Wie viele Nordclubs, ist auch der GC Varus ganzjährig bespielbar. Da der Rasen seinen Wachstum im Winter einstellt, wachsen herausgeschlagene Divots aber kaum wieder an. Das Dilemma zu Saisonbeginn: Enormer Aufwand, um den Platz wieder in einen gut bespielbaren Zustand zu bringen. Um das Dilemma zu Saisonbeginn zu reduzieren, initiierte Headgreenkeeper Frank Müggenborg vom GC Varus vergangenen Winter 2021/2022 das Pilotprojekt der »No-Divot-Mattenpflicht«.
Im Winter von der Matte spielen
Jeder Spieler musste auf jeder Runde für jeden Schlag eine kleine Matte nutzen, auf die der Ball zu platzieren und weiter zu schlagen ist. Diese Regel galt vom Abschlag bis zum Schlag auf das Grün. Müggenborg ist begeistert: »Im Vergleich zum Vorjahr ist der Platz in einem wirklich fantastischen Zustand, was insbesondere auf den Fairways deutlich zu erkennen ist«, verrät der Fachmann fürs Grüne. Zwar soll es im Club vorerst auch Skeptiker gegeben haben, doch nach wenigen Wochen waren die Mitglieder begeistert: »Viele Spieler schätzten die Tatsache, dass die Matte sogar als Hilfe wertvoll ist. Auf dem Material gleitet der Schläger einfach besser. Ein Schlag in den Boden ist quasi unmöglich. Die Folge: Weniger Fehlschläge«, erzählt Müggenborg.
Matten – eine Investition, die sich lohnt
Zwar war die Einführung der Matten mit Investitionen und einem organisatorischen Aufwand verbunden, aber der Headgreenkeeper und die Mitglieder sind sich einig: Es hat sich gelohnt! Müggenborg ist vom deutlich besseren Platzzustand begeistert und möchte auch nächsten Winter den Matten treu bleiben.
Kurzinterview zum Thema: Matten
Das Interview führte GCM-Korrespondent:
Dirk Bieler (GC Varus)
GCM: Nach den ersten vier Wochen gab es neue, beziehungsweise andere Matten im GC Varus. Was hat zu diesem Wechsel geführt.
Frank Müggenborg: Die erste Generation unserer Matten hatten den Nachteil, dass sie bei sehr niedrigen Temperaturen brachen und dann unbrauchbar wurden. Sofort, nachdem wir das erkannt hatten, haben wir uns um neue Matten aus einem deutlich besseren Material gekümmert. Dabei handelt es sich um ein Kunstrasenmaterial, wie es auch auf Hockey-Spielfeldern eingesetzt wird.
Trotz dieser Aufwertung gab es auch Mitglieder, die sich ihre eigenen Matten besorgt haben, die sie sich etwas größer haben zurechtschneiden lassen.
GCM: Der finanzielle Aufwand hat sich aber trotzdem gelohnt?
Müggenborg: Auf jeden Fall. Der überragend gute Zustand des Platzes bereitet seit dem ersten Tag der neuen Saison allen Golferinnen und Golfern großes Spielvergnügen. Und das ist es ja, was wir erreichen wollen, glückliche, zufriedene Golfer*innen. Das Feedback vieler Spieler lautete mit dem Aufheben der No Divot-Mattenpflicht: „Eine tolle Idee, eure No Divot-Matten.“ Für das Material haben wir rund 1.000 Euro investiert. Die Konfektionierung und die Ständer haben wir in Eigenleistung erstellt.
GCM: Wie war die generelle Rosonanz auf die Matten?
Müggenborg: Gut. Andere Clubs, die von unserem Pilotprojekt erfahren haben, waren begeistert und haben sich schon Rat von uns für die Umsetzung im eigenen Club eingeholt. Selbstverständlich kann sich jeder Club gerne an uns wenden. Unsere Erfahrungen teilen wir gerne.
GCM: Gibt es noch konkrete Wünsche an die Golfspieler?
Frank Müggenborg: Ja! Ich wünsche mir von den Golfspielerinnen und Golfspielern auf unserem Platz nur drei Dinge, die wirklich einfach umzusetzen sind:
1.) Harken Sie die Bunker nach der Nutzung.
2.) Legen Sie herausgeschlagene Divots an die geschädigte Stelle zurück und tretet sie fest.
3.) Entfernen Sie die Pitchmarken auf dem Grün.
GCM: Vielen Dank für das Gespräch.