Nahm Tiger Dopingmittel, um sein Spiel oder seine Leistungsfähigkeit zu verbessern? Keine Chance, nein. Ob man ihn mag oder nicht, aber er respektiert das Spiel immer und überall; er kennt dessen Geschichte und die handelnden Personen. Und er hat immer gewusst, wie viel Gutes das Spiel gerade ihm gebracht hat. Insgesamt aber muss die Frage gestattet sein, warum ausgerechnet Golf sauber sein soll, während es fast alle anderen Sportarten nicht sind? Auch wenn die PGA-Tour versucht, dass positive Image zu pflegen, wissen doch alle, dass dem nicht so ist.
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Ich würde mir wünschen, dass es die Tour nicht nur verkündet, wenn ein Spieler für eine Weile suspendiert wird, sondern auch den Grund dafür nennt. Alle anderen Sportarten machen das so, und indem man nichts sagt, öffnet man die Tür für alle Spekulationen. Ich wüsste gern, warum die Tour nichts preisgibt.
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Tiger ist durch seine Erfolge schneller alt geworden. Jeder Spieler, der ein Turnier gewonnen hat, sagt dir, wie anstrengend und ermüdend das war. Da ist erstmal der Druck, das Turnier selbst zu gewinnen; danach kommen Presse, Sponsoren und natürlich die Familie, die ein Stück vom Sieger wollen. Bei Tiger war alles dreimal so intensiv wie bei den anderen Pros, und er steckte es Woche für Woche und über viele Jahre weg. Aber auch er ist gegen diese Abnutzungserscheinungen nicht immun. Es ist wie bei einem meiner geliebten Rennwagen: Du kannst ihn mit Hingabe pflegen, ab und an ein paar Teile austauschen und ihn so sanft behandeln wie ein Baby. Irgendwann aber zeigt auch er die ersten Schwächen.
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Ich hatte mit jedem Pro dieselben Zahlungsmodalitäten. Einige Kollegen, die für Weltklassespieler arbeiten, bekommen ein Fixum. Das war nichts für mich. Mein Gehalt hing von den Erfolgen ab, ganz egal, ob ich mit Ray Floyd, Greg Norman, Tiger Woods oder Adam Scott gearbeitet habe. Es gab immer einen Grundlohn. Dazu kamen drei verschiedene Beteiligungen, die zwischen fünf und zehn Prozent dessen lagen, was es an Preisgeld gab. Je besser die Platzierung, desto höher der Prozentsatz. Während der Saison konnte ich nie sagen, wie viel ich verdient hatte. Ich war auch gedanklich zu sehr mit der Arbeit beschäftigt. Erst am Jahresende rechnete ich alles zusammen, auch wegen der Steuern. Habe ich gut verdient? Lassen Sie es mich so sagen: Ich hätte schon deutlich früher in Rente gehen können, als ich es zwischendurch getan habe.
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Die Gerüchte, Tiger sei geizig, sind zum Teil wahr. Deshalb habe ich oft Trinkgeld gegeben für Menschen, die Tiger übersehen hatte. Auf der anderen Seite ist er unglaublich großzügig, ohne darüber groß zu sprechen. Im Jahr 2010 gab es in Neuseeland ein furchtbares Grubenunglück, bei dem 29 Bergleute getötet wurden. Ich war zu der Zeit zu Hause, um ein paar Rennen zu fahren. Tiger hatte von dem Unglück gehört, rief mich an und spendete spontan eine richtig große Summe. Er wollte aber nicht, dass davon jemand erfuhr; seine Spende war jedenfalls so hoch, dass sie den Hinterbliebenen der Opfer deutlich helfen konnte.