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Vorschau US Women’s Open 2020

Die US Women’s Open startet am 10. Dezember 2020 im Champions Golf Club in Houston, Texas. Welche (deutschen) Spielerinnen an den Start gehen, wieviel Preisgeld es zu gewinnen gibt, wieviele Major-Turniere es grundsätzlich bei den Ladies gibt und vieles mehr, verraten wir hier.

Auf den Prof-Golftouren der Herren gibt es vier Major-Events – das weiß jedes Kind. Doch um wie viele Majortitel spielen die Proetten? Wenn das mal so eindeutig wäre … Zwar schwingen, historischer Überlieferungen zufolge, Damen schon lange den Golfschläger, doch ist die Geschichte von Damen-Profiturnieren noch verhältnismäßig jung.

Erste Überlieferungen von golfspielenden Damen lassen sich bis ins 16. Jahrhundert zurückdatieren: Katherine von Aragon, die erste Gattin von Henry VIII., spielte bereits 1514 Golf. Mary Königin von Schottland drehte ihre Golfrunden im „home of golf“, dem ehrwürdigen St. Andrews. Und ebenfalls in St. Andrews wurde 1867 der erste Frauen-Golf-Club gegründet. Verglichen damit haben alle Turniere der Damen-Profitouren eine weitaus jüngere Tradition.

Anzahl der Major-Turniere auf den Damen-Touren

Die beiden Damen Profi-Golfverbände können sich bezüglich der Anzahl der Major-Turniere nicht einigen. Nach Auffassung der europäischen Tour LET (Ladies European Tour) gibt es drei Majors: The Evian Championship, Women’s British Open und US Women’s Open. Gemäß der amerikanischen Profitour, der Ladies Professional Golf Association (LPGA) gibt es fünf Major-Turniere. Zu den drei „europäischen“ kommen noch die KPMG Women’s PGA Championship und die ANA Inspiration.

Bisherige Major-Siegerinnen 2020

ANA Inspiration 2020

Eigentlich wird die ANA Inspiration eher zu Beginn der Saison angesetzt. So war sie auch dieses Jahr für den 2. bis 5. April geplant, wurde dann aber aufgrund der COVID-19-Pandemie auf den 10. bis 13. September verschoben. Gewonnen hat mit Miriam Lee eine Südkoreanerin.

KPMG Women’s PGA Championship 2020

Ursprünglich sollte die KPMG Women’s PGA Championship im Juni (25.-28.6.) ausgetragen werden, wurde Corona-bedingt auf den 8. bis 11. Oktober verschoben. Austragungsort war der Aronimink Golf Club am Newtown Square in Pennsylvania und es gewann die Südkoreanerin Sei Young Kim.

Women’s British Open 2020

Bei der Women’s British Open, die 2020 vom 20. bis 23. August in Royal Troon ausgetragen wurde, gelang der Deutschen Sophia Popov der große Streich. Mit 7 unter Par und einem Vorsprung von zwei Schlägen gewann sie dieses Major und wurde somit die erste deutsche weibliche Spielerin, die jemals ein Major gewonnen hat.

Sophia Popov zeigt sich ganz privat auf ihrem Instagram-Account mit der frisch gewonnen Major-Trophäe. Mehr auch auf @golf.magazin

THE Evian Championship 2020

Die Evian Championship musste dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie gestrichen werden. Eigentlich war die Evian Championship für den 23. bis 26. Juli angesetzt. Doch nachdem die Olympischen Spiele abgesagt wurden, zogen auch die Turnierveranstalter nach und verschoben das Event zunächst auf Anfang August. Doch letztendlich wurde die Evian Championship ersatzlos gestrichen und wird erst wieder 2021 (22.-25.7.) einen Champion küren.

Die Südkoreanerin Jin Young Ko (Evian Champion 2019) konnte dieses Jahr ihren Titel nicht verteidigen, da das Major wegen der Corona-Pandemie gestrichen wurde. (Foto: Getty Images)

Somit wird es 2020 ausnahmsweise nicht maximal fünf Majorsiegerinnen geben, sondern lediglich vier. Und wer die vierte sein wird, wird sich kommendes Wochenende bei der 75. US Women’s Open zeigen.

Die 75. US Women’s Open 2020

Die Corona-Pandemie hat den Turnierkalender der Profitouren weltweit ordentlich durchgeschüttelt. So entfiel die Open 2020 bei den Herren gänzlich. Und das Masters 2020 wurde nicht wie sonst im April, sondern im November ausgetragen. Ähnlich war es auch bei den Damen der Fall.

Ursprünglich sollte die 75. Auflage der US Women’s Open im Juni (4.-7.7.) ausgespielt werden. Doch aufgrund der Pandemie wurde das Major bereits Anfang April auf Dezember verlegt. Somit wird vom 10. bis 13. Dezember im Champions Golf Club in Houston Texas um den letzten Major-Titel des Jahres 2020 gespielt. Aufgrund der besonderen Umstände muss auf zwei Plätzen gespielt werden – auf dem Cypress Creek und dem Jackrabbit Platz.

Von den drei, beziehungsweise fünf Major-Turnieren blickt die US Women’s Open auf die längste Historie zurück und ist mit seinen 75 Jahren schon fast ein Dino. Mit einem Preisgeld von 5,5 Millionen US-Dollar ist es das am höchsten dotierte Turnier.

Die Übermacht der Südkoreanerinnen

2019 gewann die US Women’s Open mit Lee Jeong-eun ein Tour-Rookie. Die mittlerweile 24-Jährige wurde 2015 Profigolferin und spielte 2019 ihr erstes Jahr auf der amerikanischen LPGA-Tour. Die Bilanz der Südkoreanerin: Platz 6 bei der ANA Inspiration, ein 30. Rang bei der Women’s PGA Championship, mit Rang 9 eine weitere Top-Ten-Platzierung bei der Women’s British Open, ein 6. Platz bei der Evian Championship und zwischendurch mit der US Women’s Open noch das Sahnehäubchen – der Sieg eines Majors!

Die Südkoreanerin startete als Tour-Rookie sensationell in das Jahr 2019. Neben Top-Platzierungen bei allen Majors gewann sie die US Women’s Open. Statistisch wird eine Titelverteidigung unwahrscheinlich sein. (Foto: Getty Images)

Einige mögen sich bei diesen Zeilen nun wundern und sich fragen: „Warum kenne ich diese Spielerin nicht?“. Wir Europäer haben nicht nur Schwierigkeiten mit kompliziert erscheinenden asiatischen Namen, wobei auch die Reihenfolge von Vor- und Nachnamen immer wieder vertauscht wird, auf den Damen-Touren herrscht auch eine extreme Vormacht insbesondere von Südkoreanerinnen. In den vergangenen 15 Jahren ging seit 2005 alleine die Trophäe der US Women’s Open neunmal an Südkorea (2005, 2008, 2009, 2011, 2012, 2013, 2015, 2017 und 2019) und dabei gewann keine einzige Südkoreanerin doppelt! Also neun Siege gingen an neun verschiedene Südkoreanerinnen! Da es mittlerweile nahezu eine Welle von exzellenten südkoreanischen Spielerinnen gibt und sich tatsächlich auch Namen doppeln, ist es kein Tippfehler, wenn Lee Jeong-eun auf der Seite der LPGA-Tour als „Jeongeun Lee6“ gelistet wird. Sie ist tatsächlich die sechste Tourspielerin mit diesem Namen und gab sich daher den Zusatz „6“.

Die Südkoreanerin Jeongeun Lee6 auf der Seite der LPGA-Tour.

Drei Deutsche am Start der 75. US Women’s Open

Selten war aus deutscher Sicht ein Major so gut besetzt. Neben der frisch gekürten Women’s British Open Sophia Popov gehen auch Solheim-Cup-Siegerin Caroline Masson und die Wahl-Hamburgerin Esther Henseleit in Texas ans Tee. Sophia Popov und Esther Henseleit starten beide ihre erste Runde von Tee 10 des Cypress Creek Course, Caroline Masson spielt auf dem Jackrabbit Platz. – Startzeiten siehe unten.

Cypress Creek Course – Tee 1

10:20 – Angela Stanford, Jodi Ewart Shadoff, Nicole Broch Larsen
10:31 – Pauline Roussin-Bouchard (a), Christina Kim, Meghan MacLaren
10:42 – Jaye Marie Green, Jing Yan, Benedetta Moresco (a)
10:53– Katherine Kirk, Azahara Munoz, Minami Katsu
11:04 – Sarah Schmelzel, Emily Kristine Pedersen, Caterina Don (a)
11:15 – Ashleigh Buhai, Xiyu Lin, Su Oh
11:26 – Ayaka Furue, Angel Yin, Mamiko Higa
11:37 – Danielle Kang, Anna Nordqvist, Jin Young Ko
11:48 – Stacy Lewis, Seon Woo Bae, Hannah Green
11:59 – Jessica Korda, Amy Yang, Georgia Hall
12:10 – Gaby Lopez, Jasmine Suwannapura, Narin An
12:21 – Alena Sharp, Ji Yeong Kim2, Ingrid Lindblad (a)
12:32 – Yuka Saso, Allisen Corpuz (a), Heeyoung Park

Cypress Creek Course – Tee 10

10:20 – Cheyenne Knight, Agathe Laisne (a), Minyoung2 Lee
10:31 – Pajaree Anannarukarn, Perrine Delacour, Kelly Tan
10:42 – Brittany Lang, Pernilla Lindberg, Esther Henseleit
10:53 – Sarah Jane Smith, Jeongeun Lee, Linn Grant (a)
11:04 – Kana Mikashima, Amelia Garvey (a), Kim Kaufman
11:15 – Yealimi Noh, Jenny Shin, Lei Ye (a)
11:26 – Amy Olson, Jennifer Song, Morgan Pressel
11:37. – Jeongeun Lee6, Gabriela Ruffels (a), Hinako Shibuno
11:48. – Sophia Popov, Mi Jung Hur, Carlota Ciganda
11:59  – Lexi Thompson, Nelly Korda, Heejeong Lim
12:10 – Lala Anai, Maria Fernanda Torres, Ryann O’Toole
12:21. – Yu Jin Sung, Lucie Malchirand (a), Ana Belac
12:32 – Emily Toy (a), Andrea Lee, Seung Yeon Lee

Mit am Start bei der US Women’s Open 2020 ist auch Solheim-Cup-Siegerin Caroline Masson. (Foto: Getty Images)

Jackrabbit Course – Tee 1

10:20 – Kristen Gillman, Bronte Law, Yu Liu
10:31 – Olivia Mehaffey (a), Lindsey Weaver, Annie Park
10:42 – Lauren Stephenson, Auston Kim (a), Cydney Clanton
10:53 – Mi Hyang Lee, Nanna Koerstz Madsen, Momoko Ueda
11:04 – Patty Tavatanakit, Fatima Fernandez Cano, Alessia Nobilio (a)
11:15 – Megan Khang, Emilia Migliaccio (a), Eun Hee Ji
11:26 – Brittany Lincicome, Cristie Kerr, Gerina Piller
11:37 – Charley Hull, Minjee Lee, Hae Ran Ryu
11:48 – Sung Hyun Park, Austin Ernst, Mirim Lee
11:59 – Jennifer Kupcho, In Gee Chun, Moriya Jutanugarn
12:10 – Ally Ewing, Mel Reid, Madelene Sagstrom
12:21 – Nuria Iturrioz, Sayaka Takahashi, Ina Kim-Schaad (a)
12:32 – Emma Spitz (a), Christine Wolf, Frida Kinhult

Jackrabbit Course – Tee 10

10:20 – Kaitlyn Papp (a), Marianne Skarpnord, Pornanong Phatlum
10:31 – Caroline Masson, Mone Inami, Yuna Nishimura
10:42 – Linnea Strom, Janie Jackson, Lily May Humphreys (a)
10:53  – Chella Choi, Caroline Hedwall, Mina Harigae
11:04 – Sakura Koiwai, Mi-Jeong Jeon, Teresa Lu
11:15 – Maja Stark (a), Eri Okayama, Asuka Kashiwabara
11:26 – Nasa Hataoka, Rose Zhang (a), Celine Boutier
11:37 – Brooke Henderson, Hyejin Choi, Lizette Salas
11:48 – Lydia Ko, Sei Young Kim, Brittany Altomare
11:59 – Inbee Park, Ariya Jutanugarn, So Yeon Ryu
12:10 – Bianca Pagdanganan, Anne van Dam, Maria Fassi
12:21 – Yui Kawamoto, Ho-Yu An (a), A Lim Kim
12:32 – Erika Hara, Saki Asai, Beatrice Wallin (a)