IM TEST: GAPR HI, GAPR MID, GAPR LO
Wir haben alle drei GAPR-Modelle auf der Driving Range getestet und die Schläge per Flight Scope Launch-Monitor aufgezeichnet. Alle Schäfte waren mit 40,25 Zoll gleich lang. Die Lofts beim LO und beim MID waren 18 Grad, beim HI 21 Grad.
Testverfahren: Je zehn Schläge von der Matte mit normalen Driving Range-Bällen:
GAPR HI: Modell #4, Loft 22° (runtergedreht auf 21°), Länge 40,25“
GAPR MID: #3, 18°, 40,25“
GAPR LO: #2, 17° (hochgedreht auf 18°), 40,25‘‘
Zusammenfassung (Durchschnittswerte aus je zehn Schlägen)
Carry-Länge (Meter)
Hi: 192 (total 218m)
Mid: 195 (total 219m)
Lo: 192 (total 218m)
Schlägerkopfgeschwindigkeit (mph)/ Ballgeschwindigkeit (mph) / Smash-Faktor
Hi: 94,8 / 131,9 / 1,39
Mid: 93,9 / 134,5 / 1,43
Lo: 94,3 / 132,6 / 1,41
Spinrate (rpm)
Hi: 4072 rpm
Mid: 4159 rpm
Lo: 4056 rpm
Vertikaler Launch-Winkel (Grad) / Peak Height (Meter)
HI: 9,9° / 20m
MID: 9,1°/21m
LO: 9,3° / 20m
Beobachtungen aus dem GAPR-Test
Optisch gefällt mir der LO mit seiner schlanken, eisenähnlichen Form und der kompakten Kopfgröße mit neutraler Ausrichtung und dem geringsten Offset am besten aus dem GAPR-Trio. Der etwas größere Kopf des MID sieht für meinen Geschmack schon etwas zu klobig aus. Der HI ist eindeutig Hybrid und kein Utility/Driving Iron. Für ein Hybrid ist der Kopf mittelgroß. Die abgesenkte Krone ist optisch gewöhnungsbedürftig.
Gefühl & Klang Auffallend war das verglichen mit der P790-Serie deutlich härtere Schlaggefühl. Härter bedeutet für mich in diesem Fall weniger angenehm. Mit dem Wissen, dass in die Köpfe der GAPR-Schläger noch mehr dämpfender Schaum (SpeedFoam) gespritzt wird als bei der P790-Serie, hatte ich ein weicheres Gefühl und auch einen angenehmeren Klang erwartet. Vor allem der HI klingt laut und blechern.
Schaft Der hochwertige KBS Hybrid-Schaft (Standardschaft in allen drei Modellen) schwingt sich sehr stabil und war in der Version 80 (Gramm) s (stiff-flex) für mich genau richtig.
Performance Davon ausgehend, dass die drei GAPR-Modelle sich nicht nur optisch deutlich voneinander unterscheiden, sondern auch verschiedene Konzepte bezüglich der Gewichtsschwerpunkte aufweisen, sind die Testergebnisse erstaunlich: Die Werte sind alle extrem eng beieinander. Das betrifft sowohl die Schlaglänge, als auch die Geschwindigkeiten, Spin und sogar den Bereich Abflugwinkel und maximale Flughöhe. Eine Unterscheidung nach den Kategorien hohe, mittlere, flache Flugbahn konnte weder ich mit dem Auge feststellen noch belegen die vom Radarsystem aufgezeichneten Werte eine solche (und das, obwohl der GAPR HI mit 21 Grad drei Grad mehr Loft hatte als die beiden anderen Modelle mit je 18 Grad).
Immerhin: Die Ergebnisse sind durchweg gut für meine Verhältnisse. Da es – für mich – was den Ballflug betrifft offenbar kaum einen Unterschied macht, mit welchem der drei Modelle ich schlage, würde ich mich für den meiner Meinung nach schönsten GAPR entscheiden: den LO. Diesen würde ich definitiv in mein Bag nehmen; auch weil er ein Shapen des Balls erlaubt und damit am vielseitigsten einsetzbar ist.
Test-Fazit:
Selbstverständlich kann so ein Test für andere Golfer, auf anderen Leistungsniveaus und/oder mit anderer Schwungtechnik ganz anders ausfallen. Und auch wenn bei den 30 aufgezeichneten Schwüngen die Werte so eng beieinander liegen, habe ich insgesamt gemerkt, dass sich die Fehlertoleranz der drei Modelle durchaus voneinander unterscheidet: Der HI ist am einfachsten zu spielen, der Lo am schwersten. Und damit ist auch schon eine Tendenz für die Beantwortung der Frage gegeben, welcher der drei GAPR-Köpfe der beste für Ihr Spiel sein könnte. Für die meisten Golfer und Golferinnen wird dies der HI sein. Mit diesem lässt sich am leichtesten Höhe generieren, Off-Center-Treffer werden weniger hart bestraft und auch aus schlechteren Lagen lässt er sich noch anständig spielen. Für Golfer mit höheren Schwunggeschwindigkeiten – über 90 mph mit einer Schaftlänge von zirka 40 Zoll sollten es schon sein – sind die Modelle MID und LO auf jeden Fall einen Versuch wert.
Der Ansatz in einer Hybrid-/Utility-Serie drei verschiedene Köpfe anzubieten, ist grundsätzlich löblich, da der Golfer sich so für die von ihm präferierte Kopfform entscheiden kann. Mit Blick auf das Gesamt-Sortiment von TaylorMade stellt sich allerdings die Frage, ob dieses nicht mittlerweile etwas zu unübersichtlich und eng geworden ist. Das GAPR HI konkurriert mit den Hybriden der Serien M3 und M4; die GAPR MID und LO mit dem P790 UDI (Ultimate Driving Iron) und den – deutlich preiswerteren – langen Eisen der Serien M3 und M4. Ein Zustand, den man wahlweise als „vielfältig“ oder eben auch „verwirrend“ bewerten kann.