälle, weil der Golfplatz zwar gut, aber ohne die ganz großen Höhepunkte ist.
Die Konkurrent ist allerdings auch übermächtig, denn das, was sie sich im Legend Golf & Safari Resort ausgedacht haben, gibt es so kein zweites Mal auf der Welt:
der Signature Course, bei dem 18 Weltklasse-Pros jeweils eine Bahn entworfen haben. Padraig Harrington, Sergio Garcia, Vijay Singh, Colin Montgomerie alle da. Bernhard Langer natürlich auch, der die 4. Bahn gezeichnet hat, ein bis zu 180 Meter langes Par 3. Langer: Ich mag zwar die kürzeste Bahn auf dem Platz geschaffen haben, aber sie ist genauso anspruchsvoll wie die anderen 17 auch. Mir kam es darauf an, dass eine Spielbahn, die meinen Namen trägt, auch meine Spielphilosophie widerspiegelt und das ist nun mal Präzision. Der Tribute Course, auf dem zehn der attraktivsten Par 3-Löcher der Welt nachgebaut wurden: die 12 in Augusta zum Beispiel, die postage stamp aus Troon oder die 17 aus Sawgrass, das Inselgrün vom TPC-Course. Alle Bahnen müssen noch einwachsen, macht aber schon einen Riesenspaß. Extreme 19th. Bei diesem einzigartigen Par 3 kommt man nur mit dem Helikopter auf den Abschlag, den sie oben auf dem Hanglip Mountains festgetackert haben. Das Grün, das wie Südafrika geformt ist, liegt rund 400 Meter tiefer. Gern hätten wir Ihnen davon mehr erzählt. Wär aber nicht sauber, weil der Heli an den beiden Tagen, die wir im Legend waren, wegen zu starken Windes am Boden bleiben musste.
Da haben wir ja Glück gehabt und müssen wohl noch mal hin!

Steckbrief: 6 Plätze

Legend Golf & Safari
Adresse: in der Entabeni Safari Conservancy, Waterberg Region, Provinz Limpopo
Internet: www.legend-resort.com
Designer Signature Course: 18 Weltklasse-Pros haben jeweils eine Bahn gezeichnet.
Eröffnet: 2009
Platz: 18 Löcher Championshipplatz, Par 72. 6.744 Meter (gelb) / 5.699 Meter (rot).
Greenfee: 450 ZAR ( 48 ) inkl. Halfway, Cart.
HCP-Begrenzung: 36 sollte es schon sein.
Fazit: Signature Course mit 18 Löchern von 18 Pros. Tribute Course mit 10 berühmten Par 3. Extreme 19, auf dessen Abschlag man nur per Heli kommt. Feinarbeiten und Clubhaus fehlen noch; danach 6 Sterne!

Zebula Golf Club
Adresse: zwischen Bela Bela und Thabazimbi, Provinz Limpopo (zwei Stunden nördlich von Johannesburg per Auto auf ordentlichen Straßen)
Internet:
www.zebula.co.za
Designer: Peter Matkovitch
Eröffnet: 2008
Platz: 18 Löcher Championshipplatz, Par 72. 6.445 Meter (gelb) / 5.645 Meter (rot).
Greenfee: 320 ZAR ( 34 ). Cart 200 ZAR.
HCP-Begrenzung: keine. 45 macht Sinn.
Fazit: Der schwächste Platz unserer Reise, aber gut genug für vier Sterne! Auf dem harten Boden neben den Fairways rollen die Bälle ewig. Große Grüns, auf denen Archi- tekt Matkovitch die Wellen vergessen hat.

Pinnacle Point Golf
Adresse: 1 Pinnacle Point Road, Heiderand, Mossel Bay 6500, Western Cape
Internet: www.pinnaclepointgolfresort.co.za/
Designer: Peter Matkovitch / Darren Clarke
Platz: 18 Löcher Championshipplatz, Par 72. 6.084 Meter (gelb) / 5.276 Meter (rot).
Greenfee: ab 750 ZAR ( 80 ) inklusive Cart.
HCP-Begrenzung: 24 wäre sinnvoll, wird aber nicht verlangt. Gehen Sie ruhig auf jeder Bahn eine Tee-Box weiter nach vorn als normal.
Fazit: Die dramatischste Szenerie, die ich in 20 Jahren gesehen und genossen habe. Rostrote Klippen, sattes Grün, weißer (Bunker-)Sand und der Indische Ozean mit seinem direkten Zugriff auf alle Sinne.

Oubaai Golf Club
Adresse: Hyatt Regency Oubaai Golf Resort & Spa, 406 Herolds Bay Road, George 6528
Internet: www.oubaai.co.za
Designer: Ernie Els (sein erster in Südafrika)
Eröffnet: 2009
Platz: 18 Löcher Championshipplatz, Par 72. 6.516 Meter (schwarz) / 5.165 Meter (grün).
Greenfee: 600 ZAR ( 64 ). Cart 150 ZAR.
HCP-Begrenzung: Mit Vorgabe 36 relativ entspannt über einen ziemlich offenen Kurs.
Fazit: Interessante Trennung von Gästen und Mitgliedern: die Golfer aus dem Hyatt starten an der 10 direkt am Hotel, die Members vergnügen sich im eigenen Clubhaus am ersten Tee. Grandiose Grüns.

Simola Golf Club
Adresse: Simola Golf & Country Estate,No.1 Old Cape Road, Knysna 6570
Internet: www.simolaestate.co.za
Designer: Jack Nicklaus
Eröffnet: 2005
Platz: 18 Löcher Championshipplatz mit großen Höhenunterschieden, wenig Wasser. Par 72, 6.033 m (grau) / 5.189 m (weiß)
Greenfee: 750 ZAR ( 80 ) inkl. Halfway, Cart.
HCP-Begrenzung: 36 macht alles leichter.
Fazit: Noch ein Nicklaus-Werk: Monsterbunker, Wellen, Hügel auf Fairways sowie Grüns und nur wenige Tümpel. Mit dem E-Cart (es geht reichlich rauf und runter) fährt man nach der Runde direkt ins große Clubhaus.

St. Francis Links
Adresse: Jack Nicklaus Drive,St. Francis Bay 6312
Internet: www.stfrancislinks.com
Designer: Jack Nicklaus
Eröffnet: 2007
Platz: 18 Löcher Championshipplatz, Par 72. 6.126 Meter (blau) / 5.494 Meter (weiß).
Greenfee: 970 ZAR ( 103 ) inklusive Cart.
HCP-Begrenzung: Man sollte 150 Meter vom Tee schaffen oder die vordersten Tees nutzen.
Fazit: Warum sehen nicht alle neuen Golfplätze so aus? Weil es solch ein Land nur selten gibt und Designer Jack Nicklaus geniale Ideen hatte. St. Francis Links Course kann mit den besten Irlands mithalten.