Jon Rahm
- Land Spanien
- Geboren 10.11.1994
- Körpergröße 1. 88 m
- Gewicht 99.8 Kg
- Profi seit 2016
- Webseite https://www.jonrahm.com
Jon Rahm Rodríguez ist der bürgerliche Name des spanischen Ausnahmespielers, der sich seinen Weg in die Elite des Golfsports auf seine ganz eigene Art bahnte. Und zwar auf eine sehr schnelle: Der Spanier marschierte in nur 18 Monaten vom Amateur in die Top 5 der Welt.
Ungünstige Vorzeichen
Dabei war dieser phänomenale Erfolg nicht abzusehen: Das Fischerdörfchen Barrika, in dem er aufwuchs, ist nicht gerade als Kaderschmiede für junge Golfer bekannt. Wie er selbst zum Golf kam? Nachdem seine Eltern Edorta und Angela den Ryder Cup 1997 als Zuschauer verfolgten, begannen sie mit Golf. Ihr Sohn Jon tat es ihnen kurze Zeit später gleich. Jon hatte Talent und auch schnell ein Vorbild gefunden. Zu Seve schaute er auf, aber am meisten prägte ihn nach eigenen Angaben Miguel Angél Jiménez. Ihm schaute er als 13-Jähriger stundenlang zu und war beeindruckt von seiner Kreativität beim Golfspiel. So chippte er mal mit einem Eisen 4 mit aufgedrehten Schlägerblatt auf ein Grün in 50 Metern Entfernung.
Vater erkannte das Talent
Jons Vater erkannte schon sehr früh das Talent seines Sohnes und rat ihm in die USA zu ziehen, damit er professionell an seinem Golfspiel arbeiten konnte. Einziges Problem: Die Unis in Amerika rissen sich nicht sonderlich um den jungen Spanier. Also ging er erst einmal nach Madrid. Anders als viele seiner Landsleute bekam Rahm eines Tages einen Anruf von Tim Mickelson – Phil Mickelsons Bruder. 2011 holte der damalige Coach des Herrenteams an der Arizona State University Rahm nach Amerika. Mit jeder Menge Selbstbewusstsein und wenigen Englischkenntnissen saß der Spanier kurz darauf im Flieger.
schnell Englisch lernen!
Um genau zu sein, sprach Rahm kein Wort Englisch. Um dem jungen Spanier so schnell wie möglich die Sprache beizubringen, kam Mickelson auf eine Idee: Für jedes spanische Wort musste Rahm zehn Burpees machen. Das Konzept ging auf: Rahm lernte schnell und beherrschte die englische Sprache bald nahezu akzentfrei. Inzwischen spricht er mit seinem Ball sogar auf Englisch – bei misslungenen Schlägen hört man den Spanier sogar auf Englisch fluchen.
Was für ein Ausnahmetalent!
Aber zurück zu Rahms Amateurkarriere: Er wurde mit dem Düsseldorfer Max Rottluff für die ASU eines der stärksten Duos der College-Geschichte. Er gewann 11 College-Turniere und belegt damit den zweiten Rang hinter keinem geringeren als Phil Mickelson, der 16 Turniere in seiner Collegezeit für sich entscheiden konnte. 2015 kletterte er an die Spitze des World Amateur Golf Rankings und blieb hier für 25 Wochen. Er verlor kurz die Pole Position, holte sie sich aber kurze Zeit wieder und gab sie für weitere 35 Wochen nicht mehr aus der Hand. Kein Spieler vor ihm konnte dieses Ranking für insgesamt 60 Wochen dominieren. Damit verdiente er sich die Einladung zu den Phoenix Open und zeigte auch hier seine Klasse: Er belegte einen sagenhaften 5. Platz. Das beste Ergebnis, das von einem Amateur bei einem Turnier auf der PGA Tour seit 2008 gespielt wurde. Bei der U.S. Open 2016 teete er noch als Amateur auf und landete mit -7 auf einem soliden 23. Rang.
Start als Profi
Die Zeichen standen gut und Rahm wechselte nach den Open ins Profilager. Auch hier machte er genau so weiter: Bei seinem ersten Turnier als Profi, der Quicken Loan National, belegte er nach zwei Runden in Führung einen guten dritten Platz, es folgten weitere Platzierungen in den Top 5. Nach seinem Sieg bei der Dubai Duty Free Irish Open Anfang 2018 rutschte der Spanier bereits in die Top 10 der Welt – nicht einmal zwei Jahre nach seinem Start als Berufsgolfer.
2023 konnte Rahm sein erstes Grünes Jackett gewinnen. Mit vier Schlägen Vorsprung gewann der Spanier vor Phil Mickelson und Brooks Koepka. Es war nach den US Open 2021 bereits sein zweiter Major-Sieg und der insgesamt Elfte auf der PGA Tour.
Wechsel zu LIV-Golf
Die Erfolge als Spieler nahmen in den kommenden Jahren seinen Lauf. Doch dann kam es zu einem Paukenschlag in der Golfwelt: Der zweifache Major-Sieger und amtierende Masters-Champion hat vor der anstehenden Saison 2024 einen Vertrag bei LIV Golf unterschrieben. Der Spanier hat 24 Tage vor Ablauf der Verhandlungsfrist zwischen der PGA- und der LIV-Tour die Seiten gewechselt und wird zukünftig also aus Saudi-Arabien bezahlt.
Auch wenn Rahm nicht verrät, wie viel Geld er für seine Unterzeichnung erhalten hat, haben zahlreiche Medien bereits über den bevorstehenden Schritt berichtet und den Wert des Dreijahresvertrags auf 300 bis 600 Millionen US-Dollar beziffert.