Ungläubig blicke ich aus dem Fenster des kleinen Propellerfliegers von „Sky Bahamas“ hinab auf bahamaische Inselchen. Neon-türkis leuchtende Schlieren rahmen die Eilande des südöstlich von Florida gelegenen Postkarten-Archipels ein. Als hätte man von den Stränden containerweise fluoreszierendes Zauberwasser in diesen Teil des Atlantiks gekippt. Rund 230 Kilometer trennen die Hauptstadt Nassau auf der Insel New Providence von George Town auf Great Exuma; und damit mich von meiner Unterkunft. Wie an einer Perlenkette aufgezogen, reihen sich die Exuma-Cays, so heißen die kleinen paradiesischen Koralleninseln rund um die Hauptinsel, aneinander. Der Name meines Reiseziels hätte mich vorwarnen sollen: „Emerald Bay“; zu deutsch: smaragdfarbene Bucht. Die wuchtige Intensität des Farbenspiels überrascht mich dennoch.
Ähnlich faszinierend – wenn auch aus einem anderen Winkel – muss dieser Anblick 1492 für Christoph Columbusgewesen sein, als er bei seiner fehlgeleiteten Suche nach Indien auf ein Labyrinth aus rund 700 kleinen Inseln stieß. „Baja-Mar“ tauften es die Spanier damals, flaches Meer. Daraus wurde später der heutige Name „Bahamas“.