European Tour: Irish Open
McIlroy erfüllt sich Kindheitstraum
Dublin – Dubai Duty Free Irish Open Hosted by the Rory Foundation ist der offizielle Name des European Tour-Turniers, das gestern im K Club bei Dublin zu Ende ging. Rory McIlroy fand sich im bei seinem Heimturnier im K Club gleich in mehreren Rollen wieder: Titelfavorit, Veranstalter und Publikumsliebling… Alles in einer Person. Das bedeutet Druck, Arbeit und Ablenkungen. Nichteinmal für einen der besten Spieler der Welt ist es einfach mit dieser Vielfalt von Herausforderungen erfolgreich umzugehen; McIlroy gelang es dennoch. Und zwar mit Bravour! Insgesamt 276 Schläge benötigte der 27-Jährige für die vier Turnierrunden, ein Gesamtergebnis von zwölf unter Par. Das reichte, um den Schotten Russel Knox – der hauptsächlich auf der amerikanischen PGA Tour unterwegs ist – und den Waliser Bradley Dredge mit drei Schlägen Vorsprung auf den geteilten zweiten Platz zu verweisen.
McIlroy ging mit Knox und Masters-Champion Danny Willett zusammen in der letzten Spielergruppe auf die Finalrunde. Während Willett sich auf den Back Nine förmlich zerlegte und am Ende nur eine 77 (+5) und der 23. Rang für den Engländer heraussprang, lieferten sich Knox und McIlroy lange Zeit ein enges Rennen. Doch auf den letzten drei Bahnen bewies Rory McIlroy, warum er als der vielleicht beste Spieler der Gegenwart gilt. Schon auf der 16. Bahn (Par 5, 521 Meter) hatte er den Ball mit seinem Fairwayholz auf dem Grün platziert und nach zwei Putts ein wichtiges Birdie erzielt. AUf Loch 18 (Par 5, 491 Meter) zeigte er den rund 30.000 Zuschauern dann ein Kunststück, das beste Chancen auf die Wahl zum Schlag des Jahres hat: Aus 232 Metern schlug er den Ball bis auf einen halben Meter ans Loch; das Eagle und der Sieg waren ihm damit sicher.
Wie wichtig dem Nordiren der Titel beim einzigen European Tour-Turnier in Irland ist, zeigte sich an seinen Emotionen. „Ich bekomme ja niicht so oft die Chance, vor meinen Fans in der Heimat zu spielen. Als ich auf der 18 alle meine Freunde und die Familie gesehen habe, war das überwältigend. Das werde ich nie vergessen“, sagte ein zu Tränen gerührter McIlroy nach dem Turnier. Die gesamte Siegprämie von 666.666 Euro spendet McIlroy seiner Stiftung.
Kaymer und Kieffer mit starken Leistungen
Erfreuliches gibt es auch aus deutscher Sicht aus Irland zu berichten. Sowohl Martin Kaymer als auch Max Kieffer konnten sich am Finaltag mit starken Leistungen weit nach vorne auf dem Leaderboard bringen. Kieffer war schwach mit einer 77 (+5) ins Turnier gestartet, ließ dann aber Runden von 68, 70 und 67 Schlägen folgen. Martin Kaymer spielte am Sonntag gar gar die beste Runde aller Pros. Eine beeindruckende 65 (– 7) mit zwei Eagles (Löcher 4 und 18) zeigen, dass Kaymers Form steigt. Beide landeten auf dem geteilten 5. Platz. Weiter so!
Marcel Siem hatte sich nach Tag 1 (81) aufgrund von Schmerzen in der rechten Schulter aus dem Turnier zurückgezogen.