US Open-Champion Gary Woodland ist vor allem als Longhitter bekannt. Er selbst sieht seine jüngsten Erfolge allerdings als Ergebnis verbesserter Kontrolle; technisch wie auch mental. In diesem Trainingsartikel lesen Sie Tipps von Gary Woodland zu sicheren Eisenschlägen, Drives, die nicht nur lang, sondern auch genau sind, sowie einer neuerlernten Chip-Technik, die großen Anteil an seinem Sieg in Pebble Beach hatte.
von Gary Woodland und Ron Kapriske
Kontrolle ist für Golfer ein entscheidendes Thema. Und zwar auf ganz verschiedenen Ebenen. Da wäre zum Beispiel die Kontrolle über die eigenen Emotionen und – damit verbunden – die Fähigkeit, mental in der Gegenwart zu bleiben. Bei der diesjährigen US Open gelang mir dies sehr gut. Diese Art der inneren Kontrolle war einer der Hauptgründe für meinen Sieg. Ich habe mich immer nur auf den nächsten Schlag konzentriert, ohne gedanklich vorauszueilen. Viele Amateure beginnen, nach ein paar gespielten Pars oder Birdies zu träumen; etwa davon die 80 zu knacken, die tiefste Runde des Lebens zu schießen oder den Monatspreis zu gewinnen.
Tipps von Gary Woodland – konstante Eisenschläge dank stabilisierter Technik
Meine Erfahrung hat mich gelehrt: Erfolg kommt davon, in der Situation zu bleiben. Der kommende Schlag zählt! Ein weiterer Punkt ist die Kontrolle über den Ball. Dafür sind zwei Elemente ausschlaggebend: Zum einen benötigt man einen Schwung, der verlässlich wiederholbar ist und einen berechenbaren Ballflug erzeugt. Für mich hat in diesem Jahr und bei dem Thema der Punch mit den Eisen eine große Rolle gespielt. Nicht nur bei der US Open in Pebble Beach, wo ich 52 von 72 Grüns in Regulation getroffen habe. Meine Eisenschläge waren dank meiner verfeinerten und stabilisierten Technik über die gesamte Saison viel konstanter und verhalfen mir nicht zuletzt zu acht Top-Ten-Ergebnissen bei 18 PGA Tour-Events. In dieser Story erläutere ich Ihnen meine Gedanken zu diesem sicheren Schlag, auf den ich mich fast immer verlassen kann.
Reparieren Sie Ihren Schlag, wenn es nicht läuft!
Zum anderen kommt Ballkontrolle davon, dass Sie verstehen, was Sie in den einzelnen/jeweiligen Phasen des Schwungs zu erreichen versuchen und wie Sie Ihren Schwung selbständig „reparieren“ können, wenn es nicht rund läuft. Jahrelang habe ich einfach planlos auf den Ball gehauen, um zu sehen, wie weit ich ihn schlagen kann. Vor allem mit dem Driver. Viele Amateure machen diesen Fehler ebenfalls. Meine Coaches (ich arbeite mit Butch Harmon, Pete Cowen und Phil Kenyon zusammen) haben mir beigebracht, wie ich mein Spiel in Besitz nehmen und mir selbst helfen kann, wenn sie nicht anwesend sind. Heute kann ich mit kleinen, subtilen Anpassungen mein Spiel wieder in den Griff bekommen, wenn der Ball nicht so fliegt, wie ich es gern hätte.
Gary Woodland größter Triumph – die letzten Meter zum US Open-Sieg 2019 im Video:
Gary Woodland – plötzlich stark im Kurzen Spiel
Auch über meine Technik beim Drive erfahren Sie in dieser Geschichte mehr. Zu guter Letzt geht es um die Kontrolle des Balls im Kurzen Spiel. In den ersten Jahren meiner Profilaufbahn war das Kurze Spiel der Bereich, der mehrfach Siege von mir verhindert hat. Ich habe mit meinem Trainer Phil Kanyon eine Menge Arbeit ins Putten investiert, und Pete Cowen hat meine Chip- und Bunker-Technik stark verändert. Am Finaltag der US Open musste ich auf dem Grün von Loch 17, aufgrund der Lage meines Balls und der Form des Grüns, einen Chip spielen. Ich habe den Ball fast eingelocht. Noch vor einiger Zeit hätte ich diesen Schlag wohl kaum so sauber abrufen können; schon gar nicht in solch einer entscheidenden Situation. Mein Wissen dazu teile ich gern mit Ihnen.
Erzielen Sie eine bessere Schlagkontrolle! Die Tipps von Gary Woodland mit vielen Bildern und technischen Erklärungen lesen Sie im aktuellen GOLF MAGAZIN – Ausgabe 10/2019. Das Heft gibt es am Kiosk oder über diesen Link bei uns im Online-Shop!