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The Open: Verrückter Sieg für Spieth!

The Open
Southport – Was für eine spektakuläre Achterbahnfahrt am Finaltag der 146. The Open Championship! Jordan Spieth war als Führender und Favorit auf den Titel in die letzte Runde des Turniers gegangen. Drei Schläge Vorsprung hatte der US-Amerikaner auf seinen heutigen Spielpartner und Ryder Cup-Kollegen Matt Kuchar (39). Auf die nachfolgenden Konkurrenten waren es gar sechs Schläge. Eine Ausgangslage, die für den mental als extrem robust geltenden Spieth mehr als gut geeignet schien, seinen dritten Major-Titel zu gewinnen.

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Auf den Front Nine der Finalrunde lief bei Jordan Spieth nicht viel zusammen. Er streute seine Abschläge quer über den Platz. (Photo by Christian Petersen/Getty Images)

Doch nach den für Spieths Verhältnisse ziemlich verkorksten Front Nine, auf denen er vier Bogeys bei nur einem Birdie notieren musste, sah es so aus, als könnte der Masters- und US Open-Champion von 2015 den Sieg beim Traditionsturnier in England verschenken. Spieth schlug seine Abschläge teilweise weit ins Rough, schien seinen Schwung verloren zu haben und verschob – für Spieth absolut ungewöhnlich – auch einen sehr kurzen Putt. Matt Kuchar wirkte stabiler und spielte seine Front Nine in Even Par. Die Führung von Spieth war dahin.

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Nachdem Spieth seinen missglückten Abschlag auf Loch 13 für unspielbar erklärt hatte, ging es von der Driving Range weiter. EIne kluge Entscheidung, wie sich zeigen sollte. (Photo credit BEN STANSALL/AFP/Getty Images)

Auf der 13. Spielbahn verzog Spieth seinen Abschlag so weit nach rechts in die Dünen, dass er den Ball wegen der schlechten Lage für unspielbar erklärte und dafür einen Strafschlag kassierte. Den nächsten Schlag spielte er nach langen Überlegungen und Gesprächen mit den Schiedsrichtern dann von der Driving Range – die nicht als „out of bounce“ deklariert war – aus, um einen besseren Winkel in das über 210 Meter entfernte Grün zu haben. Der Ball verfehlte das Grün zwar, aber Spieth betrieb auf virtuose Weise Schadensbegrenzung. Nach einem brillanten Chip und dem folgenden gelochten Putt büßte er nur einen weiteren Schlag ein. In der Pressekonferenz am Abend sagte Spieth: „Als wir vom Grün der 13 gingen, sagte mein Caddie Michael zu mir, dass nun das Momentum auf meiner Seite liege. Und obwohl ich ja mit dem Bogey einen Schlag auf Matt verloren hatte, begann ich Michael zu glauben und dann auch zu fühlen, dass ich heute gewinnen würde.“

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Als es darauf ankam, war da! Jordan Spieth gelang ein exzellentes Finish. Die letzten fünf Löcher der Open Championship absolvierte er in fünf unter Par. (Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Mit einem Schlag Rückstand ging Spieth auf die 14, das letzte Par 3 des Platzes. Und lochte seinen Abschlag mit einem Eisen 6 aus 180 Metern beinahe ein. Spieth war plötzlich hellwach. Ab Loch 14 spielte er die restlichen Löcher in Birdie, Eagle, Birdie, Birdie und Par. Matt Kuchar gab alles und versuchte dagegen zu halten. Ihm gelangen Birdies an den Bahnen 15 und 17 (beide Par 5) aber gegen das Feuerwerk an guten Schlägen, dass Spieth abfeuerte, war er am Ende machtlos.

SOUTHPORT, ENGLAND - JULY 23: The final scoreboard congratulates Jordan Spieth of the United States on his victory during the final round of the 146th Open Championship at Royal Birkdale on July 23, 2017 in Southport, England. (Photo by Andrew Redington/Getty Images)
(Photo by Andrew Redington/Getty Images)

Mit insgesamt 268 Schlägen und einem Ergebnis von zwölf Schlägen unter Par sicherte sich der erst 23-Jährige den Titel „Champion Golfer of the Year“. „Das ist unglaublich. Ein Traum ist für mich in Erfüllung gegangen“, sagte Spieth überwältigt bei der Siegerehrung auf dem 18. Grün. Unter lautstarkem Jubel der Fans reckte der Amerikaner die Open-Trophäe, die sogenannte „Claret Jug“, in die Höhe. In drei Wochen kann er mit einem Sieg bei der PGA Championship im Quail Hollow Golf Club (North Carolina) den Karriere-Slam perfekt machen.

Herzlichen Glückwunsch, Jordan. Du bist ein wahrer Champion!