Alena Oppenheimer ist frisch gekürte Deutsche Lochspielmeisterin, amtierende European Mid-Amateur-Meisterin, spielt für den Stuttgarter GC Solitude in der 1. Bundesliga Süd und rangiert auf der EGA-Weltrangliste auf Position 314. GM sprach mit der 31-Jährigen:
Alena Oppenheimer im Interview
Wie sind Sie zum Golf gekommen?
Alena Oppenheimer: Eigentlich spielten wir alle Tennis. Mit 13 habe ich durch meine Eltern dann mit Golf angefangen, 2006 im Urlaub in Südtirol. Dort spielten wir auf einem Kurzplatz, was ich zunächst total doof fand. Doch als mein jüngerer Bruder Spaß dran hatte und mir ein Trainer ein gewisses Talent attestiert hatte, haben wir im GC Main-Taunus angefangen. Ein Jahr später stand nur noch Golf für mich auf dem Programm.
Wie war es bei der Deutschen Lochspielmeisterschaft als »Alte« an den Start zu gehen?
Alena Oppenheimer: (lacht) In meinem Kopf bin ich noch 25.
War der Sieg bei der Deutschen Lochspielmeisterschaft für Sie überraschend?
Alena Oppenheimer: Letztes Jahr war ich Fünfte geworden. Ich wollte schon vorne mitspielen, denn ich spiele kein Turnier, um nur mitzuspielen, sondern möchte auch vorne mit dabei sein. Als ich die Gruppephase gut beendet habe, hatte ich ein ganz gutes Gefühl.
Was war Ihr bisher schönster Titel?
Alena Oppenheimer: Der Sieg bei der Mid-Amateur EM vergangenes Jahr. Das war rundum ein superschönes Erlebnis.
Sportliche Golfmode – »Ocean Meets Green«
Was machen Sie neben dem Golfsport?
Alena Oppenheimer: Im echten Leben bin ich Unternehmerin und Gründerin von »Ocean Meets Green«. Das ist ein selbst entworfenes Modelabel, das sich durch raffinierte und praktische Details auszeichnet, dabei bequem ist und sich entsprechend gut tragen lässt. Bei den Designs lasse ich meine Expertise als erfahrene Golferin mit einfließen.
Beispielsweise sind die Gesäßtaschen groß genug, so dass Scorekarten reinpassen und bei den Damen- oder Herren-Hoodies sind Magnete eingebaut, damit die Kapuze beim Schwingen nicht ins Gesicht fliegt. (Info: oceanmeetsgreen)
Wie kamen Sie auf die Idee, ein Modelabel zu gründen?
Alena Oppenheimer: Bei Golfmode hatte mich zumeist gestört, dass sie nicht besonders praktisch ist. Begonnen hat die Reise Ende 2019. Da spielte ich das erste Mal mit der Idee; damals lebe ich noch in Sydney. Das deutsche Unternehmen gründete ich dann im Juni 2022.
Haben Sie schon mal einen Spieler oder eine Spielerin in Ihren Designs auf dem Platz getroffen?
Alena Oppenheimer: Ja, das erste Mal war bei der IAM in Frankfurt. Da habe ich eine Spielerin in meinen Klamotten gesehen. Die Farben leuchteten über mehrere Fairways hinweg. Ich freue mich immer riesig, wenn ich Kunden und Kundinnen auf dem Golfplatz in »Ocean Meets Green« sehe. Es gibt kein cooleres Gefühl als Gründerin.
Die Vision: Profigolf & »Ocean Meets Green«
Was sind Ihre sportlichen Ziele?
Alena Oppenheimer: Auf die Mid-Amateur EM in Riga dieses Jahr freue ich mich schon sehr. Da habe ich auch die Erwartungshaltung, den Titel erfolgreich zu verteidigen. Und dann hoffe ich, wieder bei den Mid-Am in USA mitspielen zu können. Letztes Jahr hatte ich für Stonewall in Philadelphia eine Wild-Card durch den EU-Sieg bekommen. Voraussichtlich werde ich es auch noch mal auf der Q-School für die LET zu versuchen; wie schon vergangenes Jahr. Ich habe im Hinterkopf, das zu kombinieren – Profigolf mit »Ocean Meets Green«. Das würde der Marke noch mal mehr Aufmerksamkeit geben.