Warum ist es eine gute Idee, sich vor dem Schlägerkauf von einem Spezialisten fitten zu lassen? Weil es hilft, sein vorhandenes Potential abzurufen und dabei die Voraussetzungen dafür zu schaffen, die eigene Leistungsstärke weiter zu steigern. Und auch wenn es beim Golf nicht nur um Leistung geht, so spielen wir doch alle lieber besser als schlechter. Diese Erfahrung machten wir auch bei unserem TaylorMade-Leserfitting. Thomas Stiegler und Dennis Kahl heißen die glücklichen Losgewinner unseres Gewinnspiels, bei dem TaylorMade je drei Hölzer beziehungsweise Hybrids der aktuellen SIM-Serie spendierte. Und zwar nach einer ausführlichen individuellen Anpassung bei Fittingspezialist Martin Stecher, einem der renommiertesten Fitter Deutschlands.
SIM steht für „Shape in Motion“ (etwa „Form in Bewegung“) und nimmt Bezug auf die ausgeklügelte Geometrie und die daraus folgende gute Aerodynamik der Anfang des Jahres auf den Markt gebrachten Schläger. Die Serie umfasst die drei Drivermodelle SIM, SIM Max und SIM Max-D, die drei Fairwayhölzer, SIM Titanium, SIM Max und SIM Max-D
sowie das Hybrid SIM Max Rescue. Für die Herren Thomas Stiegler und Dennis Kahl galt es im hochmodern ausgestatten Fittingstudio, ebendiese Modelle in Bewegung zu bringen und zu sehen, was in ihnen steckt und welche Optionen am besten passen.
Deutliche verbesserte Werte für unsere Leser mit SIM
Den Anfang machte Thomas Stiegler, 45 Jahre alt und mit einem starken 5er-Handicap nach Nienburg angereist. Nach ein paar Schlägen zum Aufwärmen mit kurzen und mittleren Eisen geht es für den Pharmareferenten aus Warburg los. Beide Kandidaten haben ihre eigenen Schläger mitgebracht. Thomas Stiegler spielt miteinem Cobra F7 Driver. Mit diesem schlägt er unter den wachsamen Augen von Fitter Martin Stecher einige Drives, die vom Launchmonitor aufgezeichnet werden. Schnell wird klar: Der Problem-Drive von Thomas ist der Slice.
Er hat eine Tendenz, den Ball tief und fersenseitig auf der leicht offen stehenden Schlagfläche zu treffen. Martin Stecher weiß, was helfen kann. Die SIM-Serie
bietet zwei „Slice-Killer“: Beim Modell SIM lässt sich über ein bewegliches Sohlengewicht mehr Masse an die Ferse bringen. In Thomas’ Fall noch besser passt jedoch der SIM Max-D, das Draw- oder Anti-Slice-Modell der Serie mit fixer Fersengewichtung. Der Slice von Thomas nimmt rapide ab. Neben der Fersengewichtung profitiert Thomas auch von der besonderen Schlagflächengeometrie der SIM-Hölzer. Twist Face nennt TaylorMade dieses Biegungsprofil, bei dem der Schlagflächenbereich oben an der Spitze offener mit höherem Loft ist und der Bereich unten an der Ferse geschlossener und mit niedrigerem Loft versehen ist, um die typischen Folgen von Ballkontakten in diesen Zonen (Hook im ersten Fall, Slice im zweiten) zu korrigieren oder zumindest abzumildern.
Zudem zeigt sich, dass Thomas’ Schwung einen Schaft verträgt, der ihm mehr Stabilität bietet, als es sein bisheriges Modell tat. Mit einem SIM Max-D Driver mit Stiff-Schaft legt Thomas an Länge und vor allem Genauigkeit zu. Der zweite Gewinnspielsieger Dennis Kahl ist an der Reihe. Der Mediengestalter aus Delmenhorst spielt erst seit vier Jahren Golf, ist aber nach eigener Aussage „total vom Golfvirus infiziert“. Und talentiert, wie sich schnell herausstellt. Auch bei Dennis ist der Schwachpunkt der Slice.
Martin Stecher erkennt die Ursache im Schwung von Dennis. Nichts, was sich nicht kurieren ließe, aber dafür braucht es Zeit und Übung. Der Schaft in Dennis mitgebrachtem Driver ist zu leicht und instabil für ihn. Martin Stecher erklärt, dass es für die Schaftauswahl nicht entscheidend ist, welcher Flex auf dem Schaft steht, da Bezeichnungen wie Regular und Stiff in der Golfindustrie nicht normiert sind. Was bei einem Hersteller Stiff ist, kann eine andere Firma Regular nennen …
Überhaupt ist das Thema Schäfte viel komplexer, als viele Golfer denken. Es kommt auch stark darauf an, mit welchem Tempo und Rhythmus der jeweilige Golfer schwingt. Ist beispielsweise der Übergang vom Rück- zum Abschwung eher sanft und geschmeidig oder hart und aggressiv? Schäfte biegen sich in den verschiedenen Bereichen (Griffseite, Mitte, Spitzenseite) unterschiedlich stark. Und dieses Biegsamkeitsprofil muss zum Schwung des Gefitteten passen. Eine weitere Beobachtung, die Stecher immer wieder macht, ist, dass viele Golfer beim Fitting mit dem neuen, noch ungewohnten Equipment zunächst langsamer, vorsichtiger schwingen. Was daran liegt, dass man sich erst einmal an das neue Gefühl gewöhnen muss.
Bei Dennis Kahl nimmt der Slice mit einem SIM Max-Driver mit HZRDUS-Schaft um sage und schreibe 20 Meter ab. Schlägerkopfgeschwindigkeit und Ballgeschwindigkeit nehmen zu, sowohl die Carry- als auch die totale Länge steigern sich. Was will man mehr. Der absolute Knaller bei Dennis’ Fitting spielt sich bei den Fairwayhölzern ab. Mit dem SIM Titanium Holz 3 schlägt er den Ball im Schnitt 20 Meter weiter als mit seinem mitgebrachten Holz 3 (Callaway Rogue). Da macht es auch nichts, dass Dennis sich mit dem Rescue nicht so recht anfreunden kann. Nicht jedem Golfer liegen Hybrids. Für Dennis kommt ein SIM Titanium Holz 5 dazu und rundet die erfolgreichen Fitting-Session ab. Spätestens jetzt kann die Saison so richtig losgehen!