Jack Nicklaus war ein begnadeter Putter, vielleicht sogar der beste aller Zeiten. Denn du gewinnst keine 18 Major-Titel mit mittelmäßigem Herumgeschubst auf den Grüns.
Für mich gehört es zu den großen Rätseln des Golfsports, dass niemand seinen – zugegebenermaßen ungewöhnlichen – Puttstil imitiert, aber das soll das Thema einer der nächsten Kolumnen sein.
Heute geht es darum, wie Jack Nicklaus das Putten trainierte. Denn er mühte sich fast nie mit Lag-Putts ab und erst recht nicht mit diesen so entscheidenden Entfernungen aus drei, vier Metern, um das Par zu retten oder das Birdie zu spielen – nein, sein Putttraining bestand fast ausschließlich aus 60-Zentimeter-Putts, die er stopfte und stopfte und stopfte. Insbesondere vor einer Turnierrunde machte er auf dem Grün nichts anderes.
Ist das nicht irre? Laut seinem Coach und Kumpel Jim Flick wollte Nicklaus seinen Geist und seinen Körper regelrecht daraufhin dressieren, dass die Putts ins Loch fielen. Er wollte es sehen, er wollte es hören.
Was mich zu einer Geschäftsidee bringt: Man müsste einen Klingelton aus ins Loch fallenden Putts entwickeln. Leider fehlt mir das technische Verständnis dafür, aber wenn einer der Leserinnen und Leser die Idee aufgreifen will – nur zu!