Es gibt zahlreiche Hersteller, die teilweise ein gutes Dutzend unterschiedlicher Ballmodelle anbieten. Aber welcher Golfball passt zu mir? GM gibt Hilfestellung für ambitionierte Golfer.
Jeder ambitionierte Golfer weiß, wie schwierig es manchmal ist, sein Spiel zu verbessern und mit einem ordentlichen Ergebnis von der Runde zu kommen. Viele entscheidende Parameter, die zum Gesamterfolg beitragen, haben wir nicht unter Kontrolle. So können wir zwar versuchen, unseren Körper dazu zu bewegen, einen effizienten Schwung auszuführen, so wirklich kontrollieren lässt sich diese Bewegung aber nicht. Ja, Golf ist schwierig, bisweilen frustrierend, aber eben auch unglaublich spannend.
Umso wichtiger ist es, sich den Bereichen verstärkt zu widmen, die sich kontrollieren lassen. Ein Beispiel wäre die Wahl der passenden Ausrüstung. Dabei geht es unter anderem um den individuell bestmöglich passenden Golfball – und dessen konsequente Nutzung. Der Ball kommt schließlich bei jedem einzelnen Schlag zum Einsatz – vom explosiven Drive, dem gefühlvollen Pitch oder dem kurzen Wadenbeißer auf dem Grün.
Kein Kessel Buntes
Nicht selten setzen Freizeitgolfer aber auf ein Sammelsurium an Bällen. Man nutzt, was man eben so findet; oder besorgt sich einen Mix an Lakeballs aus dem Pro Shop. Beides ist suboptimal. Zum einen weiß man bei Lakeballs nie so recht, welche Auswirkungen der (mitunter längere) Aufenthalt im Teich auf das Flugverhalten hat. Und zum anderen ist es, neben der Qualitätsfrage, gerade dieser bunte Mix im Ballfach, der den spielerischen Fortschritt verhindert.
Wenn alle drei Löcher ein neues Modell ins Spiel kommt, ist es schwierig, vor allem bei Pitches und Chips, ein Gefühl für das Flug- und Rollverhalten zu bekommen. Würde ein Schwungroboter immer denselben Schwung ausführen und stets einen anderen Ball verwenden, so könnte es passieren, dass der Ball einmal neben der Fahne liegt – und beim nächsten Schlag im Bunker vor dem Grün. Übertragen auf Ihr Spiel: Wäre es da nicht sinnvoller, wenigstens diese potenzielle Fehlerquelle zu eliminieren?
Weiterlesen: Die besten Premium-Golfbälle 2025
Drei Schichten optimal
Grundsätzlich lässt sich sagen: Die meisten aus drei und mehr Schichten bestehenden Bälle auf dem Markt bieten ein ausgewogenes Gesamtpaket aus Spin, Länge und Kontrolle. Das gilt für Golfer aller Spielstärken. Auch Anfänger profitieren von der Leistung der Premium-Modelle – und erzielen in der Regel bessere Ergebnisse als mit den härteren 2-Piece-Varianten (Kern und Schale), die unter anderem auf der Driving Range zum Einsatz kommen.
Bei der Entwicklung von hochwertigen Golfbällen geht es vor allem darum, die verschiedenen Schichten so aufeinander abzustimmen, dass sie die gewünschten Flugeigenschaften für das lange Spiel erzeugen, wie beispielsweise wenig Spin und hohe Geschwindigkeit, ohne das Gefühl und die Kontrolle im kurzen Spiel in Form von ordentlichen Spin-Werten zu beeinträchtigen.
Fokus auf Kurzspiel oder Abschläge?
Ein Großteil der Schläge während der Runde sind Putts und kurze Annäherungen. Deshalb verfolgen einige Hersteller auf der Suche nach dem richtigen Ball den Green-zum-Tee-Ansatz. So spielen ein gutes Gefühl beim Putten sowie ein stimmiges Flug-Rollverhalten bei Pitch und Chip eine wichtigere Rolle bei der Ballwahl als Drive und Co.
Golfbälle reagieren unterschiedlich auf verschiedene Schwunggeschwindigkeiten. Bei moderater Schwunggeschwindigkeit können weichere Modelle dabei helfen, mehr Länge zu erzielen. Bei einem schnelleren Schwung können härtere, höher komprimierte Bälle mehr Kontrolle bieten. Eine Grundregel wie Schwunggeschwindigkeit x = Kompressionsgrad y” lässt sich daraus aber nicht wirklich ableiten.
Testen, Testen, Testen
Ein Thema, das in den vergangenen Jahren immer weiter in den Vordergrund gedrängt hat, ist die Zielhilfe auf dem Ball. War lange Zeit eine dezente Linie für die Ausrichtung beim Putten das höchste der Gefühle, so bieten mittlerweile die meisten Hersteller durchdachte Optiken an. Einige Spieler fällt das Ausrichten in Richtung Ziel so leichter. Ein Beispiel ist TaylorMades Stripe oder Callaways Triple Track. Bei letzteren kommt eine visuelle Technologie, die auch bei der Landung von Flugzeugen auf Flugzeugträgern verwendet wird, zum Einsatz. Praktisch ist dabei, dass sich das Ausrichtungsmuster auch auf der Rückseite einiger Putter befindet. So soll das Zielen noch einfacher werden. Untersuchungen deuten darauf hin, dass Ausrichtungslinien einen positiven Einfluss auf die Zielgenauigkeit beim Putten haben.
Es lohnt sich, verschiedene Modelle auszuprobieren und zu sehen, welches Ballmodell mit welcher Ausrichtungshilfe am besten zu den eigenen Präferenzen passt. Zunächst am besten bei Pitch, Putt, Chip und Co. auf den Übungsgrüns.