„Mir bringt das Putten sehr viel Spaß“, sagt der Erfolgscoach. „Jede Sekunde, die Du mit Deinem Schläger verbringst, macht Dich zu einem besseren Sportler“, erklärt Lanfermann weiter.
Also gilt es, die Zeit zu nutzen und auch drinnen zu trainieren – und das nicht nur im Winter. „Das funktioniert sogar mit Gegenständen aus dem Haushalt wie Bauklötzen, CDs oder verschiedenen Bällen.“ Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
1.) Übung: Türöffner
Ziel: Startrichtung trainieren
Bei dieser Übung geht es um Richtungskontrolle beim Putten, mit Fokus auf der Startrichtung. Aufbau der Übung (Foto unten): Die Bauklötze (alternativ können Tassen genommen werden) sind das Tor und werden ungefähr einen halben Meter vor dem Loch (Lochersatz: hier CD) aufgebaut.
Geputtet wird aus mindestens einem Meter Entfernung oder mehr. Man kann so weit vom Loch weggehen wie man möchte und puttet drei Bälle aus verschiedenen Distanzen. Der Ball soll über die Mitte der CD laufen. Die Breite des Tors kann beliebig variiert werden (Foto unten).
Je schmaler das Tor, um so schwieriger die Übung. Hier trainiert man auch auch Visualisierung. „Immer auf verschiedene Entfernungen putten, dann lernt man mehr“, empfiehlt Christian Lanfermann.
2.) Übung: mal mit anderen Bällen trainieren
Ziel: Umschaltfähigkeit und mit verschiedenen Tempi arbeiten
„Im Winter sind die Grüns anders als im Sommer, wenn sie frisch runtergebügelt sind“, sagt Christian Lanfermann. Und die Grüngeschwindigkeit variiert von Platz zu Platz. „Du musst lernen, zu differenzieren und Dich umzustellen“, erklärt Christian. Aufbau der Übung: Aus einer Distanz (zwei Meter oder länger) mit verschiedenen Bällen auf ein Ziel (CD, Tasse oder Lochersatz – wie hier auf dem Foto) putten.
Da die Bälle verschieden reagieren, muss man schnell antizipieren können, inwieweit sich das Rollverhalten des einen Balls zum anderen verändert. Lanfermann: „Das trainiert für Bergauf- und Bergab-Putts und verschiedene Grüntempi.“
3.) ÜBUNG: Lass uns Spielen – Memory-Putten
ZIEL: Längen- und Richtungskontrolle
Im spielerischen Wettkampf soll nun das Trainierte umgesetzt werden: Visualisierung, Wahrnehmung, Richtungs- und Längenkontrolle sind bei diesem Spiel gefragt. Aufbau des Spiels: Die Memory-Karten im Raum verteilen; je größer das Zimmer, umso besser. Man kann allein spielen; mit Freunden oder Kollegen aber macht es natürlich viel mehr Spaß.
Jeder hat zwei Bälle und puttet auf verschiedene Karten, von denen man hofft, ein Memory-Paar zu finden. Umgedreht werden darf pro Ball eine Karte und zwar die, die der Ball zuerst berührt hat. Wer ein Pärchen hat, darf die Karten aufheben und zur Seite legen. Hat man sich geirrt und eine falsche Karte gewählt (Foto unten), wird sie zurückgedreht und das Spiel fortgesetzt.
„Auch mal die Komfortzone verlassen und das trainieren, was man nicht so mag“, empfiehlt Christian Lanfermann. Variabilität ist dabei besonders wichtig, „damit man nicht in den Autopiloten verfällt“. Immer wieder den identischen Schlag zu wiederholen bringt nichts, denn „dann lernt man nichts mehr. Das Gehirn will arbeiten und Aufgaben bekommen“, betont Lanfermann. Diese Putt-Übungen bieten in jedem Fall eine interessante Abwechslung.
Zur Person Christian Lanfermann
Alter: 39
Beruf: Leistungssportkoordinator im
Hamburger Golf Club Falkenstein
Größte Erfolge als Trainer: Deutscher Mannschaftsmeister der Damen 2018, Europapokalsieger 2018
Hobbies: Fotografie, Schalke 04-Fan