EUROPEAN TOUR: OPEN DE ESPANA (VALDERRAMA)
Kaymer verpasst Sieg
Sotogrande – Es hätte der erste Turniersieg nach seinem Erfolg bei den US Open in Pinehurst 2014 werden können. Doch Deutschlands Golfstar Martin Kaymer hat seinen ersten Tour-Sieg seit knapp zwei Jahren nach einem schwachen Finale verpasst. Bei der Spanish Open im Real Club Valderrama spielte der 31-Jährige aus Mettmann am Schlusstag nach Bogeys an den beiden Schlusslöchern nur eine 74 (Par-71) und belegte mit insgesamt 289 Schlägen (fünf Schläge über Par) den sechsten Platz. Für sein bestes Ergebnis seit Platz zwei bei der Italian Open im vergangenen September kassiert er 60.000 Euro. Der ehemalige Weltranglistenerste Kaymer hatte seinen letzten Triumph auf der Europa- oder US-Tour im Juni 2014 gefeiert, als er bei der US Open seinen zweiten Major-Sieg errang. Kaymer war zusammen mit Mike Lorenzo-Vera (Frankreich) und dem Niederländer Joost Luiten im letzten Flight in die Finalrunde gestartet. Bis zur 16 lag der 31-Jährige zwei Schläge hinter Spitzenreiter Johnston und hätte mit zwei Birdies noch die Chance auf ein Stechen gehabt.
Auch die Deutschen Marcel Siem und Maximilian Kieffer hatten den Cut – der bei +9 lag – geschafft. Auf Platz 29 beendete Maximilian Kieffer das mit 2,0 Millionen Euro dotierte Turnier. Der Düsseldorfer spielte eine 75 und rutschte mit 296 Schlägen (+12) um zehn Position ab und erhielt noch eine Prämie von rund 17.000 Euro. Der Ratinger Marcel Siem benötigte am Sonntag 77 Schläge und kam mit 303 Schlägen (+19) nur auf Rang 61, der Lohn waren 5200 Euro.
Engländer Johnston mit erstem Sieg
Der mit 333.330 Euro dotierte Sieg im Real Club Valderrama ging an den Engländer Andrew Johnston, der mit 285 Schlägen (+1) seinen ersten Sieg auf der Europa-Tour feierte. Der 27-Jährige beendete das Turnier einen Schlag vor Joost Luiten und zwei vor Gastgeber Sergio Garcia (Spanien), der mit einer 67 die beste Runde des Tages spielte. „Das ist alles noch total surreal für mich“, sagte der glückliche Gewinner Johnston nach seiner Finalrunde. „Ich habe immer davon geträumt, dass mein Name mal auf einem Pokal neben so großen Namen wie Seve, Faldo oder Langer steht.“ Johnston spielte 2012 seine erste Saison auf der European Tour, verlor seine Spielberechtigung aber wieder. Nachdem er 2014 die Challenge Tour als Saisonbester abschloss, landete er 2015 auf Rang 70 im Race to Dubai auf der „großen“ Tour. 2016 könnte das Jahr seines großen Durchbruchs werden.
Der Platz von Valderrama – Austragungsort des Ryder Cup 1997 – zeigte sich in dieser Woche extrem anspruchsvoll. Zum ersten Mal seit der US Open 2013 im Merion Golf Club (Sieger: Justin Rose) gewann ein Spieler mit einem Ergebnis über Par ein Turnier auf einer der großen Profi-Touren. Bei den regulären Tour-Events in Europa geschah dies schon seit 20 Jahren nicht mehr; damals siegte Ian Woosnam bei der Scottish Open in Carnoustie mit einem Schlag über Par.
Video: Der Schwung von Sieger Andrew Johnston:
Video: Schlag der Woche von Mike Lorenzo-Vera
This was special from @MikeMlv. Very special.#OpendeEspana https://t.co/C0Wyp2ASiN
— The European Tour (@EuropeanTour) April 16, 2016