Strokes Gained – Die entscheidende Statistik
Die Idee von Strokes Gained ist einfach – und dennoch hob sie die statistische Leistungsanalyse im Profigolf auf ein neues Niveau. Werte für »Putts pro Runde« oder »getroffene Fairways« waren nicht aussagekräftig genug, um das Spiel in der gewünschten Tiefe zu analysieren. Denn wer nach 36 Putts pro Runde seine Leistung auf den Grüns als Problem ansieht, kann richtig liegen, muss aber nicht. Mit Strokes Gained ist das klarer. Entwickelt von Statistik-Professor Mark Broadie, misst das System, wie viel besser oder schlechter ein Spieler in einer bestimmten Situation im Vergleich zu einer Benchmark abschneidet. Diese Methode erlaubt eine differenzierte Analyse des Spiels in verschiedenen Bereichen.
Auch Amateure können von den Daten profitieren. Verschiedene Anbieter haben Apps entwickelt, die im Zusammenspiel mit Sensoren an den Schlägern ohne großen Mehraufwand Daten sammeln und Strokes Gained auch für den Amateur zugänglich machen. Die Spielstärke spielt dabei keine Rolle, da die Vergleichsgruppen vom Tour-Ass bis in den höheren Handicap-Bereich reichen. Für ambitionierte Golfer können die Daten nach einigen absolvierten Runden eine präzise Möglichkeit sein, das Spiel zu analysieren und in der Folge ihren Fortschritt zu verfolgen, indem sie vergleichen, ob sie in den entscheidenden Bereichen besser werden. Auch auf die Spielstrategie haben die Daten positive Auswirkungen. Wer versteht, wo Schläge liegenbleiben, kann besser planen. Es wächst das Wissen um die eigenen Stärken und Schwächen. Das eigene Spiel wird messbar.
Eine variable Statistik
Strokes-Gained-Werte lassen sich für die wichtigen Teilbereiche des Spiels wie Putting, Kurzspiel, Annäherungen oder Abschläge, aber auch für andere Variablen wie »Par der Löcher« oder »Schläger« ermitteln. Ein Zahlenwert (zum Beispiel 4,3 oder -3,1) zeigt an, wie viele Schläge man in einem Zeitraum (letzte Runde, vergangener Monat, etc.) gegenüber einer Vergleichsgruppe (Tour-Spieler, Bogey-Golfer, etc.) verloren oder gewonnen hat. Dabei die statistische Grundregel: Je größer die Datenmenge, also die analysierten Schläge und Runden, desto aussagekräftiger ist das Ergebnis.
Arccos Golf ist ein hochentwickeltes Tracking-System (unter anderem »Official Game Tracker« der PGA Tour), das Golfer dabei unterstützt, ihre Leistung auf dem Platz zu analysieren und zu verbessern. Es kombiniert GPS-Technologie, fortschrittliche Schlaganalyse und künst liche Intelligenz, um Golfern datenbasierte Einblicke zu liefern. Das Herzstück des Arccos-Systems sind kleine Sensoren, die an den Griffen der Schläger befestigt werden. Diese Sensoren sind in der Lage, jeden Schlag, den ein Spieler ausführt, automatisch zu erkennen und aufzuzeichnen. Die Arccos-App verbindet sich mit den Sensoren und bietet ein umfassendes Dashboard mit allen wichtigen Statistiken. Darüber hinaus agiert Arccos als virtueller Caddie. Basierend auf den gesammelten Daten schlägt die App vor, welche Schläger in bestimmten Spielsituationen verwendet werden sollten, und bietet strategische Empfehlungen. Dabei berücksichtigt die App auch Faktoren wie Wind, Temperatur und Höhenlage.
Tracking-Systeme zur Aufzeichnung Ihres Spiels
Shot Scope ist ein weiteres fortschrittliches Golf-Tracking-System, das Golfern hilft, ihre Runden aufzuzeichnen und detaillierte Analysen ihres Spiels zu erhalten. Im Vergleich zu anderen Tracking-Systemen liegt der Fokus bei Shot Scope besonders auf einer Kombination aus GPS-Navigation und umfassender Schlaganalyse. Das System ist nicht ganz so detailverliebt, aber sehr benutzerfreundlich und bietet wertvolle Einblicke durch die Strokes-Gained-Analyse. Wie bei Arccos werden kleine Sensoren am Griff des Schlägers angebracht. Diese batteriefreien Datensammler sind mit der GPS-Uhr gekoppelt und zeichnen automatisch jeden Schlag auf, ohne dass der Spieler den Vorgang manuell aktivieren muss. Nach jeder Runde kann der Spieler die gesammelten Daten über die Shot Scope-App synchronisieren. Ein großer Vorteil: Nach dem Kauf der Hardware (Uhr und Sensoren) fallen keine weiteren Kosten an, um die Analysefunktionen zu nutzen. Kurzum:Shot Scope ist eine ausgezeichnete Wahl für Golfer, die eine kostengünstige Lösung zur Analyse ihres Spiels suchen.
Unvoreingenommene Analyse
Die kostenlose Garmin-Golf-App ist ein leistungsstarkes Tool, das mit Garmin-Golfuhren und GPS-Geräten zusammenarbeitet. Diese App kombiniert GPS-Funktionen mit einer Vielzahl von Tracking- und Analyse-Tools, die auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Mit der Garmin-Golf-App haben Golfer die Möglichkeit, ihr Spiel zu verfolgen, zu analysieren und sich mit anderen Spielern zu messen. Durch die Integration mit Garmin CT10-Sensoren, die an den Schlägern befestigt werden, werden die Schlägerwahl und die Genauigkeit der Schläge verfolgt. Durch die Möglichkeit, die Batterie auszuschalten, halten die Sensoren bis zu vier Jahre lang. Auch Garmin bietet eine umfassende Strokes-Gained-Analyse. Zudem besteht die Möglichkeit, an virtuellen Turnieren und Challenges mitzuwirken.
Neben den golfspezifischen Funktionen zeichnet die App auch Fitness- und Gesundheitsdaten auf. So können Spieler ihre Herzfrequenz, Schritte, Schlafmuster und andere Fitness-Metriken verfolgen und sehen, wie sich ihre körperliche Verfassung auf die Form auswirkt. Darüber liefert die App auch Schlagdaten in Echtzeit, wenn sie mit dem Garmin Approach R10 Launch Monitor verbunden wird.
Die Vorteile der verschiedenen Anbieter liegen auf der Hand. Man erhält eine unvoreingenommene Analyse und kann sich daran orientieren.
Die Nachteile: Zwar haben sich die Systeme in den vergangenen Jahren stets verbessert, aber noch immer muss man nach vielen Runden etwas nachjustieren, was die Schlagerfassung betrifft. So ganz automatisch läuft das Datensammeln oft nicht. Problemfälle sind Strafschläge oder kurze Putts. Darüber hinaus ziehen die Systeme eine ganze Menge Akku aus den Smartphones. Auch ein Datentransfer zwischen den vielen Anbietern ist nur schwer darstellbar. Wenn Sie sich also für einen Anbieter entschieden haben, fangen Sie bei einem Wechsel wieder bei Null an.