Rohbauten von zum Teil aberwitzig monströsen Bauprojekten bestimmen auch den Weg zum zweiten Golfplatz unsere Tour: dem Al Zorah Golf Club. Wir brauchen für die knapp 60 Kilometer lange Strecke nach Ajman fast eine Stunde. Das liegt ganz sicher nicht an unserem weißen Kraftpaket auf vier Rädern (420 PS von 0 auf 100 in 5,5 Sekunden), das man wegen der Geschwindigkeitsbegrenzung in VAE von maximal 120 Stundenkilometer ohnehin nicht ausfahren darf, sondern vielmehr am Traffic und gelegentlich ungewöhnlichen Verkehrsteilnehmern. Zwischen den Städten kommt es immer wieder vor, dass die Straßen von Eseln und Kamelen gekreuzt werden. „Wir haben ein Herz für Kamele. Achten Sie daher auf die Geschwindigkeitsmessegräte am Straßenrand“, hatte uns Porsche bei der Übergabe für unseren Drive2Drive-Trip bereits mit einem Lächeln mit auf dem Weg gegeben.
Am Al Zoran Golf Club (Greenfee 150 Euro) angekommen, steht auch hier schon das Golfcart mit gekühlten Getränken bereit. Die erste Wasserflasche ist auf dem Weg vom Clubhaus bis zum ersten Abschlag in der Mittagssonne dann auch schon leer getrunken. Eine schier endlose Holzbrücke führt über die Lagunenlandschaft vorbei an Mangroven zur ersten Teebox.
Unser Tipp: Buchen Sie eine Startzeit am Morgen. Dann spült die Flut ausreichend Wasser in das Gebiet. Am Nachmittag ähneln viele Wasserhindernisse dem Schwarzen Meer und sind fast vollkommen ausgetrocknet. Das erleichtert das Finden von verzogenen Abschlägen, mindert allerdings etwas die Freude über das ansonsten spannende Platzdesign vom Nicklaus Design.
Die Firma des 18-maligen Majorchampions hat ganze Arbeit geleistet. Auch wenn der Platz wie unter anderem auch die Driving-Range und das sonstige Umfeld noch nicht fertig und „under construction“ ist, so hat man bereits großen Spielspaß und kann erahnen, dass dieser jüngste Golfplatze der Gegend zu den sportlichen Golf-Highlights in VAE werden könnte.
Der 18-Löcher Championship-Course besticht durch ultraschnelle Grüns, clever und trickreich angelegte Bunker (der Sand ist fein wie Mehl) und die wellenartige Struktur der Fairways. Durch eine karge Bepflanzung und große Sandfelder zwischen den einzelnen Löchern kommt ein richtiges Linksvourse-Feeling auf. Der ungewöhnlich harte Boden verhilft zu überdurchschnittlich langen Abschlägen. Ein Vorteil, der sich durch schwierige Fahnenpositionen und die stark ondulierenden Grüns aber auf der Scorekarte letztlich nicht automatisch wiederfindet.
Trotz zahlreicher Chancen um die Lochvorgabe zu unterspielen, sind für uns auf diesem Platz Pars das höchste der Gefühle. Und so geht es ohne Birdie zurück ins Hotel. Auf dem Weg dorthin erfreuen wir uns dafür an den zahlreichen Kamelen am Straßenrand und achten darauf, das Gaspedal des Porsches nicht durchzutreten. Dabei ist Verlockung bei einem Gefährt made in Stuttgart ja nun traditionell groß…