Ziel bei der Entwicklung der neuen M2-Eisen war es, die optimale Kombination aus einem niedrigen Gewichtsschwerpunkt und maximalem COR-Wert zu erreichen, um ein Eisen zu kreieren, dass einen höheren und längeren Ballflug produziert und dabei das größtmögliche Maß an Fehlerverzeihung liefert.
In der neuen Generation sind die erstmals 2015 in der RSi-Serie zum Einsatz gekommenen Face-Slots (Eisen 4 bis Eisen 8) dazugekommen. Diese an beiden Enden der Schlagfläche vertikal verlaufenden Schlitze erhöhen die Biegung der Schlagfläche bei Treffern außerhalb des Sweetspots und erhöhen damit die Fehlerverzeihung. Der Ball verliert deutlich weniger Geschwindigkeit bei seitlichen Off-Center-Hits, sodass die Ergebnisse konstanter sind.
Auch in der Schlägersohle befindet sich ein Schlitz (Eisen 4 bis Eisen 7). TaylorMades Speed Pocket fand zum ersten Mal in der RocketBladez-Serie Anwendung. Es erhöht die Schlagflächenflexibilität im unteren Bereich des Schlägerblatts, sodass bei Off-Center-Treffern unterhalb des Sweetspots die Ballgeschwindigkeit erhalten bleibt. Zudem hilft das Speed Pocket beim höheren Launch.
Das Frontseite des Speed Pockets ist mit nur 1 mm Breite um 33% dünner als beim ersten M2-Eisen. Dadurch konnte die Flexibilität der Schlagfläche weiter erhöht werden.
Ein Nachteil der Face Slots ist, dass die Schlagfläche an den vier Enden der Schlitze verstärkt werden muss und sich dadurch der Gewichtsschwerpunkt etwas nach oben verlagert. Um diesen unerwünschten Effekt auszugleichen, mussten die Ingenieure von TaylorMade an anderen Stellen im Schlägerkopf Gewicht einsparen. Zum Beispiel durch eine um 33 Prozent schmalere Topline, die dem Design auch optisch gut tut. Auch die Schlagflächenhöhe wurde leicht reduziert, um die Masse, die im Impact überhalb des Balls liegt, zu verringern.
Das geriffelte Hosel, das in der ersten M2-Generation eingeführt wurde, konnte weiter abgespeckt werden. Zwei Gramm leichter ist das nun sechsseitige Hosel im Vergleich zum Vorgänger; Gewicht, das strategisch günstig nach unten verlagert wurde.
Die größte Herausforderung beim Bau von Eisen mit derart dünnen Schlagflächen und spielunterstützenden Technologien wie Face Slots und Speed Pocket ist, den Klang und das Gefühl angenehm zu gestalten. TaylorMades Mittel der Wahl: Geocoustic: Durch Geometrie optimierte Akkustik. In den M2-Eisen soll das durch einen Cavity-Einsatz aus thermoplastischen Polymeren und Kohlefaser erreicht werden. Dieses Element dient der Absorption von unerwünschten, lang anhaltenden Niedrigfrequenzen. Die versteifenden Streben sind strategisch hinter den Face Slots angeordnet und wirken einem Energieverlust entgegen.
Fazit:
Es ist beeindruckend welche Fülle an modernsten Technolgien in den M2-Eisen steckt. Definitiv tut sich Längensteigerungen betreffend in diesem Bereich der sogenannten Distance-Irons zurzeit mehr als beim Bau von Metalwoods. Auch unter Berücksichtigung der relativ niedrigen Lofts (Eisen 6 mit 25°) ist der Längen- und auch Höhengewinn mit diesen Eisen beachtlich. Die Slots zur Steigerung der Fehlerverzeihung funktionieren ebenfalls hervorragend und das ist für den Durchschnittsspieler noch wichtiger als ein Plus an Länge bei Sweetspot-Hits. Einstelligen Golfern dürften die M2-Eisen jedoch etwas zu klobig sein. Für sie eignen sich am ehesten einzelne lange Eisen aus der Serie zur Kombination mit einem schlankeren Satz. Ein Problem, das ich mit den M2-Eisen habe, ist das Gefühl im Treffmoment: Trotz Dämpfungstechnologie fühlt sich der Ballkontakt mit der ultra-dünnen Schlagfläche für meinen Geschmack zu hart an. Man kann eben nicht alles haben. Noch nicht…