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Die 8 größten Masters-Meltdowns

Golf treibt weltweit Millionen Menschen zur Verzweiflung. Jeder, der schon einmal einen Schläger in der Hand gehalten hat, kennt das Gefühl der unerbittlichen Frustration, wenn man sich mal wieder selbst besiegt hat. Das Schöne daran ist: Den Profis geht es nicht anders. Und wenn man Golf dann auch noch mit einem der tückischsten Plätze der Welt, dem Augusta National, kombiniert, dann kommen unsere 8 größten Masters-Meltdowns dabei heraus. 

Ken Venturi (Amateur) beim Masters 1956

Kenny Venturi war kurz davor, als erster Amateur das Masters gewinnen zu können. Hier puttet Venturi bei einem Matchplay-Event in England. (Photo: Getty Images)

Noch nie in der Geschichte des Masters ist es einem Amateur gelungen das Grüne Jackett mit nach Hause zu nehmen. Doch Ken Venturi war 1956 ganz dicht davor. Er dominierte das elitäre Teilnehmerfeld an allen drei Turniertagen souverän und begann den Finalsonntag mit vier Schlägen Vorsprung vor dem Titelverteidiger Cary Middlecoff bei sechs unter Par. Am letzten Tag lief allerdings gar nichts mehr bei Venturi und er unterzeichnete schließlich eine Scorekarte mit 80 Schlägen. Ein immer noch beachtlicher zweiter Rang dürfte in diesem Fall allerdings wenig Trost für Venturi gewesen sein. Gewinnen konnte Jack Burke Jr. der das Grüne Jackett mit einem Gesamtergebnis von eins über Par gewinnen konnte.

Scott Hoch beim Masters 1989

Scott Hoch verpasste den Sieg beim Masters 1989 nur knapp. Und schaffte danach auch keinen Major-Sieg in seiner Karriere. (Photo: JEFF HAYNES/AFP/Getty Images)

Diese Niederlage beim Masters von Scott Hoch würde jeden zusammenzucken lassen und sie bringt ihm bis heute viel Mitgefühl ein. Sie brachte ihm auch den Spitznamen Scott Choke ein. Das Wort ist eine Anlehnung an das amerikanische „to choke“, was so viel bedeutet wie sich verschlucken und im Sport eine Bezeichnung für Sportler ist, die kurz vor dem Durchbruch versagen. Hoch kämpfte sich 1989 bis in ein Playoff mit Nick Faldo vor, wo er am ersten Loch einen Putt aus nur einem Meter Entfernung vergab und somit dabei zuschauen musste, wie Faldo sich das Green Jacket überstreift. Tragischerweise schaffte Hoch während seiner gesamten Karriere keinen Major-Sieg.

Greg Norman beim Masters 1996

Dieses Bild ging um die Welt. Greg Norman verliert gegen Nick Faldo beim Masters. (Photo:Stephen Munday/Allsport)

Es hätte so schön sein können. Greg Norman begann den Finaltag im Augusta National mit sechs Schlägen Vorsprung vor Nick Faldo. Und beendete das Turnier sage und schreibe fünf Zähler hinter Nick Faldo. Aber was war passiert? Der „Great White Shark“, wie Norman häufig genannt wird, biss sich zunächst die Zähne an den Bahnen 9, 10 und 11 mit den hübschen Namen Carolina Cherry, Camelia und White Dogwood aus. Drei Bogeys in Folge bedeuteten zum ersten Mal in dieser Runde den Ausgleich zwischen Faldo und Norman. Doch das sollte erst der Anfang sein. Sein Ball rollte, nach dem Annäherungsschlag mit dem Eisen 7, an Loch 12 zurück in den Ray’s Creek. Die Folge: ein Doppelbogey. Auf dieses ließ er an der 16. Bahn ein weiteres Bogey folgen und musste damit seine Siegchance endgültig begraben.

Kenny Perry beim Masters 2009 

49 Jahre übte sich Kenny Perry in Geduld um seinen ersten Major-Sieg. Nach 54 gespielten Löchern war Perry bei 11 Schlägen unter Par mit dem späteren Sieger Angel Cabrera angekommen. Unglaublicher Weise spielte Perry an den Löchern 11 und 15 ein Birdie und übertraf dieses Ergebnis mit einem beinahe Hole-in-One an Bahn 16. Ein Bogey-Finish bedeutete allerdings das Playoff für den Amerikaner, zusammen mit Angel Cabrera und Chad Campbell. Schließlich besiegelte ein Bogey am zweiten Playoff-Loch das Schicksal des Amerikaners Perry.

Rory McIlroy beim Masters 2011

Der Ire Rory McIlroy kämpft bis heute mit den Folgen dieser Finalrunde. Ihm fehlt auch acht Jahre später nur noch das Grüne Jackett, um den berühmten Grand-Slam (den Sieg bei allen vier Majors) zu komplimentieren. Mit vier Schlägen Vorsprung startete McIlroy in den Sonntag und erreichte trotz spürbarer Nervosität mit einem Schlag Vorsprung, die zweiten neun Löcher. An Bahn 10 ereilte ihn dann das Desaster. Sein Drive flog meterweit aus der Richtung und landete schließlich bei den Cabins auf der linken Seite. Von dort schaffte McIlroy lediglich das Triple-Bogey. Es folgten ein Bogey auf Bahn 11 und 15 und ein schmerzhaftes Double-Bogey an Bahn 12. Der Sieger hieß in diesem Jahr Charl Schwartzel mit insgesamt 10 Schlägen vor Rory McIlroy. Autsch!

https://youtu.be/z3XMhDqUjLc

Jordan Spieth beim Masters 2016

Es war nur ein einziger Schlag Vorsprung für den Titelverteidiger Jordan Spieth vor Smylie Kaufman. Doch Spieth galt zu diesem Zeitpunkt als haushoher Favorit. Es war seine siebte Runde in Folge, in der er die Führung beim Masters inne hatte. Ein sehr beeindruckender Lauf und gleichzeitig der Turnierrekord. Spätestens nach vier Birdies in Folge auf den letzten Löchern der ersten neun Bahnen und damit einem Vorsprung von fünf Schlägen, schien alles klar zu sein. Der neue und alte Gewinner hieß Jordan Spieth. Oder eben doch nicht. Bogeys an den Löchern 10 und 11 waren harmlose Vorboten eines unfassbaren Quadruple-Bogey (vier Schlägen über Par) an Bahn 12. Drei Schläge trennten ihn schließlich von dem Sieger Danny Willst.

Ernie Els beim Masters 2016

Aus dieser Entfernung benötigte Ernie Els beim Masters 2016 sechs Putts. Ein Rekord! (Photo: Getty Images)

The Big Easy beendete seine Siegchancen beim Masters 2016 direkt in der ersten Runde an der ersten Bahn selbst. Ihn ereilte ein wahrer Golfer-Albtraum mit gleich sechs Putts. Aus unter einem Meter. Das tut selbst beim Niederschreiben weh. Gleichzeitig brachte ihm diese Erfahrung den traurigen Rekord ein, das schlechteste Ergebnis aller Zeiten an Loch eins eingefahren zu haben. Aber sehen Sie selbst:

Sergio Garcia beim Masters 2018

Ein ähnliches Schicksal wie Ernie Els ereilte nur ein Jahr später den Titelverteidiger Sergio Garcia. Er hält durch ein seine 13 Schläge, einem sogenannten Octuple-Bogey ( 8 Schläge über Par) den Rekord des schlechtesten Ergebnis an einem einzigen Loch beim Masters. Das zählt sicher zu den Einträgen in das Geschichtsbuch des Masters, die sich keiner wünscht. Zu Garcias Leidwesen waren die Schläge, die zu diesem Desaster führten, keineswegs Fehlschläge. Sein größter Fehler war der Backspin. Ein Problem, das zum Glück nicht all zu viele Amateure haben.