Jeder Schlägerhersteller hat seine eigene Sortimentslogik. Branchenriese Callaway bietet gleich zwei umfangreiche Hölzerserien an, die jeweils einen zweijährigen Produktzyklus durchlaufen. Vor einem Jahr kam die Mavrik-Familie auf den Markt (die wiederum die Position der Rogue-Serie übernahm) vor zwei Jahren Epic Flash, vor drei Jahren Rogue, vor vier Jahren GBB Epic. Neben diesem Linien-Duo ist auch noch die mehrfach wiederbelebte Marke Big Bertha im aktuellen Sortiment zu finden, die mittlerweile ins Game-Improvement-Segment gewandert ist und mit slicenden High-Handicappern eine klar umrissene Zielgruppe hat. Aber nun ist Epic-Zeit!
Drei Modelle
Die Epic-Serie umfasst die drei Modelle Epic Speed, Epic Max und Epic Max LS, die jeweils einen bestimmten Spielertyp ansprechen sollen. Die Unterschiede umfassen die Kopfgröße, -form und -gewichtung, was sich in der Performace wiederum auf die erzeugte Launch-Höhe, den Spin, die Fehlerverzeihung und die Aerodynamik auswirkt.
Neben den Unterschieden teilen sich die drei Modelle die folgenden Schlüsseltechnologien als Gemeinsamkeiten:
A.I.-designed Jailbreak Speed Frame
Die Jailbreak-Technologie war die große Story bei der ersten Epic-Generation (von 2016). Zwei Stäbe im Inneren des Schlägerkopfs verbinden die Sohle mit der Krone, versteifen dadurch die Kopfstruktur und gestatten es der Schlagfläche, eine größere Aufpralllast aufzunehmen und damit eine höhere Ballgeschwindigkeit zu erzeugen. In den Serien Rogue, Epic Flash und Mavrik wurde dieses Prinzip nur verfeinert (z.B. wurde aus der ursprünglich zylindrischen Form der Stäbe eine leichte Sanduhrform). In den neuen Callaway Epic Drivern präsentiert Callaway eine deutlich größere Veränderung von Jailbreak.
Die Architektur des neuen Jailbreak »Speed-Frame« versteife den Schlägerkopf nicht nur in vertikaler Richtung (wie bisher), sondern auch horizontal und torsional. Das führe im Ergebnis zu höheren Ballgeschwindigkeiten über einen größeren Bereich der Schlagfläche. Ausgedacht hat sich diese Weiterentwicklung von Jailbreak – wie könnte es bei Callaway anders sein – ein Supercomputer mit künstlicher Intelligenz (A.I.).
A.I. Flash Face SS21
Steckenpferd des A.I.-Rechners ist das Design von Schlagflächen. Erstmals in der Epic Flash-Serie, dann in den Mavrik-Schlägern und nun auch in der Epic 21-Linie als sogenanntes Flash Face SS21. Die aus einer »superstarken Titanlegierung« gefertigten Schlagflächen seien »speziell zur Optimierung des Jailbreak Speed Frame entwickelt worden«, mit welchem es quasi zusammenarbeitet. Dabei ist jedes Epic-Modell mit einer eigenen auf die jeweiligen Kopfgeometrie zugeschnittenen Schlagfläche versehen.
Karbonfaser-Elemente
Wie bei jedem neuen Driver geht es auch in den Epic-Modellen darum, Gewicht, das an strategische sinnvolle – also zum Erreichen der Zielvorgabe förderliche – Stellen verteilt werden soll, vorher an anderen Positionen einzusparen. Der Kronen-Anteil aus Karbonfaser-Verbundstoff ist größer als je zuvor in einem Callaway-Driver und auch ein zur Kopfspitze liegender Teil der Sohle ist aus dem ultraleichten Material gefertigt.
Epic Speed Driver
Epic Speed sei der bisher »schnellste« Epic-Driver, sagt der Hersteller. Mit schnell sind hier zwei Dinge gemeint: Zum einen die aerodynamische Kopfform, die ein schnelleres Schwingen ermöglicht. Zum anderen liegt der Gewichtsschwerpunkt (CG) beim Epic Speed relativ weit vorn, was grundsätzliche hohe Ballgeschwindigkeiten unterstützt.
Eine flachere Krone und hochgezogene Sohle beim Mavrik-Driver reduzieren den Luftwiderstand im Schwung. Den dadurch entstehenden Verlust an Massenträgheit (wichtig für die Fehlerverzeihung) soll das per künstlicher Intelligenz entwickelte Schlagflächenprofil ausgleichen. Die von Callaway »Cyclone Aero Shape« genannte Kopfform wurde erstmals im Mavrik-Driver vorgestellt. Beim Epic Speed sei das MOI aber höher als beim Mavrik, weshalb der neue Driver fehlerverzeihender sei.
Epic Max Driver
Wir kommen vom schnellsten zum »geduldigsten« Epic-Driver aller Zeiten. Der Epic Max hat das höchste Trägheitsmoment (MOI) der drei Modelle und bietet die größte Fehlertoleranz.
Die Kombination aus hohem MOI, tiefem Schwerpunkt (CG) und Draw-Gewichtung sei perfekt für Golfer, die auf der Suche nach mehr Konstanz und weniger Streuung sind. Auf einer Schiene am hinteren Perimeter lässt sich ein 17 Gramm schweres Gewicht zum Feintuning der Flugkurve bewegen.
Epic Max LS Driver
Wer im Thema steckt, hat an dieser Stelle wahrscheinlich mit einem Sub Zero-Modell gerechnet. So nannte Callaway in den letzten Jahren die Low-Spin-Varianten innerhalb der großen Serien. Gibt es aber nicht in der Epic 21-Serie. Stattdessen: Epic Max LS. LS steht für Low Spin. Also nur ein neuer Name für das gleiche Design-Konzept? Nicht wirklich.
Bei Sub Zero ging es darum, den Spin durch einen extrem niedrigen CG so weit unten zu halten wie irgend möglich. »Das ist aber heute selbst unter Tourpros immer weniger gefragt«, sagt Callaways Chefentwickler Dr. Alan Hocknell. Dabei gilt es zu bedenken, dass Spin nicht per se der Feind ist. Wenn man nicht schnell genug schwingt, neigen Drives mit zu wenig Spin dazu, aus dem Himmel zu fallen. Und auch Golfer mit sehr hoher Schwunggeschwindigkeit – wie eben Tourpros – versuchen eine bestimmte Spinrate (ca. 2.500 RPM) nicht zu unterschreiten, da ihnen der Spin bei der Kontrolle des Ballflugs hilft.
Der Epic Max LS bietet daher den geringtsten Spin innerhalb der neuen Linie, nicht aber so extrem gering wie vorherige Sub-Zero-Modelle. Und ist deshalb auch fehlerverzeihender als die Letztgenannten. Die Gewichtung und Schlagflächenausrichtung bezeichnet der Hersteller als sehr »neutral«. Da die beiden anderen Modelle ein Draw-Bias aufweisen, bedeutet neutral in diesem Fall auch, dass es mit dem Max LS am leichtesten ist, Fades zu schlagen. Als Zielgruppe dürfte ein Leistungsniveau vom Tourpro bis zum Mid-Handicapper in Frage kommen.
Verfügbarkeit & Optionen: Epic Speed und Epic MAX Driver werden in den Lofts 9°, 10.5° and 12° angeboten, Epic MAX LS in 9° and 10.5°. Alle drei Modelle sind ab 18. Februar im Fachhandel erhältlich.
Preise: 549 Euro (alle drei Driver-Modelle)