Die 16. Auflage des Solheim Cups stand schon ziemlich in der Kritik. Ein noch relaitv junges Event, das an Tradition dem Ryder Cup weit unterlegen ist. Während der Ryder Cup auf eine knapp hundertjähigre Tradition – erstmals 1927 ausgetragen – zurückblicken kann, gibt es den begehrten Kontinentalvergleichskampf der Damen erst seit 1990.
Solheim Cup: Gute Vorboten für Europa
Weit unterlegen schienen auch die Europäerinnen. Von 15 Vergleichen konnten die Amerikanerinnen den Solheim Cup bereits neun Mal mit nach Hause nehmen. Nicht, dass die Europäerinnen auf dem Papier keine Chancen gehabt hätten, aber die Amerikanerinnen waren schon klar in der Favoritenrolle. Zuletzt gewannen die Eurofighterinnen 2013. Dennoch wurde aus europäischer Sicht gehofft – schließlich war mit Kapitänin Catriona Mathew, die gebürtige Schottin ist, quasi Golf-DNA im Spiel. Und gespielt wurde in Gleneagles – ebenfalls in Schottland. Das waren eigentlich gute Vorboten – und auch uneigentlich.
Denn die europäischen Ladies zeigten extremen Kampfgeist und holten den Cup von Karsten Solheim mit 14,5 zu 13,5 nach Europa. Bis zu den letzten beiden Matches schien alles offen. Bis Rookie Bronte Law mit 2&1 gegen Ally McDonald gewann und dann auch Kampfsau Suzann Patterson nachlegte, die gegen Marina Alex am letzten Loch mit 1 auf gewann. Dann war das Wunder perfekt. Das Wunder von Gleneagles.
Solheim Cup: Europa muss aufholen
Was könnte das für Damengolf in Europa bedeuten? Hoffentlich eine Wende! Denn eine Zeitenwende ist für das europäische Damengolf mehr als überfällig. Spielerinnen, die die Profilaufbahn in Europa einschlagen, sind genötigt – wenn sie von den Preisgeldern auch leben möchten – nach Übersee auf die amerikanische Tour zu gehen. Auch die Weltrangliste führt einem nur allzu gut vor Augen, dass Europa aufholen muss. Denn Asien – allen voran Südkorea – haben extrem in Nachwuchsförderung investiert und dominieren stellenweise die Rangliste. Unter den besten Acht der Welt befinden sich vier Südkoreanerinnen. Unter den Top 50 sind es noch 20 Ladies aus Südkorea. Als europäische Vertreterin Europas spielte mit Anne van Damm sogar eine Weltranglistenhundertste. Das reichte trotzdem, um die Amerikanerinnen zu besiegen, die mit einem – laut Rolex World Ranking – deutlich stärkerem Team angetreten sind.
Zu wünschen ist es der Golfzukunft Europas, dass nun eine Trendwende ansteht. Denn das Damengolf ist auch in Europa stark, sportlich, ästhetisch und mitreißend.
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