M4 Driver – Der neue Liebling?
Entgegen den Erwartungen des Herstellers kristallisierten sich bei den M-Serien aus 2016 und 2017 jeweils der weniger Verstelloptionen bietende M2-Driver zum Liebling vieler Golfer und Golferinnen. Das traf auf Amateure wie auf Tourpros zu und dürfte neben dem niedrigeren Preis vor allem an der hervorragenden Kombination aus guter Fehlerverzeihung und großen Schlaglängen die der M2 bietet. Der Aufbau des M4-Drivers ist dem seines Vorgängers M2 ähnlich. Ein fixiertes Sohlengewicht lokalisiert den Gewichtsschwerpunkt tief und hinten im Schlägerkopf. Ein hinten liegender Schwerpunkt erhöht das Trägheitsmoment (MOI) und verbessert dadurch die Fehlertoleranz wenn der Ball außerhalb des Sweetspots getroffen wird. Zudem unterstützt diese Schwerpunktslage einen höheren Ballabflug und mehr Backspin. Beim M4-Driver hat TaylorMade das Gewicht des hinten liegenden Einsatzes noch erhöht. Statt 22 Gramm (M2 2017) sind es nun 41 Gramm; eine Steigerung von 86 Prozent, die durch Gewichtseinparungen an anderen Stellen möglich wurde.
Der M4-D-Type bietet Hilfe im Kapf gegen den Slice
Als Ergänzung zum Standardmodell M4 bietet TaylorMade auch die Variante M4 D-Type an. D steht dabei für Draw. Der D-Type weist ein Draw-unterstützenden Design auf und soll Golfern mit Slice-Tendenz helfen, mehr Fairways zu treffen. Erreicht wird die Draw-Voreinstellung durch die zur Ferse versetzte Lage des 41 Gramm schweren Sohlengewichts und ein leichtes Offset. Durch einen optischen Trick in der Farb- und Linienführung wirkt dieses Offset visuell gemindert; die Schlagfläche sieht in der Ansprechposition „square“ aus, ist im Impact aber faktisch leicht geschlossen.
Klang- und Gefühlstuning durch Geometrie
Geocoustic Technology nennt TaylorMade die im M4-Driver angewendete Kombination aus Geometrie und Akustik, die dabei hilft, einen tiefen Gewichtsschwerpunkt, hohe Stabilität im Treffmoment und einen außergewöhnlich guten Klang zu erreichen. Eine der Herausforderungen bei der Entwicklung des M4 sei gewesen, dass Driverköpfe mit tief und hinten liegendem Gewichtsschwerpunkt meistens eine sehr flache Sohlenform haben und daraus resultierend oft unangenehme Töne im Niedrigfrequenzbereich von sich geben. Mit dem Geocoustic-Design habe man nicht nur eine größere Biegung in der Sohle und höhere Tonfrequenzen darstellen können. Durch freigewordenes Volumen habe man zudem die Schlagfläche vergrößern können.
Speedpocket war gestern – Heute ist Hammerhead
Der vom Hersteller „Hammerhead“-Slot genannte Sohlenspalt hinter der Schlagfläche wurde dahingehend weiterentwickelt, dass die Wände des Slots verstärkt wurden, wodurch der Schlagflächeneinsatz noch leichter (8 Gramm leichter als beim M2 2017-Driver), dünner (maximale Dicke reduziert von 4,47 Millimeter auf 3,6mm) und flexibler gehalten werden kann. Dieses Mehr an Flexibilität bedeutet in der Praxis vor allem ein Weniger an unerwünschtem Backspin sowie geringeren Verlust von Ballgeschwindigkeit bei unten auf der Schlagfläche getroffenen Bällen; oder wie TaylorMade es ausdrükt: einen größeren Sweetspot.
Revolutionäres Twist Face auch im M4
Wie der M3-Driver ist auch der M4 mit TaylorMades neuer Schlüsseltechnologie „Twist Face“ ausgestattet. Die Twist Face-Schlagfläche weist eine andere Biegung als alle bisherigen TaylorMade-Driver auf. Seit über 100 Jahren weisen Driver-Schlagflächen sowohl eine Krümmung von der Ferse zur Spitze („bulge“ genannt) als auch eine von der Krone zur Sohle („roll“) auf. Die Funktion dieser Schlagflächengeometrie ist eine Schadensbegrenzung durch Ballflug-Korrektur bei nicht mittig getroffenen Bällen, die durch die Wölbung zurück auf die gewünschte Spiellinie geholt werden.
Die Entwickler von TaylorMade studierten eine riesige Menge an Schwung- und Ballflugdaten (Schwungpfad, Eintreffwinkel, Loft, Impact-Position auf der Schlagfläche, Launch und finale Landeposition), von denen es dank immer weiter entwickelten und weiter verbreiteten Launch-Monitoren natürlich viel mehr gibt, als in früheren Zeiten. Dabei kamen die Ingenieure zu dem Schluss, dass das traditionelle „bulge and roll“-Konzept nur für Schwungroboter passt. Die meisten Fehlschläge resultieren aus einer Impact-Position hoch zur Spitze der Schlagfläche (high toe) oder flach zur Ferse (low heel) hin. Bei der Analyse der gesammelten Daten zeigte sich, dass menschliche „high toe“-Treffer die Tendenz haben, links von der Ziellinie zu landen und mit weniger Spin zu fliegen, während „low-heel“-Treffer rechts von der Spiellinie landen und signikant höheren Spin haben; d.h. das klassische bulge and roll-Design zu einer Überkompensation des Fehlers führt.
Twist Face soll dieses Problem nun beheben: Dem high toe-Fehlschlag wird entgegengewirkt, in dem dieser Schlagflächenbereich „aufgedreht“ wurde, d.h. der Loft ist höher, die Schlagfläche offener. Dememstprechend wurde um den low-heel Fehlschlag entgegenzusteuern der Fersenbereich so verändert, dass die Schlagfläche hier weniger Loft hat und geschlossener ist. Das Resultat dieser quasi selbstkorrigierenden Schlägerblatt-Geometrie sind längere, geradere Abschläge bei Off-Center-Hits. Bei mittig auf dem Sweetspot getroffenen Bällen verändert die Twist Face-Technologie dagegen nichts am Ballflug.
Optionen: Erhältlich ab dem 16. Februar 2018 in den Loft-Varianten 8.5°, 9.5°, 10.5° & 12° und in 9.5° and 10.5° für Linkshänder.
Standardschaft ist der Fujikura Atmos Red in wahlweise 6X, 5S, 5R, 5A mit einem Lamkin Dual Feel-Griff. Für Damen ist der M4-Driver zudem mit einem extraleichten TM-Tuned 45 (L) Schaft erhältlich.