„Die Evolution im Wedge-Design hört niemals auf!“ – Bob Vokey
Die Leute reden zumeist nur über den Driver…
Ein Fehler. Ich habe mein Leben lang damit zu kämpfen, eine Art Mission.
Der Durchschnittsgolfer trifft vielleicht fünf Grüns pro Runde. Er lässt sich also viele Chancen, sein Spiel mit guten Pitches, Chips und Bunkerschlägen noch zu verbessern. Denn gleichzeitig benötigt er auch weniger Putts. Aber ich sehe sie auf der Driving Range, wie sie diese 300-Meter-Drives der Pros versuchen. Sie werden das nie erreichen. Ihnen fehlen die körperlichen Voraussetzungen, ganz im Gegensatz zum Spiel unter 100
Metern. Mit ausreichend Training kann jeder theoretisch in dieser Disziplin
Tourniveau erreichen. Doch der Kurzspielbereich ist in den Clubs meist verwaist.
Ein neues Feature bei den aktuellen Titleist SM6-Wedges ist der progressive Gewichtsschwerpunkt innerhalb der Serie. Das gibt es bei Eisen schon lange!
Stimmt, bei den Eisen ist es keine Neuheit und bleibt dennoch eine geniale Sache. Wir arbeiten da bei Titleist mit den anderen Entwicklungsabteilungen zusammen und diese Sache hat für die Wedges ganze vier Jahre gedauert. Zuletzt waren es die Tourspieler, die dieses Feature von mir für ihre Wedges gefordert haben, da die Lücke in der Schlaglänge zwischen ihren kurzen Eisen und Wedges einfach zu groß war. Bei den 46 bis 52 Grad-Modellen zum Beispiel liegt der Schwerpunkt jetzt tiefer und direkt hinter der Impact-Position auf der Schlagfläche. Dazu haben wir die Kopfgröße verringert und das so gewonnene Gewicht nach unten verlagert. Das erhöht die Schlägerkopfgeschwindigkeit und vor allem Flughöhenkontrolle. Ein netter Nebeneffekt ist das unglaubliche Gefühl mit diesen neuen Wedges aller Gradzahlen.
Sollte jeder sein Pitching Wedge aus dem normalen Satz gegen ein Vokey-Wedge eintauschen?
Das bleibt jedem persönlich überlassen. Am besten man probiert beide aus und entscheidet dann. Vokey-Wedges sind Scoring-Wedges. Mit ihnen lassen sich viele verschiedene Schläge spielen, die mit einem Wedge vom Eisensatz meist nicht möglich sind. Die würde ich eher als Eisen 10 denn als Pitching Wedge bezeichnen.
Tourpros spielen nachwievor mit viel Backspin. Ich glaube nicht, dass die Groove-Regeln Wirkung zeigen?
Doch, sie zeigen Wirkung. Bei 50-Meter-Wedgeschlägen aus dem Rough haben wir seitdem ungefähr 3.000 Umdrehungen pro Minute verloren. Am Ende rollt der Ball auf dem Grün bis zu sechs Meter weiter aus. Durch unsere neuen Technologien haben wir maximal die Hälfte davon zurückgewonnen. Außerdem sind die Tourspieler auch Meister darin, sich solchen Veränderungen
anzupassen.
Jeder will Backspin. Kann jeder Backspin?
Er steckt in diesen Schlägern. Doch entscheidend ist leider die Technik und die notwendige Schlägerkopfgeschwindigkeit. Die Kombination nennt man „Talent“. Dafür gibt es kein Ersatzmittel. Weitere Faktoren sind der Ball und die Bodenbeschaffenheit. Backspin lässt sich nur zum geringen Teil kaufen.
Am Anfang Ihrer Karriere fuhren Sie einen Datsun mit 285.000 Kilometern auf dem Tacho und schliefen manchmal im Schlafsack in Ihrem Shop. Welches Auto fahren Sie heute?
Den Datsun B210 habe ich bis in die 80er-Jahre gefahren. Der erinnert mich daran, wo ich herkomme und daran, nie die Leute zu vergessen, die mir auf meinem Weg behilflich waren. Dann fuhr ich lange einen Lincoln Continental, seit zwei Jahren ein Auto aus Deutschland.
Da gibt es viele gute.
Es ist ein Mercedes (antwortet verlegen)
Das könnte Sie auch interessieren: Fore! Interview mit Ecco-Golfboss Michael Waack