Eine Verschlechterung der Sehfähigkeit muss für Golfer nicht das Ende aller Ambitionen bedeuten. Kunstlinsen korrigieren sowohl Weit- als auch Kurzsichtigkeit und ermöglichen ein brillenfreies Leben.
»Eines Tages konnte ich den Ball in der Ferne einfach nicht mehr erkennen«, erinnert sich Thomas H. Vor zwei Jahren nahm der leidenschaftliche Golfer eine langsam fortschreitende Verschlechterung seiner Sehfähigkeit wahr, die ihn bei der Ausübung seines Hobbys zunehmend beeinträchtigte. Schnell wurde die Kurzsichtigkeit auf und neben dem Golfplatz zur Last.
»Ich konnte die Bandenwerbung im Fußballstadion nicht mehr lesen und beim Spaziergang durch die Natur viele Gegenstände in der Ferne kaum noch erkennen«, sagt der heute 64-Jährige. »Am eklatantesten haben sich die Probleme jedoch auf dem Golfplatz bemerkbar gemacht. Früher konnte ich den Ball in 200 Metern Entfernung runterkommen und liegen sehen. Das war irgendwann nicht mehr möglich.«
Mehr Lebensqualität durch Kunstlinsen
Eine Verbesserung der Situation erhoffte sich der Sportler, der seit einigen Jahren eine Lesebrille benötigte, von seiner nächsten augenärztlichen Routineuntersuchung. »Erwartungsgemäß sagte meine Augenärztin, dass es sich um eine altersbedingte Verschlechterung der Sehschärfe handle und mithilfe einer weiteren Brille behoben werden könne.«
Nach der Untersuchung erwähnte sie jedoch beiläufig, dass Thomas H. in drei bis vier Jahren möglicherweise mit dem Thema Grauer Star konfrontiert werden könnte. In diesem Fall sei es möglich, sich operieren und sogenannte Multifokallinsen einsetzen zu lassen.
Das ließ Thomas H. aufhorchen: »Wenn mir die Operation mehr Lebensqualität verschafft und ohnehin irgendwann durchgeführt werden muss, warum dann nicht sofort?« Schon am nächsten Tag ergatterte er einen Termin zur Voruntersuchung in einer spezialisierten Augenklinik. Sechs Wochen später fand der Eingriff schließlich statt.
Multi- vs. Monofokallinsen
Bei der Multifokallinse handelt es sich um eine künstliche Augenlinse, die in erster Linie bei der Operation am Grauen Star (Katarakt) zum Einsatz kommt. Weist die natürliche Linse aufgrund der Katarakt eine Trübung auf, muss diese operativ entfernt und durch eine Kunstlinse (auch Intraokularlinse oder kurz IOL) ersetzt werden. Diese kann Sehfunktionen wiederherstellen und unterschiedliche Sehfehler korrigieren. Zur Verfügung stehen verschiedene Linsenarten – darunter sogenannte Multifokallinsen.
»In der Regel kommen bei einer Katarakt-Erkrankung Monofokallinsen zum Einsatz, deren Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden«, sagt Rüdiger Dworschak, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Mannheimer Intraokularlinsenherstellers 1stQ. »Diese Einstärkenlinsen sorgen aber lediglich in einem bestimmten Abstand für gute Sicht. Das heißt, der Patient sieht entweder in der Nähe liegende oder weit entfernte Objekte scharf und benötigt für einen der beiden Bereiche nach wie vor eine Sehhilfe.«
Im Gegensatz dazu verfügt die Multifokallinse über mehrere optische Zonen und ermöglicht gutes Sehen in der Nähe, in der Ferne sowie im Zwischenbereich. In den allermeisten Fällen kann nach dem Einsetzen dieser IOL auf eine Brille verzichtet werden. »Die Implantation einer Kunstlinse ist allerdings auch möglich, wenn kein Grauer Star diagnostiziert wurde – zum Beispiel bei starker Fehlsichtigkeit«, so Dworschak weiter. Dabei wird die gleiche operative Vorgehensweise genutzt wie bei der Katarakt-OP. Wird dieses Verfahren bei Patienten angewendet, die nicht am Grauen Star erkrankt sind und deren natürliche Linse klar ist, spricht man von einer Clear Lens Extraction (CLE).
Gute Sicht vom Abschlagen bis zum Eintrag in die Scorecard
Welche Linse genutzt wird, hängt von den individuellen Bedürfnissen des jeweiligen Patienten ab. »Für Golfer ist das übergangslos gute Sehen von der Ferne bis in die Nähe essenziell, damit der Abschlag gelingt und der Eintrag in die Scorecard nicht zum Problem wird. Darüber hinaus müssen Linsen in der grünen Umgebung ein hohes Maß an Schärfe und Kontrast bieten, sodass der Ball perfekt getroffen und das Ziel besser anvisiert werden kann«, erklärt der Linsenspezialist, der selbst begeisterter Golfer ist. »Bei Outdoor-Sportarten ist es ebenfalls wichtig, die Blendempfindlichkeit des Patienten zu reduzieren, damit er bei jedem Wetter hervorragende Sicht hat.« Daher eigne sich eine Multifokallinse sehr gut für Golfer.
»Grundsätzlich gelingt es mithilfe dieser innovativen Linsenmodelle, Patienten zum Optimalen, Natürlichen Sehen (ONS) zu verhelfen. Dabei ist es entscheidend, die fünf Funktionen des Sehens wiederherzustellen«, sagt Rüdiger Dworschak. Dazu zählen das scharfe Sehen in der Ferne, das übergangslos scharfe Sehen von der Ferne bis in die Nähe, die Blaufilter-Funktion zum Schutz der Netzhaut vor energiereichem, schädlichem Licht und für eine natürliche Farbwahrnehmung, ein gutes Kontrast- und Dämmerungssehen sowie das verzerrungsfreie Sehen im Falle einer Hornhautverkrümmung.
Allerdings gibt er Folgendes zu bedenken: »Dem Patienten muss bewusst sein, dass ein Implantat nicht mit der natürlichen Augenlinse gleichzusetzen ist. In der einen oder anderen Situation wird er Kompromisse eingehen müssen.« Insgesamt bieten moderne Linsen aber einen sehr hohen Sehkomfort und geben die Möglichkeit, den Alltag weitgehend brillenunabhängig zu bewältigen.
Spaß am Golfen wiedergefunden
Das bestätigt auch Thomas H.: »Es ist einfach sensationell. Mit den neuen Linsen kann ich alles lesen – sogar bei schlechtem Licht; über einen längeren Zeitraum am Computer zu arbeiten, macht mir ebenfalls nichts mehr aus. Darüber hinaus kann ich wunderbar in der Ferne scharf sehen.«
Auch auf dem Golfplatz hat Thomas H. nun wieder den Durchblick. Jetzt könne er die Flugbahn des Balles verfolgen und ihn auch in 200 Metern Entfernung ganz genau sehen, berichtet der Golfer, der den Spaß an seinem Lieblingssport wiedergefunden hat. »Es ist wesentlich angenehmer, wenn man den Ball sieht und nicht mehr im ‚Nebel stochern‘ muss.«
Rüdiger Dworschak, Gründer und CEO 1stQ Weitere Infos gibts hier!