Hi, ich bin Lucas“, sagt der 24-jährige Schauspieler, als er mir mit einem charmanten Lächeln und verspielt blitzenden Augen die Hand entgegenstreckt. „Und ich bin morgen deine Golftrainerin“, entgegne ich. Lucas Reiber, bekannt aus der „Fack ju Göthe“-Filmreihe (2015 + 2017) oder dem Drama „Die Unsichtbaren – Wir wollen leben“ (2017), der noch vor ein paar Wochen im Kino lief, versichert mir gleich ’mal, noch nie in seinem Leben Golf gespielt zu haben. „Aber ich habe ein gutes Körpergefühl“, fügt der Berliner optimistisch und ohne jegliche Arroganz hinzu.
Anlässlich der Produktpräsentation des neuen Opel Insignia GSi sind wir in der Provence gelandet. Auch VIPs wie Lucas sind geladen, um das neue Modell auf der Michelin-Rennstrecke in Salon de Provence zu testen. Zum Abendessen gesellen wir uns zu anderen Gästen, und Lucas stellt sich seinen Tischnachbarn vor. „Der hat tatsächlich noch keine Star-Allüren“, denke ich schmunzelnd. Dabei wissen garantiert alle, wer dieser auffallend höfliche junge Mann mit den braunen Knopfaugen ist. Im schicken Restaurant Domaine De Manville in Les Beaux-de-Provence riecht es nach Rosmarin, Thymian und weiteren Kräutern. Es gibt typisch französisches Essen in einem eher unfranzösischen Ambiente, denn zum Dîner sitzen wir in einem unterkühlten Wintergarten auf Platikstühlen.
Erste Golf-Versuche: Lucas trotzt Kälte und Wind
Am nächsten Morgen zeigt sich der Himmel in einem ernüchternden Grau. Das Wetter ist umgeschlagen und nahezu sibirische Kälte fegt über die beschauliche Golfanlage Domaine De Manville. Die gefühlten Minustemperaturen liegen laut Thermometer bei zwei Grad Celsius, und der Boden ist nicht gefroren. In suboptimalem Outfit – einer Uniform-Jacke, dünnen Jeans und Turnschuhen – kommt Schauspieler Lucas Reiber zur Driving Range gefahren. Damit wir nicht erfrieren und sich Lucas keine Zerrung zuzieht, beginnen wir mit ein paar Aufwärm- und Aktivierungseinheiten: leichte Sprünge, behutsames Vordehnen und Balanceübungen. So bekommt das Golf-Greenhorn schon mal eine grobe Vorstellung vom Schwung und weiß, welche Körperregionen beim Schlag anzusteuern sind.
Schauspieler Lucas Reiber schnuppert Golf
Währenddessen kann ich mir von Lucas’ Golfeignung ein Bild machen: Er ist akribisch und möchte selbst minimale Bewegungsabläufe verstehen; bei der Erklärung des Griffs ist er besonders aufmerksam (Foto unten). Und das ist gut. Denn schleichen sich gleich zu Beginn gravierende Fehler ein, ist es noch schwieriger, die kleine weiße Kugel zu treffen.
Im Interview erzählt Lucas Reiber, eher durch Zufall zur Schauspielerei gekommen zu sein. Als Kind sei er ein besonders agiler und unruhiger Junge gewesen. „Ich war immer in Bewegung“, erinnert sich Lucas. Mit neun Jahren ist er dann zu einem offenen Casting gegangen, und es hat auf Anhieb geklappt. Die Schauspielerei sei schon damals genau das Richtige für ihn gewesen. Sein gutes Körpergefühl hat er auch seiner Schauspielausbildung zu verdanken, zu der auch Tanzunterricht gehörte.
Euphorie bei ersten Golf-Versuchen
Lucas ist sportlich und zugleich ruhig und gelassen – eben ein cooler Typ. Dieser Mix ist für den Golfschwung super. Nach der Erläuterung von Ansprechposition, Ausrichtung, Gewichtsverlagerung, Körperwinkel und Griff schlägt Lucas seinen ersten Ball. Bereits der ist ein Erfolg: Die Kugel fliegt halbwegs geradeaus, landet bei 80 Metern – und Lucas strahlt. Mit einer Mixtur aus stoischer Gelassenheit, Mut und Freude an der Bewegung vollführt er, kein bisschen überhastet, Schlag für Schlag. Nach ein paar kleinen Korrekturen bei der Oberkörper-Rotation und der Streckung des rechten Arms (Lucas ist Linkshänder) drischt er fleißig weitere Bälle; und das Ergebnis ist erstaunlich. Lucas stellt sein offensichtlich sehr gutes Ballgefühl unter Beweis. Die Rangebälle fliegen mit dem Eisen 8 mittlerweile konstant 120 Meter. Das ist hier schon bis ans Ende der verkürzten Driving Range; und das innerhalb der ersten 60 Minuten Golftraining. Chapeau!
Und Lucas bekommt nicht genug. Voller Euphorie fragt der Berliner – bei eisiger Kälte –, ob er noch die „dicken Schläger“ hauen könne und wie das mit der „Sandgrube“ funktioniere. Gesagt, getan – den Driver trifft Lucas ebenfalls überraschend sauber, und auch im Bunker macht er eine gute Figur.
Selbst Jochen Tap, der Lucas’ erste Gehversuche auf dem Golfplatz für uns in Bild und Farbe festhält, packt wieder der Golf-Virus. Der Fotograf hat früher mal gespielt, dann aber die Lust verloren. Spontan legt er seine Kamera weg und greift zum Schläger (Foto unten).
Wenn Golfanfänger und Golfaussteiger selbst bei derart widrigen Temperaturen (wieder) Lust auf Golf bekommen, ist das doch der Beweis, dass dieser Sport überhaupt nicht „Fack“, sondern viel mehr Fun ist. Lucas’ abschließendes Statement: „Ich dachte, Golf sei langweilig, aber ich glaube, das kann voll abgehen!“
Lucas Reiber
- Geboren: 4. Oktober 1993, Berlin
- Wohnsitz: Berlin
- Familienstand: ledig
- Beruf: Schauspieler
- Vita: Ausbildung in Schauspiel, Gesang und Tanz. Gehörte zum „jungen Ensemble“ des Friedrichstadtpalasts
- Filmrollen (Auswahl): „Das Adlon. Eine Familiensage“ (3-tlg. Fernsehfilm 2013). „Fack ju Göthe 2“, „Becks letzter Sommer“ (Kinofilme 2015). „Club der roten Bänder“ (Serie 2016). „Die Unsichtbaren – Wir wollen leben“, „Fack ju Göthe 3“ (Kinofilme 2017)
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