Marcel Siem ist bei seinen Fans so beliebt, weil er ein Kämpfer ist. Und er trägt sein Herz auf der Zunge – ehrlich und direkt. So fand er auch nach Runde 3 der 152. Open Championship klare Worte über den R&A – der Royal und Ancient Golf Association, die die Ausrichtung der Open Championship verantwortet. Ähnlich wie beim Masters gibt es auch bei der The Open Traditionen. Neben den Zweierflights sind es die Startzeiten – und diese wurden der düsteren Wetterprognosen zum Trotz eingehalten.
Späte Startzeiten mit schottischem Regen
Wohingegen die ersten Flights gegen 9:30 Uhr noch bei Sonnenschein starten könnten, öffneten sich gegen Mittag die Schleusen und ließen über mehrere Stunden üblen Dauerregen auf Ayrshire niederprasseln – und das schlug sich auch deutlich auf den Scorekarten der späteren Spielpaarungen nieder. »Die European Tour hätte das anders gemacht. Ziemlich schlechter Call von der R&A nicht um 6:30 Uhr zu spielen, sondern um 9:30 Uhr oder wann auch immer die erste Startzeit war«, sagte Marcel Siem direkt im Anschluss an seine Runde (77/+6). Kurze Pause. Seine Augen blicken grübelnd ins Leere und dann legt er nach: »Die European Tour hätte das anders gemacht. Jon (Rahm, Anmerkung d. Red.) und ich haben uns ziemlich darüber aufgeregt. Die Leader werden jetzt so einen auf den Sack kriegen«, sagt Siem, während starker Regen auf das Zeltdach in der »Mix Zone« prasselt – jenem Bereich der Open Championship, in dem die Presse mit den Spielern sprechen darf. Deutliche und ehrliche Worte – so wie wir Marcel Siem kennen.
Herausforderung Dauerregen am Nachmittag der Open
Und Siem hatte recht. Wie angekündigt öffneten sich die Schleusen über Ayrshire und alle Besucher und vor allem die Spieler der 152. Open Championship erfuhren, was schottischer Sommer bedeuten kann: Viel Regen und zunehmend fallende Temperaturen. »An einem Freitag kann man eben nichts machen. Dann ist der Draw wie er ist«, fügt Marcel erklärend hinzu. »Aber bei dieser Wettervorhersage war das schon ziemlich krass.« Der Wetterprognosen zum Trotz wurde traditionell in Zweierflights gestartet – und zwar bis 15:45 Uhr. Dass das Wetter am Nachmittag mit Dauerregen garstig werden würde, war prognostiziert.
Fans trotzen Regen, Scores schnellen hoch
Viele Fans trotzdem dem Regen. Die Spieler hingegen hatten keine Wahl. Glück hatten jene, die früh starten mussten. Wie beispielsweise Shubhankar Sharma (IND), der in der dritten Paarung des Tages startete. Der Inder unterzeichnet eine 67 (-4) und arbeitete sich dank des Geschehens am Nachmittag im Leaderboard stetig nach oben.
Seinem Unmut zum Trotz, ist Siem mit seinem Spiel zufrieden gewesen.