Es geht kaum knapper und spannender: Am sechsten Extra-Loch fiel die Entscheidung über den Sieg bei der Castanea Resort Championship und über die Gesamtwertung der Saison 2021. Als Timo Vahlenkamp seinen Putt aus sieben Metern zum Birdie versenkt, bringt der 23-jährige Berliner nicht nur seinen ersten Turniererfolg auf der Pro Golf Tour unter Dach und Fach, sondern verbessert sich auch auf Platz 5 der Order of Merit – gleichbedeutend mit dem Aufstieg auf die Challenge Tour. Und indem Vahlenkamp den Schweizer Robert Foley im Playoff auf Rang 2 verweist, macht er zudem den Franzosen Mathieu Decottignies Lafon zum Gesamtsieger.
Extreme Spannung
„Der Platz war auch in diesem Jahr phantastisch! Ich mag das Layout und bin auf den exzellenten Grüns sehr gut zurechtgekommen. Hier zu gewinnen und mit diesem Sieg gleich in meiner ersten Profisaison den Aufstieg zur Challenge Tour zu schaffen, ist wirklich unglaublich.“ Mit strahlender Miene nahm Vahlenkamp den Siegerpokal entgegen, erleichtert und auch etwas erschöpft, hatte er für diesen seinen ersten Titel als Professional doch eine nervenaufreibende Extra-Schicht einlegen müssen: Nach 54 Löchern teilte er Rang 1 (-11) mit dem Schweizer.
Stechen war damit angesagt auf dem Par-71-Platz, und es gab einen Zuschauer, der das Playoff besonders interessiert verfolgte: Decottignies Lafon hatte sich mit 8 unter Par Rang 3 beim Saisonfinale und die damit verbundenen 3120 Ranglistenpunkte gesichert – ausreichend für den Gesamtsieg der Saison 2021, wenn Vahlenkamp gewinnt, aber nur gut genug für Rang 2, falls Foley sich durchsetzt, der mit dem Turniersieg auch Platz 1 der Rangliste holen würde.
Die beiden Kontrahenten machten es spannend: Erst nach dem sechsten Duell steht der Sieger fest: Nach einem perfekten Abschlag mit dem 3er-Holz an Bahn 12, einem 400 Meter langen Par 4, zirkelt Vahlenkamp seinen Ball mit dem Pitching-Wege sieben Meter an die Fahne und locht von dort zum Birdie ein – Foleys Versuch aus fünf Metern streicht knapp an der Lochkante vorbei.
Aufstieg Challenge Tour
Die 7.800 Ranglistenpunkte katapultieren Vahlenkamp von Rang 21 auf Platz 5, und damit nur drei Monate nach seinem Wechsel vom Amateur- ins Profilager auf die Challenge Tour. „Es war mein Ziel, hier in Adendorf zu gewinnen, und es ist phantastisch, dass das auch wirklich geklappt hat.“
„Es ist immer wieder eine Freude, im Castanea Resort zu Gast sein zu dürfen. Die langjährige Partnerschaft hat sich über die Jahre sehr positiv weiterentwickelt, dies zeigt sich sowohl an der Qualität des Platzes als auch an der professionellen Abwicklung und Unterstützung der gesamten Veranstaltung. Wir freuen uns jetzt schon auf das Turnier 2022“, so Peter Zäh, der Geschäftsführer der Pro Golf Tour. Seit 2012 messen sich die Spieler der Pro Golf Tour jedes Jahr mit dem 6.175 Meter langen Parcours, seit 2015 findet dort das Saisonfinale der Tour statt.
Den Sieg in Adendorf hatte Decottignies Lafon fest im Visier, und mit einer 64er-Runde am ersten Turniertag war er auch auf dem besten Wege, sich den dritten Titel in dieser Saison und damit den sofortigen Aufstieg auf die Challenge Tour zu sichern. Doch am Ende verhinderte dies vor allem die 459 Meter lange Bahn 10, die in diesem Jahr als Par 4 gespielt wurde, und an der der Franzose in drei Runden insgesamt vier Schläge verlor: „Ich bin an diesem Loch nie mit dem Abschlag zurechtgekommen, und auch mein Putting war in dieser Woche nicht ganz ideal, womit ich mein Ziel, den dritten Turniersieg, leider verpasst habe. Umso mehr freue ich mich, dass es doch noch mit dem Gesamtsieg geklappt hat, und ich bin mir sicher, dass ich diesmal auch auf der Challenge Tour überzeugen werde.“
Bereits in der Saison 2018 hatte der 28-Jährige den Aufstieg geschafft, dort aber keinen Fuß auf den Boden bekommen. „Damals habe nach dem Aufstieg meinen kompletten Schwung umgestellt, anstatt an Kleinigkeiten und an meinem kurzen Spiel zu arbeiten. Diesen Fehler mache ich sicher nicht nochmal. Mein langes Spiel ist inzwischen sehr stabil, und wenn mein Putter heiß ist, dann kann ich auch auf der Challenge Tour vorne dabei sein.“
Diese Chance haben im nächsten Jahr neben Decottignies Lafon, Foley, Bachem, Gouveia und Vahlenkamp (alle Kategorie 13b) an den Start weitere fünf Spieler der Pro Golf Tour: Der Schweizer Marco Iten sowie die Deutschen Christian Bräunig, Jannik de Bruyn, Finn Fleer und Benedict Staben (6 bis 10 der Order of Merit) erhalten 2022 das Startrecht in Kategorie 20 der Challenge Tour.
Am 12. und 13. Oktober steht noch die Qualifying School der Pro Golf Tour für kommende Saison auf dem Programm, die im GC Verden und im GC Trier ausgetragen werden. Jeweils 96 Spieler versuchen, sich eine Kategorie zu erspielen.
Pressemitteilung: by Pro Golf Tour